rektangulär tårta från Almondy

Foto: Almondy

Das Runde wird eckig: Neue Tortenform für nachhaltige Logistik bei Almondy

26.03.2020

Wenn kreative Unternehmen auf anspruchsvolle Kunden treffen, entspringen aus der Zusammenarbeit oft geniale Ideen. Im Fall des Exportunternehmens Almondy führte eine neue Tortenform zu einer beträchtlich effektiveren Handhabung der Logistik.

Anfang der Achtzigerjahre startete Almondy, damals noch unter dem Namen Mandelbageriet (Die Mandelbäckerei) einen kleinen Betrieb im Zentrum von Göteborg. Damals war kaum zu erahnen, welch fantastische Reise der Bäckerei bevorstehen würde. Doch der Ruf einer unwiderstehlich guten Mandeltorte verbreitete sich schnell. Zum Jahrtausendwechsel exportierte das Unternehmen bereits in etliche Länder und änderte seinen Namen zu dem international geläufigeren Almondy. Nach knapp 40 Jahren geht die Bäckerei nun neue Wege, um die Welt ein Stückchen nachhaltiger zu machen.

Das Erfolgsgeheimnis

Wie bei vielen genialen Lösungen wirkt die Formel für eine Kooperation zwischen Tortenbäckerei und Großunternehmen verräterisch einfach: Als die Logistikkosten gesenkt werden sollten, fing Almondy an zu experimentieren. Das Ergebnis: eine rechteckige Torte, statt der handelsüblichen runden Tortenform. Entsprechend werden die Torten auf Backblechen zubereitet und erst im Anschluss in servierfertige dreieckige Stücke geschnitten. Das macht es auch für die Empfänger leichter – schließlich sind runde Torte schwerer hantier- und transportierbar.

Dank des Backblechprojektes kann die Last in den Tortenkartons optimiert und zudem der Transport etlicher Kubikmeter Luft vermieden werden, was zu einem niedrigeren Kohlendioxidausstoß führt. Als Sahnehäubchen obendrauf gibt es dadurch mehr Stücke pro Torte. Außerdem wird so beträchtlich weniger Papier und Karton benötigt, und auch die Kosten für die Lagerung beim Empfänger werden geringer. Die anfängliche Herausforderung wurde so zu einer Möglichkeit – eine kleine Veränderung in der Produktion geht Hand in Hand mit einer größeren Menge, niedrigeren Kosten und schlussendlich niedrigen Preise. Dabei sind sowohl Umwelt als auch Kunden klare Gewinner.

„Ein wichtiger Teil unserer Zusammenarbeit ist es, smarte und gleichzeitig umweltverträgliche Lösungen zu erarbeiten“, sagt Gustav Hultén, Exportmanager bei Almondy. „2020 haben wir auf Ökostrom in unserer Bäckerei umgestellt, für die Öfen nutzen wir schon seit Längerem Biogas. Wir hoffen, dass mehr Unternehmen solche langfristigen Kooperationen wertschätzen, bei denen wir gemeinsam weiter in umweltfreundlichere Produktionstechnik investieren können.“

Nachhaltigkeit und Deutschland im Fokus

Heute hat die Bäckerei 100 Angestellte, exportiert in 52 Länder und verkauft 18 Millionen Torten pro Jahr. Gemeinsam mit 41 anderen Lebensmittelunternehmen hat sich Almondy der Branchenorganisation Livsmedelföretagens hållbarhetsmanifest (Nachhaltigkeitsmanifest der Lebensmittelunternehmen) angeschlossen. Diese setzt sich für mehr Nachhaltigkeit in der Lebensmittelindustrie ein und will die Entwicklung beschleunigen. Bis 2030 soll die Branche ganz fossilfrei auskommen, die Lebensmittelverschwendung halbiert werden und Verpackungen zu 100% aus recycelbarem Material bestehen. Hier passt eine Zusammenarbeit mit einer Vielzahl an Großunternehmen wie die Faust aufs Auge.

Schon seit Langem ist Deutschland einer der wichtigsten Märkte der Bäckerei. Mitte der Neunzigerjahre hat das Unternehmen beispielsweise eine Vertriebsgesellschaft mit Sitz in Hamburg gegründet. Seit 2006 unterstützt die Deutsch-Schwedische Handelskammer Almondy im Rahmen der Produzentenverantwortung mit Beratung, Berechnungen und Finanzbuchhaltung bei Entsorgung und Recycling der Verpackungen in fünf EU-Ländern.