Portraitbild Emma Stjernlöf, CEO von dem schwedischen Unternehmen Röhnisch.

Emma Stjernlöf, CEO von Röhnisch.

Foto: Nadja Endler

Containerschiff vor Hamburgs Hafen. Text: #WirtschaftLebt; Unsere Mitglieder berichten; eine Kampagne der Deutsch-Schwedischen Handelskammer (Wirtschaft lebt)
Drei Jogger mit Sportkleidung von Röhnisch.

Foto: Röhnisch

#WirtschaftLebt – Röhnisch: „Neue Schritte wagen, gerade in schwierigen Zeiten“

11.09.2020

Bewegung und Gesundheit haben während der Coronapandemie Priorität. Beim schwedischen Sportbekleidungshersteller Röhnisch ist man optimistisch: Der Sommer war erfolgreich und der Golfsport boomt. Darüber hinaus hat das Unternehmen inmitten der Pandemie die Marke Röhnisch auf Zalando sowie auf neuen Märkten eingeführt.

Röhnisch wurde 1945 von dem in Deutschland geborenen Turner und Unternehmer Hellmut Röhnisch gegründet, der in den 1930er Jahren nach Schweden ausgewandert war. Seitdem ist das Unternehmen stetig gewachsen und hat sich zu einer der führenden Sportmarken für Frauen mit einem Umsatz von rund 150 Millionen schwedischen Kronen im vergangenen Jahr entwickelt. Das Sortiment umfasst Kollektionen für Outdoor-, Golf- und Schwimmbekleidung und Deutschland ist ein wichtiger Exportmarkt für das Unternehmen.

Emma Stjernlöf, seit Anfang des Jahres CEO von Röhnisch, gibt der Deutsch-Schwedischen Handelskammer einen Einblick in das Geschäft.

Deutsch-Schwedische Handelskammer: Wie geht es Röhnisch?

Emma Stjernlöf: Wie für praktisch alle im Einzelhandel war es ein harter Frühling, nicht zuletzt in vielen Ländern in Kontinentaleuropa, wo Geschäfte und Sportanlagen länger als zwei Monate vollständig geschlossen waren. Im März und April war es daher nahezu unmöglich, Waren an Einzelhändler zu versenden. Entsprechend gering war ihr Bedarf, den Bestand innerhalb der Saison wieder aufzufüllen. Auch in den nordischen Ländern haben wir 70 bis 80 Prozent weniger ausgeliefert als sonst.

„Im Mai hat sich das Blatt jedoch gewendet. Seitdem verzeichnen wir unglaublich starke Zuwächse, nicht zuletzt durch unseren florierenden Onlinehandel.“

Im Mai hat sich das Blatt jedoch gewendet. Seitdem verzeichnen wir unglaublich starke Zuwächse, nicht zuletzt durch unseren florierenden Onlinehandel.

Bewegung und Fitness scheinen mehr denn je an Bedeutung zu gewinnen und die Menschen investieren weiterhin in ihre Gesundheit. Außerdem boomt der Golfsport – ebenfalls einer unserer Fokusbereiche – und erreicht neue Zielgruppen. Wir sind also rundum positiv gestimmt.

Wie passen Sie das Geschäft an die aktuelle Situation an?

Wir beschleunigen, wo wir können, und bremsen, wo wir müssen. Ich glaube daran, es auch in schwierigeren Zeiten wichtig ist, sich vorwärts zu wagen. Das gilt vor allem, wenn man wie wir weiß, dass die eigenen sehr Produkte gefragt sind.

„Inmitten der Pandemie haben wir Röhnisch auf Zalando und in China gelauncht.“

Inmitten der Pandemie haben wir Röhnisch auf Zalando und in China gelauncht, unsere Kollektionen weiterentwickelt, große Schritte in Sachen Nachhaltigkeit unternommen und unsere Marke weiter profiliert. Gleichzeitig haben wir ein großes Kostenbewusstsein und versuchen, alle Entscheidungen sorgfältig abzuwägen.

Haben Sie einen Rat oder andere Erfahrungen, die Sie mit unserem Netzwerk teilen möchten?

Für mich als Neuzugang (ich habe einen Monat vor Beginn der Pandemie angefangen) war dies wirklich eine Teamleistung. Die Pandemie hat verdeutlicht, wie wichtig es ist, Hilfe von Mitarbeitern anzunehmen, kreative Lösungen zu fördern und gemeinsam die Ärmel hochzukrempeln. Wir haben gelernt, dass man am besten durch schwierige Zeiten kommt, indem man die einzigartige Kreativität aller Mitarbeiter voll ausnutzt und nicht unterschätzt, was Ehrlichkeit, Transparenz und eine Portion Mut bewirken können. Röhnisch hat gerade erst gestartet!

 

In unserer Serie #WirtschaftLebt berichten unsere Mitglieder, wie sie die aktuelle Coronakrise erleben und welche Erfahrungen, Tipps und Erkenntnisse sie mit dem Netzwerk teilen möchten.