
Unterstützung in der Coronakrise
Hier finden Sie Informationen zu Covid-19 und aktuellen Hilfsmaßnahmen für Unternehmen in Schweden. Bei Fragen erreichen Sie unser Coronakrisenteam unter corona@handelskammer.se.
Charlotta Dahlqvist, COO bei Linum.
Foto: Linum
Foto: Linum
Zum genau richtigen Zeitpunkt hat das schwedische Designunternehmen Linum im vergangenen Jahr seinen Onlinehandel ausgebaut. Mit Erfolg: Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum stieg der online generierte Umsatz in den ersten beiden Quartalen 2020 um 85 Prozent. Doch wie hat sich die Pandemie auf das Unternehmen ausgewirkt?
Charlotta Dahlqvist, COO bei Linum, sieht die Krise als Chance für Innovation und Veränderung und gibt der Deutsch-Schwedischen Handelskammer einen Einblick darüber, wie das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit angepasst hat.
Deutsch-Schwedische Handelskammer: Wie erleben Sie die Krise, die wir jetzt in der Geschäftswelt sehen?
Charlotta Dahlqvist: Wir bei Linum mussten, wie alle anderen Akteure der Branche, schnell denken und handeln. Obwohl die Pandemie hoffentlich nur vorübergehend ist, kann sie uns noch über einen langen Zeitraum hinweg begleiten. Durch Corona haben wir unsere internen Arbeitsprozesse überarbeitet und Änderungen in unserem Geschäftsmodell vorgenommen.
Bereits vor dem Ausbruch war unsere Struktur digital ausgelegt. Jetzt werden alle Aspekte unseres Geschäfts erneut auf den Prüfstand gestellt. Wir wissen, dass andere Kollegen in der Branche wesentlich stärker betroffen sind als wir. In ihrem Sinne hoffen wir, dass sich die Wirtschaft schnell wieder erholt. Wir für unseren Teil schaffen weiterhin die richtigen Bedingungen, um noch mehr auf Onlinehandel zu fokussieren.
Wie passen Sie das Geschäft an die aktuelle Situation an?
Im Frühjahr 2020 haben die meisten unserer Mitarbeiter von zu Hause aus gearbeitet. Jetzt, nach dem Sommer, sind wir zurück im Büro. Alle Mitarbeiter haben Einzelbüros und die Mahlzeiten nehmen wir in unserem großen Konferenzraum ein, damit zwischen den Personen genügend Platz ist. Außerdem haben die Anzahl an Reinigungen pro Woche erhöht und stellen sicher, dass die Routine des Händewaschens fortgesetzt wird.
Bei den geringsten Anzeichen einer Krankheit bleiben wir zu Hause – das gilt auch, wenn das Kind krank ist. Darüber hinaus haben wir die sozioökonomische Entwicklung sowie die Kommunikation und Arbeit der schwedischen Gesundheitsbehörde genau im Auge.
Haben Sie einen Rat oder andere Erfahrungen, die Sie mit unserem Netzwerk teilen möchten?
Wir glauben, dass es wichtiger denn je ist, mit dem Fluss zu gehen. Änderungen können sehr plötzlich, aber auch langsam und schleichend auftreten. Im Moment geht es darum, Kühnheit zu zeigen: wagen, sich zu verändern, sich an neue Umstände anzupassen und loszulassen. Indem wir die Organisation und unsere Arbeitsweise ändern, das Geschäft anpassen und die Teile loslassen, die nicht mehr funktionieren, werden wir hoffentlich noch flexibler.
„Ist eine Krise aber vielleicht nicht eher eine Chance, aus alten Mustern auszubrechen und sie durch etwas Neues zu ersetzen?“
In einer Krise ist es leicht, den Mut verlieren und sich zu wünschen, dass alles wie gewohnt wäre. Ist es aber vielleicht nicht eher eine Chance, aus alten Mustern auszubrechen und sie durch etwas Neues zu ersetzen?
In unserer Serie #WirtschaftLebt berichten unsere Mitglieder, wie sie die aktuelle Coronakrise erleben und welche Erfahrungen, Tipps und Erkenntnisse sie mit dem Netzwerk teilen möchten.