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Währungsunterschiede bremsen deutsch-schwedischen Handel

26.05.2014

Die unterschiedlichen Währungen in Deutschland und Schweden sind zurzeit das größte Handelshemmnis zwischen den zwei Nationen. Dies geht aus dem neuen Konjunkturbarometer hervor, für das die Deutsch-Schwedische Handelskammer Exportunternehmen aus beiden Ländern befragt hat. Den Großteil der anderen Handelshemmnisse, die in der Umfrage genannt wurden, könnten die Unternehmen jedoch selbst beseitigen – ganz ohne Mithilfe der Politik.

Sowohl die deutschen als auch die schwedischen Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, sehen die Konjunktur im jeweils anderen Land in einem positiven Licht. Dies gilt nicht nur für die aktuell vorherrschende konjunkturelle Lage, sondern auch für die Aussichten auf die kommenden sechs Monate. Die Erwartungen der Umfrageteilnehmer gehen tendenziell sogar leicht in Richtung einer weiteren Verbesserung der Konjunktur.

Positive Bewertung des Konsumklimas

Besonders positiv wird in der Umfrage in beiden Ländern das Konsumklima bewertet. Der Durchschnittswert der Antworten liegt über dem für das allgemeine Investitionsklima sowie das Investitionsklima im Baugewerbe.

„Offensichtlich sehen die befragten Unternehmen im privaten Konsum einen starken schwedischen Konjunkturmotor – eine Auffassung, die auch viele schwedische Ökonomen teilen. Die Einschätzung des deutschen Konsumklimas durch die schwedischen Unternehmen ist nach der langjährigen Zurückhaltung deutscher Konsumenten ebenfalls recht optimistisch“, erklärt Professor Hubert Fromlet von der Linné-Universität, der die Untersuchung wissenschaftlich begleitet hat.

Unterschiedliche Währungen größtes Handelshemmnis

Bei der Frage nach Handelshemmnissen zwischen Schweden und Deutschland wurden die unterschiedlichen Währungen der beiden Länder am häufigsten genannt. 51 Prozent der Umfrageteilnehmer aus Unternehmen mit Export nach Schweden sehen darin ein Problem. Von den schwedischen Firmen mit Handelsbeziehungen nach Deutschland sind es 48 Prozent.

Abgesehen von der Währungsproblematik berichten die Unternehmen vor allem von Hindernissen in Bereichen, in denen sie aus eigener Kraft Fortschritte erzielen könnten  – ohne dass sich die Politik darum kümmern müsste.

„Die Deutsch-Schwedische Handelskammer bietet Seminare und Informationen zur Geschäftskultur im jeweils anderen Land an, hilft dabei, den richtigen Partner auf dem neuen Markt zu finden und kümmert sich um bürokratische Verpflichtungen. Es lohnt sich, unsere Expertise in diesen Bereichen zu nutzen, um als Unternehmen sein volles Wachstumspotenzial auszuschöpfen“, erklärt Ralph-Georg Tischer, Geschäftsführer der Deutsch-Schwedischen Handelskammer.

Einzigartige Konjunkturumfrage

ist eine Umfrage der Handelskammer unter deutschen und schwedischen Unternehmen über die konjunkturelle Lage und Entwicklung im Partnerland. Das Besondere an dieser Untersuchung sind die wechselseitigen Einschätzungen. Deutsche Unternehmen mit Export nach Schweden bewerten die schwedische Konjunktur und umgekehrt.

Die Umfrage wurde von 24. April bis 9. Mai 2014 zum ersten Mal durchgeführt. Über 100 schwedische und mehr als 50 deutsche Unternehmen nahmen daran teil. Künftig wird das Konjunkturbarometer zwei Mal jährlich veröffentlicht.