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Stabile Konjunktur in Schweden und Deutschland

16.12.2014

Die Konjunktur in Schweden und Deutschland liegt weiterhin auf einem zufriedenstellenden Niveau, hat aber im letzten Halbjahr einen leichten Dämpfer erlitten. In beiden Ländern ist der private Konsum der größte Wachstumstreiber. Dies geht aus dem aktuellen Deutsch-Schwedischen Konjunkturbarometer hervor, für das die Deutsch-Schwedische Handelskammer Exportunternehmen aus beiden Ländern befragt hat. In Sachen Innovationsklima gibt es sowohl in Deutschland als auch in Schweden beträchtliches Verbesserungspotenzial.

Die deutschen und schwedischen Unternehmen, die an der Untersuchung teilgenommen haben, schätzen die Konjunktur im jeweils anderen Land als zwischen „befriedigend“ und „gut“ ein. In allen Bereichen sind die Indikatoren seit der letzten Umfrage im Frühjahr leicht gesunken. In ihrem Ausblick auf das kommende Halbjahr glaubt die große Mehrheit der Teilnehmer jedoch an eine stabile Entwicklung.

„Unsere schwedischen Umfrageteilnehmer blicken auf die deutsche Konjunktur derzeit mit etwas größerer Zuversicht als der Großteil der deutschen Konjunkturberichte. Vielleicht ist die Stimmung in Deutschland schlechter als die tatsächliche Lage. Für Schweden liegen die Mittelwerte der verschiedenen Indikatoren noch etwas höher als für Deutschland“, erklärt Professor Hubert Fromlet von der schwedischen Linné-Universität, der die Untersuchung wissenschaftlich begleitet hat.

In beiden Ländern erscheint der private Konsum als größter Wachstumsmotor. Die Indikatoren für Investitionsklima und Bauinvestitionen liegen leicht darunter.

Bei der Frage nach den größten externen Konjunkturrisiken für die Unternehmen offenbaren sich einige deutliche Unterschiede zwischen den Antworten der deutschen bzw. schwedischen Befragten.

„In Schweden führt die Innenpolitik, angesichts der bevorstehenden Neuwahlen im März, derzeit die Liste der inländischen Risiken mit großem Abstand an. Bei unserer letzten Umfrage hatte dieser Faktor noch Platz drei belegt. Im Vergleich dazu stellt sich die innenpolitische Entwicklung in Deutschland als ein deutlich kleinerer Risikofaktor dar“, erklärt Hubert Fromlet.

Stattdessen sorgen sich die deutschen Umfrageteilnehmer vor allem über internationale Risiken wie beispielsweise die Nachfrage aus dem Ausland oder die politische Entwicklung in den Krisenherden der Welt (allen voran Ukraine/Russland und Naher Osten). Diese internationalen Faktoren werden auch von den Befragten in Schweden als bedeutend eingeschätzt.

Unterschiedliche Innovationskulturen

Diese Ausgabe des Konjunkturbarometers beinhaltete auch zwei Fragen zum Thema Innovation. Das Innovationsklima in Schweden wird von den Teilnehmern als geringfügig besser eingeschätzt als das deutsche. Die Bewertungen liegen allerdings für beide Länder zwischen „befriedigend“ und „gut“.

In Sachen Verbesserungspotenzial zeigen Schweden und Deutsche unterschiedliche Prioritäten. In Schweden werden vor allem bessere Finanzierungsmöglichkeiten für Innovationen, eine verstärkter Austausch zwischen Hochschulen und Wirtschaft sowie mehr internationale Zusammenarbeit gefordert. Den Befragten aus Deutschland liegen dagegen in erster Linie eine bessere Wirtschaftspolitik sowie Veränderungen in der internen Innovationskultur der Unternehmen am Herzen. Die Finanzierungsfrage wird in Deutschland im Vergleich zu Schweden als ein deutlich kleineres Problem angesehen.

„Unsere Erfahrungen aus dem täglichen Kontakt mit Unternehmen zeigen, dass Deutsche, wenn sie mit Schweden zusammenarbeiten, oft die flexible und innovationsfreudige Unternehmenskultur hierzulande zu schätzen wissen. Umgekehrt beneiden Schweden Deutschland oft um dessen gut ausgebaute Infrastruktur für den Austausch zwischen Hochschulen und Unternehmen. Unsere beiden Länder haben unterschiedliche Rahmenbedingungen, aber je mehr schwedische und deutsche Unternehmen zusammenarbeiten, desto mehr Synergien können entstehen, von denen beide Seiten profitieren können“, erklärt Ralph-Georg Tischer, Geschäftsführer der Deutsch-Schwedischen Handelskammer.

 

Das Deutsch-Schwedische Konjunkturbarometer ist eine Umfrage der Handelskammer unter deutschen und schwedischen Unternehmen über die konjunkturelle Lage und Entwicklung im Partnerland. Das Besondere an dieser Untersuchung sind die größtenteils wechselseitigen Einschätzungen. Deutsche Unternehmen mit Export nach Schweden bewerten die schwedische Konjunktur und umgekehrt.

Die Umfrage wurde von 20. November bis 3. Dezember 2014 durchgeführt. Etwa 130 schwedische und 80 deutsche Unternehmen nahmen an der aktuellen Untersuchung teil. Das Konjunkturbarometer wird zwei Mal jährlich veröffentlicht.

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Malin Johansson

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