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Foto: Joel Dittmer / Södra Skogsägarna

Turbulentes Frühjahr auf dem Holzmarkt – aber keine Engpässe

23.05.2022

Das Forstunternehmen Södra steht sowohl bei Zellstoff als auch bei Holz unter hohem Druck. Der Wegfall der europäischen Importe aus Russland und Belarus, der durch andere Lieferanten kompensiert werden soll, sorgt für Turbulenzen auf dem Holzmarkt. Es gäbe jedoch keine Engpässe an Holz in Europa, versichert der schwedische Forstindustrieverband Skogsindustrierna. In Europa übersteige die Sägewerksproduktion den eigenen Verbrauch.

In einem kürzlich erschienenen Artikel im Svenska Dagbladet warnte die Danske Bank vor Holzknappheit und steigenden Preisen in den Baumärkten. Die bisherige Situation hat sich im Zuge der aktuellen Ereignisse in der Ukraine verändert.

Das Forstunternehmen Södra verzeichnet seit langem eine steigende Nachfrage nach seinen Produkten. Dies führte unter anderem zu Investitionen in ein neues Werk für Brettsperrholz, das im kommenden Herbst den Betrieb aufnehmen wird.

„Wir haben ein konstant hohes Produktionsniveau in unserer Branche und der Markt für nachhaltige Holz- und Papierprodukte wächst“, sagt Casper Danielsson, Pressesprecher bei Södra. „Mit unseren 52.000 Mitgliedern verfügen wir über eine stabile Rohstoffbasis und sehen derzeit keine Versorgungsengpässe für die nächste Zeit.“

Jedoch glaubt Danielsson, dass die Verbraucherpreise aufgrund der hohen Nachfrage steigen könnten. Bei Södra werden bereits heute 80 Prozent exportiert, Deutschland ist hierbei ein großer Markt.

Nach Angaben von Skogsindustrierna dürften die europäischen Importe von Holzprodukten aus Russland und Belarus aufgrund der geopolitischen Lage grundsätzlich zum Erliegen kommen. Darüber hinaus sind die Einfuhrmöglichkeiten aus der Ukraine momentan stark eingeschränkt.

Importe aus Russland machen 10 Prozent des Holzverbrauchs in Europa aus

„Die Importe werden voraussichtlich um etwa 10 Millionen Kubikmeter Holz zurückgehen, was etwa 10 Prozent des Gesamtverbrauchs in Europa entspricht. Deshalb erleben wir derzeit einen sehr hohen Druck auf dem Holzmarkt. Die stark zurückgegangenen Mengen müssen durch andere Lieferanten kompensiert werden", sagt Kristian Nilsson, Marktanalyst für Holzprodukte bei Skogsindustrierna. Er ist der Meinung, dass Europa das Potenzial habe, sich mit der bestehenden Sägewerksproduktion selbst zu versorgen und zugleich exportieren zu können.

„Das Frühjahr wird weiterhin turbulent und der Druck auf dem Holzmarkt hoch sein. Für kürzere Zeiträume besteht die Gefahr von Engpässen bei bestimmten Sortimenten. Aber mit der Zeit wird die europäische Sägewerksproduktion den eigenen Verbrauch übersteigen. Wie sich der Markt nach dem Sommer entwickeln wird, hängt von der globalen Logistiksituation und der Nachfrage auf den Weltmärkten ab, möglicherweise vor allem in Nordamerika.

„Die ersten Länder, die von der Holzknappheit betroffen sein werden, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die baltischen Staaten und damit auch das Vereinigte Königreich“, so Krister Nilsson. Obwohl Deutschland einer der größten Importeure russischer Holzprodukte war, ist es auch eine der größten Sägewerksnationen der Welt mit einer Jahresproduktion, die die schwedische Produktion übersteigt.

Turbulenzen führen zu Preissteigerungen

„Neben den großen Exportnationen wie Schweden und Finnland ist zu beachten, dass Europa insgesamt ein Nettoexporteur von 25 Millionen Kubikmetern Holz ist und damit in der Regel mehr als das Doppelte der nun weggefallenen Menge exportiert. Darüber hinaus ging der europäische Sägewerkssektor mit normalen Lagerbeständen und Produktionsraten gestärkt aus dem Winter hervor. Damit sind viele Holzmärkte in Europa wieder ins Gleichgewicht gekommen. Weltweit betrachtet gibt es jedoch immer noch erhebliche Störungen. Vor allem in Nordamerika sind die Preise erneut in die Höhe gestiegen. Auch auf dem Logistikmarkt gibt es seit der Pandemie immer noch einige Turbulenzen", sagt Kristian Nilsson.

Russland ist der weltweit größte Exporteur von Holzprodukten, knapp vor Kanada, gefolgt von Schweden und Finnland. Der Großteil geht nach Asien, nicht zuletzt nach China, das nach Angaben von Skogsindustrierna zwei Drittel der russischen Exporte kauft.

Weitere Informationen >> Skogsindustrierna och Svenskt Trä (auf Schwedisch)

Bericht: Wie es für die Forstwirtschaft 2022 läuft (auf Schwedisch)