Ralph-Georg Tischer. Foto: Birgit Walsh

Foto: Birgit Walsh

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Weihnachtsbrief des Geschäftsführers

15.12.2022

Ralph-Georg Tischer, Geschäftsführer der Handelskammer, zieht Bilanz des vergangenen turbulenten Jahres und betont, wie wichtig es ist, optimistisch zu bleiben. Dabei stellt er auch die neue strategische Partnerschaft vor, an der die Handelskammer beteiligt ist sowie ein verstärktes Innovationsforum.

Liebe Mitglieder und Partner, 

mit wie viel Optimismus sind wir in dieses Jahrzehnt gestartet, das nun angesichts der globalen Gemengelage an gesellschaftlichen und ökonomischen Herausforderungen hoffentlich nicht droht, ein verlorenes Jahrzehnt zu werden.  

Wenn man in diesen Zeiten die öffentliche Diskussion verfolgt, klingt es gerade so, als wären wir bereits von einem gewaltigen Sturm erfasst. Die Wirtschaft steht vor gigantischen Herausforderungen. Der russische Überfall auf die Ukraine mit all seinen Folgen, drastisch gestiegene Energiepreise, rapide steigende Zinsen, eine hartnäckig hohe Inflation, weggebrochene Märkte, die gewaltigen Kosten der Energiewende, die Risiken im China-Geschäft und nicht zuletzt der strukturelle Arbeitskräftemangel. Hierbei sprechen wir noch nicht einmal über die täglichen unternehmerischen Herausforderungen. Keiner weiß, was am Ende des Sturms stehen wird. Trübe Aussichten?! 

„Viele Firmen schlagen sich aktuell noch robust und auch die Konsumentinnen und Konsumenten haben ihre Kauflaune noch nicht komplett verloren. So könnte die für 2023 befürchtete Rezession in Schweden und Deutschland deutlich schwächer ausfallen als allseits erwartet.“

Spricht man mit den uns verbundenen Unternehmen, so scheint sich das erhöhte Gefühl der Unsicherheit über die wirtschaftlichen Aussichten noch nicht gänzlich in den Büchern widerzuspiegeln. Viele Firmen schlagen sich aktuell noch robust und auch die Konsumentinnen und Konsumenten haben ihre Kauflaune noch nicht komplett verloren. So könnte die für 2023 befürchtete Rezession in Schweden und Deutschland deutlich schwächer ausfallen als allseits erwartet. Bleiben wir also optimistisch und besinnen wir uns auf unsere Stärken und die Chancen, die wir uns unter diesen Rahmenbedingungen immer noch selbst gestalten und erarbeiten können! 

Strategische Partnerschaft im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI)

Damit richten wir unseren Blick auf eines der zentralen Zukunftsthemen unserer Zeit: der künstlichen Intelligenz (KI). Wir haben das Thema für unsere Mitgliedsfirmen eingefangen und mit dem KI Park e.V. in Berlin eine strategische Partnerschaft geschlossen. Ziel ist es, gemeinsam die Innovationspartnerschaft von Deutschland und Schweden im Bereich der künstlichen Intelligenz voranzutreiben und mit konkretem Leben zu füllen. 

Mit dieser Partnerschaft beschreiten wir als Handelskammer neue Wege, die wir bereit sind zu gehen, um der spürbar steigenden Nachfrage nach strategischer Unterstützung bei der Entwicklung unternehmensrelevanter KI-Themen zu begegnen. Unseren Mitgliedsfirmen können wir nun gemeinsam mit dem KI Park einen exklusiven und strukturierten Zugang ermöglichen – zu neuen Technologien, digitalen Infrastrukturen, Expertennetzwerken, KI-Talenten, Aus- und Weiterbildungsangeboten sowie Daten und konkreten Use Cases. Wir unternehmen Zukunft! 

Zudem startet unser German Swedish Tech Forum nach fünf erfolgreichen Jahren mit einer neuen konzeptionellen Aufstellung. Von nun an bieten wir den im Forum engagierten Mitgliedsfirmen exklusive Angebote, um ihre (KI-)Themen, Vorhaben und Projekte in den für unsere beiden Volkswirtschaften so zentralen Bereichen der Tech-Industrien voranzutreiben.  

Das Schulprojekt „Deutsch – Ditt val!“ (DDV)

Auch unser Schulprojekt „Deutsch – Ditt val!“ (DDV) geht mit Beginn des laufenden Schuljahres in eine zweite Runde. Vier Jahre lang – auch in Coronazeiten – haben wir bislang 135 schwedische Schulen finanziell gefördert, um Projekte rund um die deutsche Sprache zu fördern, von Studienreisen über Karrieretage bis hin zum Erwerb von Lehrmitteln. In der neuen, für drei Schuljahre festgelegten Runde haben wir zusätzlich zur reinen Projektförderung vier schwedische DDV-Partnerschulen für eine noch intensivere Zusammenarbeit ausgewählt: das Voxnadalens Gymnasium in Edsbyn, das Karlfeldtgymnasiet in Avesta, das Falu Frigymnasium in Falun und das Knut Hahn Gymnasium in Ronneby.  

Wir spüren bei den Schülerinnen und Schülern eine große Resonanz auf diese, von unseren Mitgliedern getragene Initiative. (Fremd-)Sprache bleibt der Schlüssel für jeden (Auslands-)Erfolg! 

Ausblick 2023

Darüber hinaus bleibt die Kammer auf vielen unterschiedlichen Feldern wie gewohnt aktiv – für Mitglieder, für Kundinnen und Kunden sowie für die interessierte Öffentlichkeit. Seien Sie herzlich willkommen! 

Es bleibt, der neuen schwedischen Regierung ein glückliches Händchen zu wünschen – nicht nur bei der Bewältigung der innenpolitischen, sondern auch europäischen Herausforderungen, die mit Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft zu Beginn 2023 darauf warten, angegangen zu werden. 

Und unter all den im Jahr 2023 anstehenden Jubiläen möchte ich das Augenmerk auf eines richten, welches in der Abgeschiedenheit des Nordens exemplarisch für eine überaus erfolgreiche, enge, kreative und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern steht: 50 Jahre Winter-Fahrzeugtests in Arjeplog! Herzlichen Glückwunsch! 

Das Team und der Vorstand der Handelskammer danken Ihnen allen, Mitgliedern wie Partnern, für die substanzielle Unterstützung im Jahr 2022. Allein die ungebrochen steigende Zahl an Mitgliedsunternehmen, die aktuell bei über 1.200 liegt, beweist eindrucksvoll, wie wertvoll und hilfreich unser bilaterales Netzwerk für das jeweilige Geschäft und seine Weiterentwicklung in Schweden oder Deutschland ist.  

Bleiben Sie uns auch im kommenden Jahr gewogen! 

Ralph-Georg Tischer 
Geschäftsführer der Deutsch-Schwedischen Handelskammer