Prof. Dr. Sabina Jeschke, Vorstandsmitglied der Deutsch-Schwedischen Handelskammer und CEO des KI Park Berlin.

Marc Karahan (KI Park Berlin) und Aino Weber (Deutsch-Schwedische Handelskammer) planen Mitgliederaktivitäten im neuen KI-Satelliten in Stockholm.

Die Handelskammer startet KI-Satelliten in Stockholm

06.09.2023

Mit dem zunehmenden Einsatz von generativer KI ist dieses Thema nicht mehr aus den Diskussionen über Europas Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft wegzudenken. Der von der Bundesregierung vorgelegte Aktionsplan unterstreicht die Relevanz von KI-Innovationen für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland und Europa. Die Deutsch-Schwedische Handelskammer und der KI Park Berlin gründen nun einen Satelliten in Stockholm, um die Zusammenarbeit zu fördern.  

Das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMBF) kündigte am 23. August eine große Investition in künstliche Intelligenz (KI) an, indem es die öffentlichen Mittel für die Forschung in diesem Bereich fast verdoppelte. In der laufenden Legislaturperiode sollen mehr als 1,6 Milliarden Euro investiert werden. 

Stärkung europäischer KI-Innovationen 

„Die Initiative unterstreicht eindrucksvoll die Relevanz von KI-Innovationen für Deutschland und Europa als Wirtschaftscluster. Besonders deutlich wird der Nachholbedarf im Vergleich zu den USA und China, wo jedes Jahr rund zehnmal mehr KI-Start-ups gegründet werden“, sagt Prof. Dr. Sabina Jeschke, Vorstandsmitglied der Deutsch-Schwedischen Handelskammer und CEO des KI Park Berlin. 

„Die Initiative unterstreicht eindrucksvoll die Relevanz von KI-Innovationen für Deutschland und Europa als Wirtschaftscluster." 

Der KI-Aktionsplan sei ein Schritt in die richtige Richtung, es seien aber weitere Maßnahmen erforderlich, meint Sabine Jeschke. Neben dem Fokus auf den Transfer von Forschungsergebnissen in die Wirtschaft dürfen auch andere Aspekte nicht vernachlässigt werden. Insbesondere die Zusammenarbeit zwischen innovativen Start-ups, KMU und Großunternehmen sollte strukturell gestärkt werden. Des Weiteren ist die Verbesserung der digitalen Infrastruktur und der Aufbau von Rechenkapazitäten in Europa von entscheidender Bedeutung. Nicht zuletzt sollte die internationale Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg stärker gefördert werden, so Jeschke. 

"European AI Act" könnte große Auswirkungen haben 

Die neue KI-Verordnung der EU „European Artificial Intelligence Act“, die voraussichtlich bis Ende des Jahres verabschiedet wird, könnte die weitere Entwicklung maßgeblich beeinflussen. Es wird das weltweit erste Gesetz sein, das neue Standards für den Umgang mit KI etabliert.  

„Dass Technologieentwicklung bereits in einem so frühen Stadium durch den Gesetzgeber reguliert wird, ist ein Novum in der Innovationspolitik. Dies ist angesichts der weitreichenden Präsenz von KI und der damit einhergehenden Risiken für Datenschutz- und Privatsphärenrisiken einerseits sinnvoll. Andererseits bedarf es einer ausgewogenen Balance zwischen angemessenen Rahmenbedingungen und Technologieoffenheit. Regulierungen dürfen nicht zur Innovationsbremse werden“, sagt Sabina Jeschke. 

Neuer KI Park Satellit in Stockholm 

Vor diesem Hintergrund gehen der KI Park und die Deutsch-Schwedische Handelskammer den nächsten Schritt in ihrer strategischen Partnerschaft. Im neuen KI Park Satelliten in Stockholm werden die bisherigen Projekte gebündelt und, mit dem Ziel die europäische Zusammenarbeit zu stärken, intensiviert. 

"Schweden ist ein Hotspot und ein wichtiger Markt für digitale Technologie und KI in Europa. Der KI Park Satellit Stockholm bietet nun eine zentrale Plattform für den Austausch von Expertinnen und Experten."

"Schweden ist ein Hotspot und ein wichtiger Markt für digitale Technologie und KI in Europa. Der KI Park Satellit Stockholm bietet nun eine zentrale Plattform für den Austausch von Expertinnen und Experten und ist ein Leuchtturm für neue Innovationen durch die Zusammenarbeit im europäischen Ökosystem. Etablierte Formate wie die KI Park Tech Talks, Flagship Projekt und Challenges werden überdacht und im schwedischen Kontext umgesetzt." 

Auch Kernprojekte der Deutsch-Schwedischen Handelskammer wie die Innovationsplattform German Swedish Tech Forum, die Swedish-German Cleantech Platform sowie das Sprachförderprojekt Deutsch - Ditt Val! werden von der neuen KI-Kooperation profitieren. 

Innovative Pfade erkunden

Zur Vorbereitung des Satelliten findet im Oktober ein Kick-off-Workshop in der Deutsch-Schwedischen Handelskammer in Stockholm statt. Hier werden Vertreterinnen und Vertreter des KI Parks und der Deutsch-Schwedischen Handelskammer gemeinsam mit regionalen Akteuren aus Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft den Grundstein für den neuen Satelliten legen. Ziel ist es, ein robustes Ökosystem für Innovationen zu schaffen und die lokale KI-Landschaft zu stärken. 

"Interessenten, die an dem Workshop teilnehmen und den Satelliten aktiv mitgestalten möchten, können sich gerne an die Deutsch-Schwedische Handelskammer wenden. Gemeinsam beschreiten wir neue Wege für 'AI made in Europe' ", sagt Sabina Jeschke.