Prof. Hubert Fromlet kommentiert für die Deutsch-Schwedische Handelskammer

Schweden für deutschen Export erfreulich stabil

25.02.2022

Senior Advisor Prof. Hubert Fromlet analysiert für uns die Rolle Schwedens für den deutschen Außenhandel und geht der Frage nach, wie deutsche Unternehmen auf dem schwedischen Markt in den letzten zwanzig Jahren abgeschnitten haben.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) informiert mit seiner Außenhandelsstatistik monatlich über den grenzüberschreitenden Warenverkehr Deutschlands. Betrachtet man die Zahlen des Bundesamtes über die letzten 20 Jahre hinweg, lassen sich interessante Aussagen über die Entwicklung der deutschen Exporte nach Schweden treffen.

Deutsches Interesse am schwedischen Absatzmarkt bleibt stabil

Schweden ist traditionell ein wichtiger Exportmarkt für deutsche Unternehmen, allerdings ist das Land seit geraumer Zeit nicht mehr unter den „Top 10“. Vor dem Hintergrund der Globalisierung, welche in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten Marktöffnungen weltweit gebracht hat, schneidet Schweden mit Platz 15 in 2021 dennoch nicht schlecht ab. Schwedens politische und wirtschaftliche Stabilität in den letzten Jahrzehnten wird dabei sicherlich einen großen Beitrag zu dem guten Ansehen in der deutschen Exportwirtschaft geleistet haben.

Länder, die sich in den vergangen Jahrzehnten an Schweden vorbeigeschoben haben, sind China (Platz 2), Polen (Platz 5), Tschechien (Platz 11), Ungarn (13) und Russland (Platz 14). Aber auch ein 15. Platz muss in Zukunft verteidigt werden. Daher wird nicht zuletzt die schwedische Wirtschaftspolitik nach den Wahlen im September 2022 von größter Bedeutung sein.

„Aber auch ein 15. Platz muss in Zukunft verteidigt werden. Daher wird nicht zuletzt die schwedische Wirtschaftspolitik nach den Wahlen im September 2022 von größter Bedeutung sein.“

Übersicht über deutsche Exportanteile für Waren (ohne Dienstleistungen) zu laufenden Preisen in Prozent

Land Anteil 2021 Entwicklung 2001-2021  
Schweden 1,9 % - 0,1 %  
Dänemark 1,5 % - 0,1 %
Finnland 0,9 % - 0,1 %
Norwegen 0,7 % - 0,1 %
     
USA 8,9 % - 2,7 %
Japan 1,3 % - 0,8 %
     
Großbritannien 4,8 %                  - 3,5 %
Frankreich 7,4 % - 3,5 %
Italien 5,5 % - 1,9 %
Spanien 3,2 % - 1,2 %
     
Polen 5,7 % + 3,3 %
Tschechien 3,4 % + 1,1 %
Ungarn 2,1 % + 0,5 %
Russland 1,9 % + 0,3 %
     
Türkei 1,5 % + 0,6 %
China 7,5 % + 5,6 %
Indien 0,9 % + 0,5 %
     
Asien 16,3 % + 5,5 %
Afrika 1,7 % - 0,2 %
Lateinamerika 1,6 % - 0,1 %
Europa 68,8 % - 3,5 %


Quellen: Destatis Außenhandelsstatistik 02/2022, China Research (lnu.se)

 

Kontakt

Hubert Fromlet

Affiliierter Professor an der schwedischen Linné-Universität und Senior Advisor der Deutsch-Schwedischen Handelskammer