
Mit 240 Metern Höhe soll der Karlatornet Göteborgs neues Wahrzeichen werden.
Foto: Serneke
Göteborg macht sich chic für die 400-Jahr-Feier
19.09.2017
In Göteborg laufen bereits die Vorbereitungen für 2021. Dann feiert die Metropole in Westschweden ihr 400-jähriges Bestehen. Rund um die drei Themenkomplexe „Am Wasser“, „Brücken bauen“ und „Freiflächen“ wurde ein Arbeitsplan vorgeschlagen, der zahlreiche Beispiele für Aktivitäten enthält. Im laufenden Jahr steht unter anderem der Wohnungsbau groß auf dem Programm.
Ihr 400-jähriges Bestehen im Jahr 2021 lässt sich die westschwedische Stadt Göteborg in nächster Zeit einiges kosten. Dies zeigt der ambitionierte Arbeitsplan, den sie für die nächsten Jahre entworfen hat. Bei allen Vorhaben stehen Nachhaltigkeitsaspekte stark im Vordergrund.
Neben Cloudburst-Projekten zum Schutz vor Starkregen befinden sich darunter Vorschläge für den Umbau des zentralen Stora-Hamn-Kanals in ein lebendiges Stadtviertel mit Fußgänger- und Radwegen, Cafés, Restaurants und Geschäften sowie der Bau einer neuen Brücke über den Göta-Fluss. Das am Flussufer im Masthuggskajen-Viertel geplante Global Business Gate soll exportorientierten und international ausgerichteten Spezialunternehmen als Innovationsdrehscheibe dienen.
Neues Viertel rund um den Hauptbahnhof
Rund um den Hauptbahnhof ist ein komplett neues Viertel mit Büros, Geschäften, Wohnanlagen, sozialen Treffpunkten und einem großen Reisezentrum geplant (Region City). Doch geht es bei Weitem nicht nur um die bauliche Infrastruktur, sondern beispielsweise auch um den Ausbau der Stadt als Testfeld für neue Entwicklungen.
In diesem Jahr ist das Projekt Bostad21, zu dem sich die Stadt bereits 2015 mit privaten, genossenschaftlichen und kommunalen Immobilienunternehmen zusammengeschlossen hat, gestartet. Denn angesichts seines starken Wachstums will Göteborg bis 2021 neben bereits früher geplanten Baumaßnahmen noch 7.000 weitere Wohnungen bauen.
Expertise im Wohnungsbau gefragt
Bereits im Zusammenhang mit den gewaltigen Wohnungsbauplänen in Stockholm forderte so mancher Beobachter, dass der Markt auch für ausländische Unternehmen weiter geöffnet werden müsse. Sollte die heimische Bauwirtschaft in den nächsten Jahren zunehmend an ihre Kapazitätsgrenze stoßen, könnte sich der Markt für den Wohnungsbau auch schon bald stärker für ausländische Unternehmen öffnen, so wie es vor einigen Jahren auch bei größeren Projekten der Transportinfrastruktur der Fall war.
Um den Planungs- und Bauprozess zu beschleunigen, sollen vorbereitende Prozesse künftig stärker als bisher parallel laufen. Daher haben sich auch das Straßenverkehrs- und Stadtbauamt sowie das Büro für Gebäudeverwaltung der Initiative angeschlossen und eine gemeinsame Projektorganisation gegründet. Überwacht werden die Fortschritte durch ein Forscherteam der Technischen Hochschule Chalmers.
Höchstes Haus Nordeuropas geplant
Die 7.000 zusätzlichen Wohnungen sollen an mehr als 30 Orten außerhalb des Stadtkerns gebaut werden. Insgesamt fanden 31 Einzelpläne Eingang in das Bostad21-Projekt. Anfang Juli 2017 wurde die erste Baugenehmigung erteilt. Beobachter erwarten 2017 noch Bauanträge für zehn bis zwölf weitere Baugebiete, auf denen insgesamt 2.000 bis 2.500 neue Wohnungen entstehen sollen.
Im Herbst 2017 dürfte außerdem der erste Spatenstich für den Karlatornet erfolgen. Neben zahlreichen Wohnungen wird das geplante Hochhaus über Gastronomie-, Fitness- und Wellness-Einrichtungen sowie ein Hotel verfügen und mit einer Höhe von 240 Metern das höchste in Nordeuropa sein. Gebaut wird der Karlatornet im neuen Stadtteil Karlastaden, wo außerdem noch rund 2.000 neue Wohn- und Geschäftshäuser entstehen sollen.
Den ausführlichen Artikel über Göteborgs Expansionspläne finden Sie bei Germany Trade & Invest.