Stefan Heinrichs, Managing Director von Academic Work Deutschland.

Stefan Heinrichs, Managing Director von Academic Work Deutschland.

Foto: Academic Work

Containerschiff vor Hamburgs Hafen. Text: #WirtschaftLebt; Unsere Mitglieder berichten; eine Kampagne der Deutsch-Schwedischen Handelskammer (Wirtschaft lebt)

#WirtschaftLebt – Academic Work: „Nun funktioniert die Rekrutierung komplett digital“

27.05.2020

Seit 2008 ist der schwedische Personaldienstleister Academic Work an mehreren Standorten in Deutschland vertreten. Wie viele andere Unternehmen spürt Academic Work die Auswirkungen der Coronakrise und musste Kosten überprüfen und Personal in Kurzarbeit schicken. Stefan Heinrichs, Managing Director von Academic Work Deutschland, ist dennoch positiv eingestellt und berichtet, dass sich der Rekrutierungsprozess durch die Krise weiterentwickelt hat und nun vollständig digital abgewickelt werden kann.

Deutsch-Schwedische Handelskammer: Wie geht es Academic Work?

Stefan Heinrichs: Uns geht es den Umständen entsprechend gut, aber es ist und bleibt eine herausfordernde Zeit. Unsere Branche wird grundsätzlich sehr früh von Krisen getroffen, und auch die jetzige Situation stellt keine Ausnahme dar. Als die Krise ausgebrochen ist, haben wir sofort einen Rückgang der Aufträge gespürt, schließlich waren auch unsere Kunden gezwungen, ihre Kosten genau zu überprüfen. Die deutsche Personalbranche erwartet zum Jahresende einen Rückgang von zwischen 20 und 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ungefähr dort werden auch wir zum Jahreswechsel landen.

Positiv ist, dass unser Geschäft nicht stillsteht und wir weiterhin Aufträge von unseren Kunden erhalten. Außerdem bestehen Rahmenvereinbarungen mit einigen unserer Großkunden und diese planen schon jetzt für die Zeit nach Corona. Wenn es der Wirtschaft besser geht, werden wir gut auf die hohe Nachfrage vorbereitet sein und den Bedarf bestmöglich decken können.

Wie passt sich das Unternehmen an eine eventuell länger anhaltende Krise an?

Wie viele andere Unternehmen auch, machen wir Gebrauch von Kurzarbeit für den Großteil unserer Mitarbeiter, da der Bedarf an Personaldienstleistungen derzeit deutlich geringer ausfällt. Darüber hinaus haben wir unsere Kosten entsprechend angepasst, um unserer Arbeit auch im Falle einer länger anhaltenden Krise nachgehen zu können.

Haben Sie eine Botschaft oder Erkenntnis, die Sie mit unserem Netzwerk teilen möchten?

Eine sehr wichtige Erkenntnis der letzten Monate ist, dass die Rekrutierung von neuen Talenten auch komplett digital funktioniert. Wir waren immer der festen Überzeugung, dass der physische Kontakt eine große Rolle spielt und hatten befürchtet, dass es schwierig sein würde, die Bindung zwischen unseren Consultants und Kunden auch weiterhin aufrechtzuerhalten. Nun wissen wir aber, dass es möglich ist, den gesamten Prozess digital abzuwickeln.

In einigen Fällen möchten die Unternehmen den Kandidaten im letzten Schritt vor der Vertragsunterzeichnung dennoch persönlich treffen – an dieser Stelle stoppt der Prozess. Hoffentlich wir können wir Unternehmen und Kandidaten bald wieder physische Treffen ermöglichen. Dennoch sind wir überrascht, wie gut die digitale Umsetzung funktioniert und können diese wichtige Erkenntnis für die Zukunft mitnehmen.

„Dennoch sind wir überrascht, wie gut die digitale Umsetzung funktioniert und können diese wichtige Erkenntnis für die Zukunft mitnehmen.“

Nichtsdestotrotz freuen wir uns sehr darauf, möglichst bald wieder zur „Normalität“ zurückzukehren.

 

In unserer Serie #WirtschaftLebt berichten unsere Mitglieder, wie sie die aktuelle Coronakrise erleben und welche Erfahrungen, Tipps und Erkenntnisse sie mit dem Netzwerk teilen möchten.