
Die Coronakrise und die nördlichsten Unternehmen Schwedens
01.04.2020
Die Coronakrise hinterlässt weltweit Spuren – auch im hohen Norden sind die Auswirkungen spürbar.
Laut einer von der Handelskammer Norrbotten (Norrbottens handelskammare) initiierten Umfrage verzeichnen zwei Drittel der Unternehmen in der nordschwedischen Region eine geringere Nachfrage und damit einen geringeren Umsatz. Am stärksten sind der Tourismussektor und kleine Unternehmen betroffen, darunter Zulieferer von Scania und Volvo. Darüber hinaus leiden die Firmen der Region unter den geschlossenen Grenzen zu Finnland und Norwegen, was Einfluss auf den Grenzhandel und Transport zur Schwerindustrie hat. Auch der Bergbau wird Verluste zu verzeichnen, wenn die Krise längere Zeit anhält, da diese die Nachfrage bei den Zulieferern beeinflussen wird.
Aber es gibt auch Unternehmen, die so viel verkaufen wie nie zuvor. Distillery & Spirits of Lapland, stellt unter anderem Jukkasjärvi vodka aus Moltebeeren her. Weil die Nachfrage von Restaurants und Hotels gesunken ist, hat die Destillerie ihren Betrieb neu organisiert. Zusammen mit der Kosmetikfirma c/o Gerd i Jokkmokk stellt sie nun Händedesinfektionsmittel für sowohl Krankenpflege als auch Unternehmen her.
„Als Unternehmer fühlt es sich großartig an, wenn man bei einer beträchtlichen Marktveränderung eine neue Geschäftsmöglichkeit finden kann, die gleichzeitig einen Beitrag für die Gesellschaft leistet. Da es sich um eine handwerkliche Produktion handelt, ist es einfach, von Wodka auf Desinfektionsmittel umzustellen“, sagt Maria Jonsson, Inhaberin und Geschäftsführerin der Distillery & Spirits of Lapland.
Das exotische Getränk aus dem Norden, das gerade erst auf dem deutschen Markt gelauncht wurde, muss nun auf bessere Zeiten für den Export warten.