v.l.n.r. / från vänster i bild: Teodor Bjurling (Celonis), Ricarda Essrich (ELS), Dr. Stefan Fleckenstein (d-fine)

Wie Mitgliedsunternehmen KI nutzen

11.12.2023

Celonis Lösungen prognostizieren und verbessern Durchlaufzeiten. Laut dem Beratungsunternehmen d-fine besteht für europäische Unternehmen ein großer Bedarf an der Automatisierung von Prozessen. Auch bei Essrich Language Services werden die Prozesse dank KI gestrafft, aber ohne menschliches Fachwissen funktionieren die Übersetzungen nicht. Lernen Sie drei Mitgliedsunternehmen kennen, die KI in ihrem Betrieb einsetzen.

Essrich Language Services (ELS)

Essrich Language Services (ELS) bietet Sprachdienstleistungen für Unternehmen aus Baubranche und Industrie an und ist spezialisiert auf Fach- und Marketing-Übersetzungen aus den und in die skandinavischen Sprachen. Ricarda Essrich ist Managing Director bei ELS und verantwortlich für die operative Geschäftsführung. 

Ricarda Essrich, erzählen Sie uns, wie Essrich Language Services künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag einsetzt?

Mit den Möglichkeiten der maschinellen Übersetzung setzen wir uns in unserer Branche seit Jahren auseinander. Doch derzeit erfährt die Übersetzungswelt durch die rasanten Weiterentwicklungen der Technologien und die enorme Medienpräsenz des Themas KI disruptive Veränderungen. 

Wir bei ELS setzen bei Übersetzungen schon länger Tools wie DeepL, Google Translate und AWS ein, bei der Content-Erstellung generative KI wie ChatGPT. Das geht aber nur unter sorgfältiger Prüfung des Outputs, denn die Ergebnisse sehen oberflächlich gut aus, weisen aber meist substanzielle Mängel u. a. im Hinblick auf korrekte und konsistente Terminologie auf. Dies gilt umso mehr, je fachspezifischer die Texte und je seltener die Sprachen sind. Ein technisches Leistungsverzeichnis einer schwedischen Tunnelbau-Ausschreibung vollständig der KI anzuvertrauen, ist  nicht sinnvoll.  

„Ein technisches Leistungsverzeichnis einer schwedischen Tunnelbau-Ausschreibung vollständig der KI anzuvertrauen, ist nicht sinnvoll." 

Welchen Nutzen hat dies für Ihre Kundinnen und Kunden?

Essrich Language Services setzt auf die Kombination von KI und menschlicher Sprach- und Fachkompetenz. Durch den gezielten Einsatz verschiedener Technologien können wir effizienter arbeiten und Lieferfristen verkürzen. In diesem Zusammenhang wird das Thema Beratung und Aufklärung immer wichtiger. Viele Kundinnen und Kunden suchen Unterstützung in der Frage, bei welchen Projekten sich der Einsatz von KI empfiehlt, weil sie gesehen haben, dass die auf den ersten Blick brauchbar aussehenden maschinellen Übersetzungsergebnisse nur in den seltensten Fällen einer sorgfältigen Prüfung standhalten. Gemeinsam mit ihnen erarbeiten und realisieren wir dann ‒ in Abwägung der drei Aspekte Qualitätsanspruch-Lieferfrist-Kosten ‒ die sinnvollste Lösung für das jeweilige Projekt. 

d-fine

d-fine wurde im Jahr 2002 als europäisches Beratungsunternehmen mit Fokus auf quantitativ anspruchsvolle Themen gegründet. Die mehr als 1.500 Berater innerhalb der Gruppe und ihre umfangreiche Praxiserfahrung ermöglichen es, effiziente, maßgeschneiderte und zukunftsorientierte Lösungen für die Herausforderungen ihrer Kunden zu entwickeln.

