Ein kleiner Roboter auf Rädern, der ein Tablett mit einer Glühbrine in den Greifarmen hält.

Die schnellen Antwortzeiten in 5G-Netzen halten ferngesteuerte Roboter aufrecht.

Foto: Ericsson

Ericsson testet 5G in vollautomatischer Minifabrik in Aachen

Seit Ende 2017 liegt die erste Version des globalen Standards für die nächste Mobilfunkgeneration 5G vor. Überall auf der Welt arbeitet man nun daran, Anwendungen für die neue Technik zu entwickeln und zu testen.

Einer der Hauptakteure auf diesem Gebiet ist der schwedische Technologiekonzern Ericsson, der bereits bei der Entwicklung früherer Mobilfunkstandards führend war und bei 5G erneut ganz vorne mit dabei sein möchte.

In Aachen hat Ericsson sein großes Entwicklungszentrum Eurolab mit rund 500 Mitarbeitern und ist Partner von 17 Industrieclustern, die an die dortige RWTH angedockt sind. In beiden liegt der Schwerpunkt auf 5G. „Die bisherigen Mobilfunknetzgenerationen waren vor allem auf die Bedürfnisse von Privatpersonen ausgerichtet. Diesen wird 5G ebenfalls Rechnung tragen, aber nun geht es vor allem auch um die Anforderungen der Industrie“, so Andreas Thuelig, Leiter des Ericsson-Projekts 5G for Europe in Aachen.

Damit die digitalisierte Fabrik der Industrie 4.0 Wirklichkeit werden kann, sind nämlich eine unterbrechungsfreie Verbindung und deutlich kürzere Antwortzeiten erforderlich, als sie das heutige 4G-Netz leisten kann. „Ein gutes 4G-Netz hat eine Antwortzeit von etwa 20 Millisekunden. 5G schafft 1 Millisekunde“, erklärt Torbjörn Lundahl, Programmdirektor bei Ericsson.

In Aachen hat Ericsson unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie ein Testbed in Form einer vollautomatischen Minifabrik errichtet, die an ein 5G-Netz angeschlossen ist. „Das Testbed ist wichtig, weil wir 5G nur so ordentlich testen können. Die Technologie wird bald einsatzbereit sein und, einmal überall verfügbar, die gesamte Industrie verändern“, so Jan-Peter Meyer-Kahlen, Leiter des Ericsson Eurolabs.