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Foto: Frank McKenna / Unsplash

Aktuelle Außenhandelsbilanz: Starker Aufwärtstrend beim Handel mit Schweden

01.03.2022

Nachdem der deutsche Außenhandel im Jahr 2020 den stärksten Rückgang seit der Finanzkrise zu verzeichnen hatte, hat sich der grenzüberschreitende Warenverkehr in 2021 wieder kräftig erholt. Die Erwartungen auf eine Konjunkturbelebung werden durch die bevorstehende Aufhebung der Corona-Beschränkungen weiter gestärkt, auch wenn die Unsicherheit angesichts der aktuellen Entwicklungen in der Ukraine derzeit groß ist. Der Handel zwischen Deutschland und Schweden ist während der Corona-Krise relativ stabil geblieben und 2021 um 14,7 Prozent gestiegen. Russland war der dreizehntwichtigste Handelspartner Deutschlands, knapp vor Schweden.

Nach den kürzlich veröffentlichten vorläufigen Handelsstatistiken des Statistischen Bundesamtes belief sich der Wert der deutschen Ausfuhren im Jahr 2021 auf 1 375,5 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 14 Prozent gegenüber 2020 entspricht. Der Wert der Einfuhren stieg im gleichen Zeitraum um satte 17,1 Prozent auf 1 202,2 Milliarden Euro.

Im letztjährigen Bericht wurde prognostiziert, dass der deutsche Außenhandel bis zum Sommer 2022 wieder das Vorkrisenniveau erreichen würde – ein Ziel, das nach den jüngsten Zahlen des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) bereits erreicht und sogar übertroffen wurde. Nach Angaben des BGA gibt der Außenhandel insgesamt Anlass zu Optimismus, besonders beeindruckend sind hierbei die Importzahlen. Allerdings gibt es einige Vorbehalte: Es ist nicht davon auszugehen, dass der Außenhandel auch weiterhin so stark sein wird, vor allem wegen logistischer Probleme, Engpässen bei der Versorgung mit Rohstoffen und Halbfertigprodukten, hohen Energiepreisen und nicht zuletzt wegen der Risiken im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

Aufwärtstrend für den deutschen Handel mit Schweden

Der Gesamthandel zwischen Deutschland und Schweden war im ersten Jahr der Pandemie 2020 im Vergleich zu 2019 nur leicht rückläufig (-5 Prozent). Im letzten Jahr, 2021, stieg der Handel um ganze 14,7 Prozent. Der Wert der deutschen Warenexporte nach Schweden betrug im Jahr 2021 26,6 Milliarden Euro und der Wert der Warenimporte 16,9 Milliarden Euro.

„Mit einem Gesamthandelsvolumen von 43,5 Milliarden Euro liegt Schweden auf der Liste der wichtigsten Handelspartner Deutschlands auf Platz 15 und damit einen Platz höher als im Jahr 2020.“

Mit einem Gesamthandelsvolumen von 43,5 Milliarden Euro liegt Schweden auf der Liste der wichtigsten Handelspartner Deutschlands auf Platz 15 und damit einen Platz höher als 2020.

Schweden ist Deutschlands 15. wichtigster Exportmarkt (14. im Jahr 2020). Die deutschen Ausfuhren nach Schweden stiegen im Jahr 2021 um 14,1 Prozent.

Bei den Einfuhren liegt Schweden 2021 auf Platz 20 (2020: Platz 19). Der Anstieg betrug 15,5 Prozent, was ein Hinweis dafür ist, dass die Produkte schwedischer Unternehmen in Deutschland weiterhin sehr gefragt sind.

Wachstum auf den wichtigsten Märkten

Die drei größten Exportmärkte Deutschlands waren 2021 wie im Vorjahr die Vereinigten Staaten, China und Frankreich. Im ersten Coronajahr 2020 gingen die Exporte in die USA und nach Frankreich stark zurück, aber die Verluste wurden weitgehend wieder aufgeholt: Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Exporte nach Frankreich 2021 um 12,6 Prozent, nachdem sie im Jahr zuvor um 14,6 Prozent gesunken waren. Die Ausfuhren in die USA stiegen 2021 um 18 Prozent und damit deutlich stärker als der Rückgang im Jahr 2020. Während die Ausfuhren nach China während der Krise stabil blieben, verzeichneten sie 2021 einen starken Anstieg (8,2 Prozent).

Bei den Einfuhren liegen China, die Niederlande und die USA wie bereits im Jahr 2020 an der Spitze. Dass die Einfuhren stärker als die Ausfuhren gestiegen sind, spiegelt sich deutlich in den Statistiken wider. Sie weisen durchweg einen erheblichen Anstieg aus: für China 20,7 Prozent, für die Niederlande 21,4 Prozent und für die USA 6,4 Prozent. Die Zahlen übertreffen den Rückgang der Einfuhren im Jahr 2020 bei weitem.

Großbritannien fällt zurück

Das Vereinigte Königreich fällt laut der Statistik jedoch zurück: Vom fünftgrößten Handelspartner Deutschlands im Jahr 2017 ist das Land auf den zehnten Platz abgerutscht. 2021 ist das Handelsvolumen mit Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent gesunken.

Siehe auch der Artikel von Senior Advisor Prof. Hubert Fromlet zur Rolle Schwedens für den deutschen Außenhandel.