Von Jahresrückblicksnostalgie keine Spur: Wohl selten zuvor haben sich so viele wie derzeit herbeigewünscht, dass das aktuelle Jahr doch möglichst bald enden möge – und gleichzeitig so große Hoffnungen ins nächste Jahr gesetzt.

Wer für 2020 große oder kleine Pläne gemacht hatte, der wurde schnell eines Besseren belehrt. Reisen, Veranstaltungen und Familientreffen, aber auch Bestellungen, Lieferungen und Entwicklungsprojekte – vieles blieb in diesem Jahr auf der Strecke, musste angepasst, verschoben oder abgesagt werden.

Die Coronapandemie, die Millionen Menschen in Deutschland, Schweden und weltweit schwer getroffen hat, machte zahlreiche Maßnahmen notwendig, die noch vor einem Jahr völlig undenkbar erschienen: von Hygiene- und Abstandsregeln über Maskenpflicht bis hin zum Lockdown, von staatlichen Vorgaben oder Empfehlungen, schwedischen „Sonderwegen“ und deutschen Krisenpaketen mit „Wumms“-Effekt bis hin zu nationalen Impfstrategien.

Tiefer Einbruch im bilateralen Geschäft

Der von der Pandemie verursachte schwerste wirtschaftliche Einbruch seit Jahrzehnten hat auch die deutsch-schwedische Wirtschaft hart getroffen. Wir erwarten allein im bilateralen Handelsgeschäft einen Rückgang von etwa 8 Prozent in diesem Jahr. Viele Unternehmen müssen rote Zahlen ausweisen, Projekte absagen, Kosten sparen. Und für Branchen wie Hotellerie, Gastronomie, Tourismus, Messen und Veranstaltungen ist noch lange kein Ende der Krise absehbar.

Auch für uns als Deutsch-Schwedische Handelskammer war 2020 ein besonderes Jahr. In der aktuellen Situation ist unsere Arbeit für die Förderung des Handels zwischen unseren Ländern aber gerade besonders wichtig. Vielen Kunden und Mitgliedern konnten wir in diesem Jahr in coronaspezifischen Fragen zur Seite stehen und mit unseren Dienstleistungen und unserer Expertise zu etwas Normalität im Geschäftsalltag beitragen.

Darüber hinaus hat unser starkes, weiterwachsendes Netzwerk auch in diesen herausfordernden Zeiten bewiesen, wie wertvoll der – nun fast ausschließlich digitale – Austausch mit Rat und Tat für die Stabilisierung der bilateralen Geschäfte war und ist. Daher ist es mir an dieser Stelle ein besonderes Anliegen, Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre Treue im zu Ende gehenden Jahr herzlich zu danken. Es bleibt für uns der Ansporn, dass wir Sie auch 2021 als zuverlässiger und kompetenter Partner im Schwedengeschäft begleiten dürfen.

Mit (vorsichtigem) Optimismus ins neue Jahr

Und Gründe, mit Zuversicht auf das nächste Jahr zu blicken, gibt es ja wahrlich genug. Dabei denken wir vor allem an die bevorstehende Zulassung mehrerer Impfstoffe im Kampf gegen Corona und die damit verbundene Hoffnung auf eine baldige Abschwächung der Pandemielage und einen nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung.

2021 wird aber auch ein Jubiläumsjahr für uns als Handelskammer. Wir werden 70 und wollen diesen Anlass im Laufe des Jahres mit Ihnen feiern – selbstverständlich in einem an die jeweils aktuelle Situation angepassten Format. Darauf und auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen oder Wiederhören im Rahmen unseres Netzwerks freuen wir uns schon jetzt.

Nun wünsche ich Ihnen aber zunächst, auch im Namen des Vorstands und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutsch-Schwedischen Handelskammer, ein frohes Weihnachtsfest und angesichts aller bevorstehender Herausforderungen einen guten Start in ein spannendes neues Jahr!

Ralph-Georg Tischer
Geschäftsführer der Deutsch-Schwedischen Handelskammer