Frau mit Motorsäge, Produkt von Stihl, Mitglied der Deutsch-Schwedischen Handelskammer

Foto: Stihl

Containerschiff vor Hamburgs Hafen. Text: #WirtschaftLebt; Unsere Mitglieder berichten; eine Kampagne der Deutsch-Schwedischen Handelskammer (Wirtschaft lebt)
Frau mit Akku-Rasenmäher, Produkt von Stihl, Mitglied der Deutsch-Schwedischen Handelskammer

Foto: Stihl

#WirtschaftLebt – Stihl: „Ein fantastisches Jahr für unser Geschäft“

12.10.2020

Produkte für Haus und Garten boomen in der Coronapandemie. Das hat auch das traditionsreiche Familienunternehmen Stihl gemerkt, dessen schwedische Tochtergesellschaft sich bereits 1987 außerhalb von Göteborg niedergelassen hat: Die Lagerregale müssen kontinuierlich aufgefüllt werden.

Stihl wurde 1926 in Stuttgart gegründet und begann zunächst mit der Produktion von Kochplatten und Waschmaschinen. Die erste benzinbetriebene Kettensäge, eine 6 PS starke und 46 Kilo schwere Zwei-Mann-Säge, wurde 1929 auf den Markt gebracht. Seitdem ist das Produkt Kettensäge das „Herz“ des Unternehmens – auch wenn die neueren Modelle deutlich gewichtsärmer und entsprechend einfacher zu bedienen sind. Heute ist Stihl führend in der Entwicklung neuer Technologien. Immer mehr Produkte werden kabellos mit Akku betrieben.

Die Deutsch-Schwedische Handelskammer hat das Unternehmen, das neben Kettensägen auch Rasenmäher, Trimmer und weitere Gerätschaften für sowohl Profis als auch Hobbyheimwerker herstellt, besucht. Dabei hat Kjell Svensson, Geschäftsführer von Andreas Stihl Norden AB, einen Lagebericht gegeben.

Deutsch-Schwedische Handelskammer: Wie geht es Stihl?

Kjell Svensson: Dieses Jahr ist wegen der Pandemie speziell, doch für uns läuft es trotzdem richtig gut. Unser Erfolg beruht auf mehreren Faktoren: Schon vor Saisonbeginn waren wir gut vorbereitet, was sich als eine solide Basis für den Umgang mit der unsicheren Pandemiesituation herausgestellt hat. Den Onlinehandel für alle Produktkategorien zu öffnen, war eine wichtige Investition, die wir getätigt haben.

Seit Anfang des Jahres haben wir zudem etliche Neuheiten in besonders nachgefragten Produktkategorien wie Garten-, Verbraucher- und Batterieprodukte lanciert. Während der Pandemie sind mehr Menschen zu Hause geblieben und haben in ihre Häuser und Gärten investiert, was sich natürlich auf unser Geschäft ausgewirkt hat. Den größten Einfluss hatten jedoch die Wetterbedingungen mit Sonne, Regen und milden Temperaturen.

Wie passen Sie das Geschäft an die aktuelle Situation an?

Die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter stehen bei uns an erster Stelle. Wir haben frühzeitig Maßnahmen ergriffen, um dem Infektionsrisiko unserer Mitarbeiter vorzubeugen. Das gilt sowohl für Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiten können, als auch für diejenigen, für die das Homeoffice keine Alternative war.

Außerdem haben wir uns früh mit Kollegen aus anderen Ländern ausgetauscht, auf nordeuropäischer und auf globaler Ebene. Es war wichtig, uns marktübergreifend zur aktuellen Situation abzustimmen und verschiedene Szenarien zu analysieren. Zudem wollten wir uns auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten, dafür haben wir vorausschauend Lösungen entwickelt. Darüber hinaus haben wir den Fokus unserer Schulungsplattform Stihl Academy, die sich an unsere Reseller richtet, verlagert: Statt Präsenzschulungen haben wir digitale Ausbildungen angeboten.

Auch unsere interne und externe Kommunikation haben wir verstärkt. In der internen Kommunikation haben wir sowohl lokal als auch global auf Transparenz und Information gesetzt. In der externen Kommunikation sahen wir unsere Verantwortung darin, Kunden zu ermutigen, sicher einzukaufen und sie zu inspirieren, wenn sie zu Hause bleiben müssen.

Wir haben uns außerdem dazu entschlossen, die diesjährige Weltmeisterschaft im Extremsport Stihl Timbersports® abzusagen, die erstmals in Schweden hätte stattfinden sollen.

Haben Sie einen Rat oder andere Erfahrungen, die Sie mit unserem Netzwerk teilen möchten?

Transparente Kommunikation war ein Muss, um Unsicherheit und Unruhe bei unseren Mitarbeitern und Partnern vorzubeugen. Als die Infektionstätigkeit am stärksten war, war ein kontinuierlicher Dialog wichtig – auch wenn wir keine neuen Informationen hatten.

„Stihl ist ein starkes und stabiles Familienunternehmen, das viele gesellschaftliche Krisen durchgemacht hat und aus jeder Krise gelernt hat.“

Stihl ist ein starkes und stabiles Familienunternehmen, das viele gesellschaftliche Krisen durchgemacht hat. Aus jeder dieser Krisen haben wir gelernt, was uns wiederum für die nächste Krise gerüstet hat. Wir haben eine bescheidene Haltung eingenommen, die wir bis zum Ende der Pandemie beibehalten werden.

Wir haben gelernt, dass es viele Vorteile hat, den Dialog mit Kollegen auf den anderen Märkten zu intensivieren.  Außerdem ist es wichtig, um Hilfe zu bitten. Gleichzeitig müssen wir nach vorne zu schauen und Chancen zu erkennen. Der in der Pandemie entstandene digitale Fokus wird auch über die Krise hinaus Bestand haben. Digitale Meetings sind nicht nur eine zweitklassige Alternative während der Pandemie, sondern eine echte Alternative für die Zukunft.

 

In unserer Serie #WirtschaftLebt berichten unsere Mitglieder, wie sie die aktuelle Coronakrise erleben und welche Erfahrungen, Tipps und Erkenntnisse sie mit dem Netzwerk teilen möchten.