Zum Halbjahreswechsel am 1. Juli 2021 wird es für Versandhändler im Zuge des Inkrafttretens des europäischen Mehrwertsteuerdigitalpaketes und mit Einführung des OSS (One-Stop-Shop) zu umsatzsteuerlichen Neuerungen kommen. Die bisherigen Versandhandelsschwellen der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten werden ab diesem Datum keinen Bestand mehr haben.

Die derzeitige sogenannte Lieferschwelle für Lieferungen aus anderen Mitgliedsstaaten an Privatpersonen in Schweden beläuft sich auf 320.000 SEK/Kalenderjahr. Diese Summe wird nunmehr auf eine EU-weit geltende und sämtliche EU-Umsätze umfassende Schwelle von 99.680 SEK (10.000 Euro) pro Kalenderjahr gesenkt. Es ist daher davon auszugehen, dass die Anzahl der Unternehmen, die den im Zielstaat geltenden Umsatzsteuersatz auf die Versandhandelsumsätze zu entrichten haben, deutlich ansteigen wird.

Um den administrativen Aufwand für die betroffenen Unternehmen möglichst klein zu halten, können in Deutschland ansässige Unternehmen sämtliche EU-weit an Nicht-Unternehmer getätigten Umsätze beim deutschen Finanzamt durch das OSS-System melden. Insofern ist eine direkte umsatzsteuerliche Registrierung im jeweiligen Zielstaat nicht länger zwingend notwendig.

Das System ist seit 1. April 2021 zur Anmeldung geöffnet und wird über das Bundeszentralamt für Steuern administriert. Es ist jedoch dem Unternehmen vorbehalten, sich nach wie vor im Zielstaat umsatzsteuerlich zu registrieren bzw. eine eventuell bestehende Registrierung beizubehalten. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Steuerabteilung der Deutsch-Schwedischen Handelskammer.