Hubert Fromlet. Foto: Magnus Hjalmarson Neideman/SvD/TT

Wie steht es um Schwedens privaten Konsum?

15.10.2025

Schwedens Wirtschaft befindet sich offensichtlich auf dem Weg der Besserung – allerdings noch immer ohne besondere Schubkraft. Die wird im nächsten Jahr von den privaten Haushalten erwartet. Diese konsumieren zwar derzeit noch immer vorsichtig. Doch machen sich mehr Silberstreifen am Horizont bemerkbar, meint hierzu Professor Hubert Fromlet, Senior Adviser bei der Deutsch-Schwedischen Handelskammer.

Schwedens Regierung wird im Wahljahr 2026 erhebliche Summen zur Stimulierung des Konsums der privaten Haushalte einbringen, wie schon zuletzt auf dieser Seite berichtet.

Hierbei ist sicherlich von Interesse, inwiefern in Schweden schon etwas von Aufbruchsstimmung im privaten Konsum zu spüren ist.

Insgesamt lässt sich über die momentane Konsumlaune der schwedischen Haushalte noch kein eindeutiges Bild abgeben. Zwar spricht das staatliche Konjunkturinstitut in ihrer jüngsten Konjunkturprognose von bereits vier Quartalen mit positiver Konsumentwicklung, doch lässt sich dieser Lichtblick bestenfalls als noch kraftlos definieren.

„Der private Konsum verbessert sich nur schleppend – doch bei stabiler globaler Lage ist nächstes Jahr mit einem deutlichen Anstieg zu rechnen.“

Diese eher zögerliche Erholung der Spendierfreudigkeit wurde zuletzt vom statistischen Zentralamt SCB in ihrer bislang relativ unbekannten Wochenanalyse bestätigt, dieses Mal für die Wochen 32-35. Demnach nahm der private Konsum in diesem Zeitraum um 0,2 Prozent ab, stieg aber gegenüber den entsprechenden Vorjahreswochen um 0,7 Prozent. Diese Zahlen bestätigen die bislang kraftlose Verbesserung des privaten Konsums. Dennoch scheint es nach wie vor angebracht, in Laufe des nächsten Jahres mit einer deutlichen Steigerung des privaten Konsums zu rechnen – zumindest bei stabiler oder (etwas) günstigerer globaler Grosswetterlage. Allerdings werden von der schwedischen Geldpolitik kaum noch nennenswerte Impulse kommen.

Akademische Konsumstudien in Göteborg

Abschliessend noch ein Hinweis zu den interessanten Studien der Kollegen des Konsumzentrums an der Göteborger Universität. Hier werden Fragen wie Konsumpräferenzen, konsumrelevante Veränderungen digitaler Art, umweltfreundliche Konsumgestaltung, Design und vieles andere aufgegriffen. Auch erscheint jedes Jahr ein tiefgreifender Bericht über die schwedische Konsumentwicklung. Da war unter anderem zuletzt zu lesen, dass die schwedischen Haushalte m Jahr 2024 Informationen und Kommunikation für 130 Milliarden Kronen konsumierten, was einem Anstieg von nicht weniger als 119 Prozent in den letzten zehn Jahren entspricht – bei gleichzeitiger Halbierung der Preise für Handys, Computer und digitale Dienstleistungen.

Hubert Fromlet

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Hubert Fromlet

Affiliierter Professor an der schwedischen Linné-Universität und Senior Advisor der Deutsch-Schwedischen Handelskammer

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