Ett collage bestående av tre bilder: En DB Schenker-lastbil, Karsten Keller, ett modernt lager med robotar

Foto: DB Schenker

„Die Digitalisierung wird die Logistikbranche von Grund auf verändern“

31.08.2018

Seit der Mitgliederversammlung im April ist Karsten Keller Mitglied des Vorstands der Deutsch-Schwedischen Handelskammer. Keller ist als CFO für das Erreichen der finanziellen, strategischen und operativen Ziele des Europa-Geschäfts von DB Schenker zuständig. Zuvor war er für die Transport- und Logistiksparte der DB-Gruppe 13 Jahre lang in Schweden tätig. In unserem Interview spricht er über sein Engagement in der Handelskammer sowie die aktuellen Herausforderungen von DB Schenker und der gesamten Logistikbranche zwischen Digitalisierung, E-Commerce-Boom und Umweltschutz.

Deutsch-Schwedische Handelskammer: Herzlich willkommen als neues Mitglied unseres Vorstands! Was hat Sie dazu bewogen, sich ehrenamtlich für die Deutsch-Schwedische Handelskammer zu engagieren?

Karsten Keller: Ich freue mich, das Vertrauen der Mitglieder der Deutsch-Schwedischen Handelskammer erhalten zu haben und nun im Vorstand sitzen zu dürfen. DB Schenker ist bereits seit vielen Jahren Mitglied und auch ich war seit meinem Umzug nach Schweden im Jahr 2003 in verschiedenen Foren aktiv. Die Deutsch-Schwedische Handelskammer ist eine aktive Handelskammer, in der alle im Netzwerk zusammenarbeiten, um unsere beiden Märkte und den bilateralen Handel zu fördern. Deutschland und Schweden haben eine tiefgreifende und starke Beziehung, die jedoch erfordert, dass wir kontinuierlich an ihr arbeiten, um noch besser zu werden. Dies gilt beispielsweise für die Bereiche Sprache, Handel, Forschung, Bildung, Umwelt, aber auch die Politik.

DB Schenker ist einer der führenden Logistikkonzerne der Welt und gehört zur Deutschen Bahn. Wo liegen aktuell die Schwerpunkte Ihrer Arbeit – weltweit gesehen und in Schweden und Deutschland?

Weltweit sowie in Schweden und Deutschland liegt unser Fokus auf unserer Digitalisierungsstrategie. Diese ist entscheidend, um unsere führende Position auf dem Markt zu stärken und für unsere Möglichkeiten, weiter zu wachsen.

Durch Transporte wird der Handel zwischen verschiedenen Ländern erst möglich – und gleichzeitig ist die Transport- und Logistikbranche für einen großen Teil des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Was können Sie als bedeutender Akteur in diesem Bereich tun, um die Emissionen zu senken? Können Sie noch mehr tun, obwohl Sie die Fahrzeuge, die Sie nutzen, nicht selbst herstellen?

Die CO2-Emissionen unserer Transporte zu senken ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. Wir beteiligen uns an mehreren Projekten und Partnerschaften, in denen wir uns gemeinsam für eine nachhaltige Logistik einsetzen. Was wir selbst tun können, ist, unsere Transporte effektiver zu machen, sodass die zurückzulegenden Strecken minimiert und die Füllrate der Fahrzeuge maximiert werden. Soweit es möglich ist, wickeln wir Transporte über die Schiene ab und wir tanken unsere Fahrzeuge mit so viel Biokraftstoff wie möglich. Innerhalb von zehn Jahren haben wir es so in Schweden geschafft, die Emissionen unserer Landtransporte zu halbieren – sogar noch etwas mehr als das.

Der Online-Handel wächst Jahr für Jahr und mit ihm der Bedarf an Warentransporten. Wie reagieren Sie auf das steigende Paketaufkommen und was tun Sie, um Versand und Lieferung noch reibungsloser und effektiver abwickeln zu können?

Um das steigende Paketaufkommen bearbeiten zu können, haben wir sechs neue Paketsortieranlagen an strategischen Standorten in Schweden errichtet. Was die Auslieferung angeht, haben wir in kleinem Umfang begonnen, testweise in geschlossene Räume zu liefern. Das funktioniert so, dass wir einen temporären Code erhalten, mit dem wir innerhalb eines begrenzten Zeitraumes ein elektronisches Schloss öffnen können. Wir glauben, dass die Paketzustellung künftig auf diese oder ähnliche Weise erfolgen wird. Zum Beispiel könnten alle Mieter eines Mehrfamilienhaus ihre eigene Box im Eingangsbereich stehen haben oder einen Schrank in der Nähe des eigenen Hauses. So können wir Pakete zu den Empfängern nach Hause liefern, ohne dass jemand vor Ort sein muss, wenn wir vorbeikommen.

Wie wird DB Schenker in zehn Jahren aussehen und was können wir dann von Ihnen als Unternehmen erwarten?

Die Digitalisierung wird die Branche von Grund auf verändern. Autonome Fahrzeuge und neue Technologien wie Produktion via 3D-Druck sind nur einige Beispiele von Entwicklungen, an denen wir bei DB Schenker beteiligt sind und die wir vorantreiben. Ein weiteres Beispiel ist unsere Partnerschaft mit Cisco, dem weltweit größten Konzern im Bereich Kommunikationstechnologie. Gemeinsam entwickeln, testen und implementieren wir verschiedene Anwendungen für das Internet der Dinge. Wir sind eine treibende Kraft bei der Entwicklung von Logistiklösungen und garantieren unseren Kunden so, dass sie auch in 10 Jahren noch auf die schnellsten, effektivsten, intelligentesten und umweltfreundlichsten Lösungen zurückgreifen können.