Dr. Stefan Fleckenstein, Manager und Projektleiter im Stockholmer Büro, vor welchen Herausforderungen stehen die europäischen Unternehmen derzeit?  

Die Unternehmen stehen vor Herausforderungen, die über klassische Herausforderungen hinausgehen, wie die Automatisierung von Prozessen und die Skalierung von Abläufen. Dies geschieht in einem Umfeld, in dem die Auswirkungen neuer Regularien (z. B. des EU-AI-Acts) unklar sind und es an KI-Experten mangelt. Darüber hinaus muss KI in bestehende Altsysteme integriert werden, was häufig komplexe Anpassungen erfordert. Diese Hindernisse erfordern strategische Lösungen, um die Wettbewerbsfähigkeit und die betriebliche Effizienz zu erhalten, insbesondere wenn die Unternehmen die europäischen Werte hochhalten wollen.

Wie wird KI in Ihrem Beratungsgeschäft eingesetzt und wie profitieren Ihre Kunden von KI?

Intern verwenden wir KI, um unter anderem Aufgaben wie den Start von Projekten, die Verbesserung von Texten und die Qualitätssicherung von Dokumenten und Codes skalieren und zu beschleunigen. Für unsere Kunden decken wir die gesamte Wertschöpfungskette der KI ab, von der Identifizierung von Anwendungsfällen über das Training von Modellen bis hin zur Implementierung. Die Kunden profitieren davon durch höhere Effizienz und bessere strategische Entscheidungen. Wir realisieren diese Vorteile mit unseren KI-Dienstleistungen, wie zum Beispiel Plattformen für fortgeschrittene Analysen, Prozessautomatisierung und MLOps.

Celonis

Die ersten zwölf Jahre des Münchner SaaS-Unternehmens Celonis sind eine reine Erfolgsgeschichte. Der Schlüssel zum Erfolg ist Process Mining, eine datenbasierte Methode zur Analyse von Geschäftsprozessen und zur Bestimmung von Ineffizienzen in Unternehmen.

Teodor Bjurling, Value Engineer, wie setzt Celonis KI im Geschäftsbetrieb ein?

Wir nutzen verschiedene Arten von KI, einschließlich aufgabenspezifischer maschineller Lernmodelle für betriebliche Zwecke mit hohem Geschäftswert, zum Beispiel zur Identifizierung doppelter Rechnungen und zur Verbesserung der Materialverteilung in Wertschöpfungsketten. Wir setzen KI auch in unseren Prozessanalysen ein, um Vorlaufzeiten, Zahlungsverzögerungen und Lieferungen vorherzusagen, und in Kombination mit Automatisierung, um die von uns identifizierten Verbesserungsmöglichkeiten proaktiv anzugehen.

Welche Vorteile schafft KI für die Kundschaft?

Da wir grundsätzlich in der Prozessverbesserung für globale Unternehmen tätig sind, schafft der Einsatz von KI neue Möglichkeiten für unsere Kunden, mehr Wert in ihren Unternehmen zu schaffen und diesen Wert schneller zu erreichen. Vor kurzem haben wir unseren Process Copilot mit begrenzter Verfügbarkeit eingeführt, mit dem Kunden Prozessanalysen auf Grundlage von Gesprächen durchführen können. Dadurch lassen sich schneller wichtige Erkenntnisse gewinnen. Unsere Kunden können nicht nur die eingebaute KI nutzen, um ihre Prozesse zu verbessern, sondern auch Celonis, um mehr Wert aus den KI-Initiativen zu ziehen, in die sie bereits investiert haben. Der Celonis Process Intelligence Graph gibt Kunden ein einheitliches Verständnis darüber, wie alle ihre Prozesse gestaltet und ausgeführt werden. Indem sie dieses Verständnis mit ihren bestehenden KI-Initiativen teilen, können sie exponentielle Ergebnisse erzielen, da diese Prozessintelligenz als ganzheitliche Entscheidungsinformation genutzt werden kann.