Ein Mann, der sich ein Stück Torte nimmt und dabei lacht.

Foto: Carolina Romare/imagebank.sweden.se

Schwedische Spezialitäten von blåbärssoppa bis surströmming

04.05.2017

Wer an Essen aus Schweden denkt, dem kommen vermutlich zuerst die kleinen schwedischen Hackbällchen in den Sinn, die man bei Ikea im Restaurant bestellen kann. Dabei hat Schweden so viel mehr zu bieten als köttbullar mit Preiselbeeren. Wir haben für Sie einige der beliebtesten landestypischen Spezialitäten zusammengestellt – von sauer vergoren bis zuckersüß.

Kanelbullar

Dass kanelbullar, also Zimtschnecken, in Schweden sehr beliebt sind, ist längst kein Geheimnis mehr. Nicht umsonst feiert man hierzulande seit mehr als 15 Jahren am 4. Oktober den Kanelbullens dag, also den „Tag der Zimtschnecke“. Die „moderne“ Zimtschnecke gibt es seit etwa 1920. Während des Ersten Weltkrieges waren Zutaten wie Zucker, Butter, Mehl und Zimt rationiert. Als diese nach Kriegsende wieder erhältlich waren, begannen einige Kaffeehäuser und Bäckereien mit dem Verkauf von Zimtschnecken. Zur damaligen Zeit waren diese jedoch ein regelrechter Luxus und haben sich erst im Laufe der Zeit zum Standardrepertoire jeder schwedischen Bäckerei entwickelt.
Bild: Björn Tesch/imagebank.sweden.se

Surströmming

Surströmming ist  kurz gesagt vergorener Fisch in Dosen. Was bei vielen im ersten Moment Ekel erzeugt, gilt in Schweden als Delikatesse. Hergestellt wird surströmming, indem Hering mehrere Wochen lang in Salzlake eingelegt wird, wo er zu gären beginnt. Anschließend wird er in Konserven verpackt und der Gärprozess setzt sich fort. Ursprünglich war dies notwendig, um den Fisch zum Beispiel für längere Schiffsreisen haltbar zu machen. Genießen kann man die schwedische Spezialität auf verschiedene Weise. Eine beliebte Variante ist die sogenannte tunnbrödsklämma, also Fladenbrot mit surströmming, Kartoffeln, Butter und rohen Zwiebeln. Bei einigen Airlines ist der Transport von Surströmming-Dosen aufgrund von „Explosionsgefahr“ übrigens verboten.
Bild: Wrote/Flickr.com

Blåbärssoppa

Blaubeersuppe gilt in Schweden als beliebtes Dessert. Sie kann kalt oder warm serviert werden und enthält neben Blaubeeren auch Wasser, Zucker und Zimt. Die Teilnehmer des alljährlich stattfindenden Wasalaufs, einer der größten und traditionsreichsten Skilanglaufveranstaltungen weltweit, werden unterwegs zur Stärkung mit Blaubeersuppe versorgt, da sie als sehr energiereich gilt.
Bild: fitkitchen/Flickr.com


 

Dammsugare

Wörtlich übersetzt bedeutet dammsugare Staubsauger. Gleichzeitig bezeichnet dammsugare jedoch auch ein schwedisches Gebäck, das in Deutschland als Punschrolle bekannt ist. Die Punschrollen bestehen üblicherweise aus Kuchenkrümeln, Butter, Zucker, Kakao und Arak und stechen besonders durch ihre giftgrüne Marzipanumhüllung hervor. Den Spitznamen Staubsauger hat das kleine Gebäck übrigens den rollenförmigen Staubsaugern zu verdanken, die in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts weit verbreitet waren.
Bild: Henrik Gustafso/Flickr.com
 

Prinsesstårta

Hier kommt Nummer zwei in der Kategorie „grünes schwedisches Gebäck“: die prinsesstårta, zu Deutsch Prinzessinnentorte – Standardware einer jeden Konditorei und meistverkaufte Torte Schwedens. Eine Prinzessinnentorte besteht aus hellem Kuchenteig, Vanillecreme, Konfitüre, viel Sahne und einem grünen Marzipanmantel. Das ursprüngliche Rezept stammt aus dem Jahr 1948 und dem Prinsessornas kokbok (Kochbuch der Prinzessinnen) von Jenny Åkerström, die drei Prinzessinnen des schwedischen Königshauses unterrichtete. 
Bild: Jakob Fridholm/imagebank.sweden.se

Semla

Dieses traditionelle Gebäck wird in Schweden vor Beginn der Fastenzeit gegessen. Höhepunkt des Semla-Verzehrs ist dementsprechend der Faschingsdienstag, der in Schweden Fettisdagen genannt wird. Eine semla besteht aus einer Hefeteigkugel, die mit Mandelmasse und Schlagsahne gefüllt wird, sowie einem mit Puderzucker bestreuten Deckel.
Bild: Susane Walström/imagebank.sweden.se


 

Köttbullar

Ja, genau: Köttbullar sind die kleinen runden Fleischbällchen, die es bei Ikea gibt. Nur dass sie natürlich nicht von Ikea erfunden wurden, sondern ihren Ursprung bereits im 18. Jahrhundert haben. König Karl Gustav XII. kehrte damals von einer Reise in das Osmanische Reich zurück und brachte dabei eine Art türkische Frikadellen mit nach Schweden. Traditionell werden die schwedischen Hackfleischbällchen mit Kartoffeln oder Kartoffelpüree, Sahnesoße und Preiselbeeren serviert.
Bild: Bosc d'Anjou/Flickr.com

Falukorv

Die Falukorv ist eine zumeist runde Wurst aus der mittelschwedischen Stadt Falun. Die Geschichte der Falukorv reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als in Falun das größte Bergwerk Schwedens stand. Da die für den Bergbau benötigten Seile zur damaligen Zeit noch aus Ochsenleder gedreht wurden, mussten Unmengen an Ochsen geschlachtet werden, was zu einem großen Überschuss an Fleisch führte. Deutsche Bergleute, die einen erheblichen Anteil der Bergarbeiter ausmachten, kamen schließlich auf die Idee, aus dem überschüssigen Fleisch Wurst herzustellen und sie unter anderem in Stockholm zu verkaufen. Heute ist Falukorv Bestandteil zahlreicher schwedischer Alltagsgerichte.
Bild: Jakob Fridholm/imagebank.sweden.se

Smörgåstårta

Klingt wie ein Dessert – ist aber keins. Eine smörgåstårta ist wörtlich übersetzt eine Butterbrottorte. Obwohl es sich hier genau genommen um eine Art großes Sandwich handelt, erinnert der Aufbau einer smörgåstarta sehr wohl an eine Torte, die aus mehreren Schichten mit unterschiedlichen Zutaten besteht. Nur sind diese eben nicht süß, sondern salzig. Besonders beliebt als Belag sind Mayonnaise, Gurken, Tomaten, Garnelen und Eier. Oft wird eine smörgåstårta zu besonderen Anlässen wie Hochzeit, Geburtstag oder an Weihnachten serviert.
Bild: Johan Andersson/Flickr.com

Ostkaka

Ostkaka ist ein spezieller schwedischer Käsekuchen, der seine Wurzeln in der südostschwedischen Region Småland hat. Die Ursprünge reichen vermutlich sogar bis ins Mittelalter zurück, historische Belege gibt es seit Mitte des 16. Jahrhunderts. Hergestellt wird ostkaka im Wesentlichen aus Milch, Lab und Mehl. Nach dem Backen wird er meist zusammen mit Früchten, Marmelade oder Sahne verzehrt.
Bild: Tina Stafrén/imagebank.sweden.se