Jakob Dworksy und August Bard Bringéus, die Gründer von Asket.

Foto: Asket

Jakob Dworsky von Asket bei einem Frühstücksseminar der Deutsch-Schwedischen Handelskammer in Stockholm

Jakob Dworsky, einer der Gründer von Asket, berichtete über die Erfolge des Unternehmens.

Publikum bei einem Frühstücksseminar der Deutsch-Schwedischen Handelskammer in Stockholm

Das Publikum bekam bei dem Seminar Ratschläge für einen erfolgreichen Onlinehandel in Deutschland.

Femina Gumz bei einem Frühstücksseminar der Deutsch-Schwedischen Handelskammer

Femina Gumz, die Juristin für Onlinehandel der Deutsch-Schwedischen Handelskammer.

Jakob Dworsky von Asket bei einem Frühstücksseminar der Deutsch-Schwedischen Handelskammer in Stockholm

Nachhaltig und „lagom“ sind laut Jakob Dworsky am besten für ein erfolgreiches Marketing.

Femina Gumz bei einem Frühstücksseminar der Deutsch-Schwedischen Handelskammer in Stockholm

Femina Gumz gab einen Überblick über die aktuelle Gesetzeslage für Onlinehandelsunternehmen auf dem deutschen Markt.

Teilnehmer bei einem Frühstücksseminar der Deutsch-Schwedischen Handelskammer in Stockholm

Vor und nach dem Seminar gab es Zeit für persönliche Gespräche und Erfahrungsaustausch.

Qualität statt Quantität: Schwedens „Modeverweigerer“ auch in Deutschland erfolgreich

11.02.2019

Zeitlose und hochwertige Kleidung mit perfekter Passform für den modernen Mann anbieten – mit diesem Ziel gründeten Jakob Dworsky und August Bard Bringéus vor gut drei Jahren das schwedische Modeunternehmen Asket. Ihre Geschäftsidee entstand aus der Suche nach nachhaltigen und nicht trendgebundenen Kleidungsstücken, die sie im Zeitalter der Wegwerfmode nicht auf dem Markt finden konnten. Nun legt das Unternehmen den Fokus auf Deutschland, welches beinahe Askets zweiter Heimatmarkt geworden ist.

„Mode wird immer schnelllebiger und verliert rasch an Wert. 60 Prozent aller produzierten Kleidungsstücke landen nach nur einem Jahr auf dem Müll“, berichtet Jakob Dworsky beim vollbesuchten Frühstücksseminar der Deutsch-Schwedischen Handelskammer am letzten Freitag. „Ein T-Shirt kann nicht weniger als ein Mittagessen kosten – das müssen wir begreifen.“

Was 2015 mit nur einem T-Shirt in mehreren Größen und Längen begann, hat sich mittlerweile zu einer kompletten Herrengarderobe mit Hemden, Pullovern, Strümpfen und Schals entwickelt. Das Unternehmen ist organisch gewachsen und das Geschäft wird ohne Zwischenhändler über einen Online-Shop geführt, über den der Kunde direkt angesprochen wird. Näharbeiten werden in größtmöglichem Umfang innerhalb Europas durchgeführt, um den Abstand zum Lager zu verringern und häufige Besuche bei den Lieferanten zu ermöglichen.

Transparenz als Grundpfeiler

Neben Nachhaltigkeit ist auch Transparenz ein wichtiger Bestandteil der Geschäftsidee. Der Kunde kann nachvollziehen, wie sich der Preis eines Kleidungsstücks zusammensetzt und welche Qualität der Stoff hat. Einzigartig für Asket sind zudem die drei verschiedenen Längen der Kleidungsstücke, die zusätzlich zu den herkömmlichen Größen von S bis XL angeboten werden.

Schon heute hat Asket seine Produkte in mehr als 75 Ländern verkauft. Nach Schweden ist Deutschland der größte Markt. „Nachdem das Handelsblatt den Artikel ‚Die Mode-Verweigerer aus Schweden‘ veröffentlicht hat, sind unseren Verkaufszahlen enorm angestiegen“, berichtet Dworsky. „Sowohl August als auch ich haben eine Zeit lang in Deutschland gelebt, deshalb fühlte es sich ganz natürlich an, das Augenmerk auf diesen Markt zu legen. Außerdem lieben die Deutschen skandinavisches Design.“

Nachhaltig und „lagom“ sind am besten

Asket hat bereits Veranstaltungen mit einem Pop-up Store in Berlin durchgeführt und sich an eine deutsche PR-Agentur gewandt. Der wichtigste Marketingkanal des Unternehmens ist Instagram, Facebook wird zusätzlich in kleinerem Umfang genutzt. Ein- bis zweimal pro Monat verschickt Asket einen Newsletter an Kunden und Interessierte. Die Gründer sind allerdings darauf bedacht, ihre Kunden nicht mit Informationen zu überschütten.  Denn am besten sei „lagom“ – gerade recht und zurückhaltend.

Laut Jakob Dworsky ist es wichtig, dass die Kommunikation in-house geführt wird. Die Sprache ist durchgehend Englisch, allerdings planen Jakob Dworsky und August Bard Bringéus, eine deutsche Webseite anzubieten und sich somit noch mehr auf den deutschen Markt zu fokussieren.

„Das Schwierige am deutschen Markt sind all die kostenlosen Retouren, an die der deutsche Konsument gewöhnt ist“, so Dworsky. „Das ist ein anderes Konsumentenverhalten als in Schweden.“

Klar ist, dass Askets Geschäftsidee dem Zeitgeist entspricht und immer mehr Kunden anspricht.

Sechs Weisheiten von Asket:

  1. Formuliere deine Vision so früh wie möglich – es ist nicht nur wichtig zu wissen, was man macht, sondern auch, warum man es macht
  2. Sei gründlich und denk langfristig – es dauert eine Weile, bis eine Marke aufgebaut ist
  3. Setz auf Multichannel – fokussiere dich nicht auf einen einzigen Kanal
  4. Kümmere dich um deine Kunden – das ist kosteneffizienter als neue Kunden zu gewinnen
  5. Kontrolliere stets deine Finanzen und das Warenlager – am besten wöchentlich
  6. Wäge den Wert eines bestehenden Kunden mit den Kosten für die Akquise eines neuen Kunden ab

Femina Gumz, Juristin für Onlinehandel der Deutsch-Schwedischen Handelskammer, rundete das Seminar ab. Sie gab einen Überblick über die aktuelle Gesetzeslage für Onlinehandelsunternehmen, die auf dem deutschen Markt tätig sind.