Folker Hellmeyer bei der Deutsch-Schwedischen Handelskammer in Stockholm

Folker Hellmeyer sprach über die Rolle Europas vor dem Hintergrund der großen globalen Umbrüche.

Staffan Bohman, Folker Hellmeyer, Anna Prinz und Ralph-Georg Tischer bei der Deutsch-Schwedischen Handelskammer in Stockholm

Folker Hellmeyer mit Staffan Bohman (l.), Präsident, und Ralph-Georg Tischer, Geschäftsführer der Deutsch-Schwedischen Handelskammer, sowie Anna Prinz, Botschafterin Deutschlands in Schweden.

Folker Hellmeyer: Europa muss erwachsen werden

27.11.2019

Die Welt ist um Umbruch und das Zentrum der Weltwirtschaft verlagert sich zunehmend Richtung Osten. Was Europa tun kann, um seine Position nicht zu verlieren, das präsentierte Chefanalyst Folker Hellmeyer bei seinem Besuch bei der Deutsch-Schwedische Handelskammer am vergangenen Donnerstag.

Die Deutsch-Schwedische Handelskammer hatte Vertreter von deutschen und schwedischen Exportunternehmen zu einem Executive Talk ins Stockholmer Grand Hôtel eingeladen. Nach der Begrüßung durch Staffan Bohman, Präsident der Handelskammer, gab Gastredner Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH, Denkanstöße für die Rolle Europas vor dem Hintergrund der großen globalen Umbrüche: vom Aufstieg der Schwellenländer über riesige Infrastrukturprojekte wie der neuen Seidenstraße, einer aggressiven Politik der USA bis hin zu innereuropäischen Veränderungen wie dem Brexit.

„Die Welt verändert sich drastisch, doch Europa tritt auf der Stelle“, sagte Folker Hellmeyer. „Nur mit strukturellen Veränderungen können auch Erfolge erzielt werden. Ineffizienzen führen dazu, dass wir nicht nur unseren Kapitalstock in Europa verlieren, sondern auch die Zukunft der kommenden Generationen. Das muss Europa erkennen – Europa muss erwachsen werden.“

Big Data als Schlüssel

Eine wichtige Rolle spiele auch die Entwicklung eines innereuropäischen sicheren IT-Systems.

„Die Sicherheit unserer Daten ist das Rückgrat kommender Generationen. Dieser Aufgabe muss Europa sich annehmen“, so Folker Hellmeyer. „Uneinig werden die EU und die Eurozone in 25 Jahren Geschichte sein. Unternehmen werden nach Ost und Fernost abwandern. Wenn wir das nicht verhindern, werden wir in Europa verlieren. Wir sollten diese große Chance nutzen, Europa zu vereinen.“

Nach dem Vortrag klang der Abend mit einem Dinner sowie einer Whisky- und Schokoladenverkostung der Mitgliedsunternehmen Mackmyra und Ejes Choklad aus.