Foto: Erik Arvidson

Stockholm-München mit dem Fahrrad: Erik Arvidsons unternehmerische Reise

01.10.2015

Über einen Monat alleine auf dem Fahrrad und fast 3000 Kilometer in den Beinen: Um von Stockholm nach München zu kommen, hat es sich Erik Arvidson nicht gerade leicht gemacht. Ihm geht es dabei aber nicht nur um Konditionstraining.

„Ich bin vorher noch nie eine richtig lange Strecke mit dem Fahrrad gefahren, aber habe mir immer vorgestellt, dass es toll wäre, das einmal zu machen. Als mir das Auslandssemester in München zugeteilt wurde, dachte ich mir, jetzt ist der perfekte Zeitpunkt dafür. Allerdings wollte ich nicht einfach nur Fahrrad fahren. Deshalb entschied ich mich, auf der Reise so viele inspirierende Menschen wie möglich zu treffen“, erzählt Erik Arvidson, als wir ihn an einem Pausentag in Prag erreichen.

Zwischen den langen Etappen über Fahrradwege und Landstraßen nutzt der junge Schwede, der sonst Management an der Stockholmer Handelshochschule studiert, nämlich die Gelegenheit, interessante Unternehmerpersönlichkeiten zu treffen, die in den Dörfern und Städten entlang seiner Route durch Schweden, Dänemark, Deutschland, Tschechien und Österreich zu Hause sind. Er spricht mit Gründern hoch gehandelter Start-Ups, erfahrenen Allroundern, glücklichen Karrierewechslern und mit Menschen, die nach Rückschlägen wieder neu angefangen haben.

Will andere inspirieren

Eindrücke und Bilder von seinen Treffen sammelt Erik Arvidson in einem Blog. Ziel des Ganzen ist es, die Leser des Blogs dazu anzuregen, sich darüber Gedanken zu machen, ob das Unternehmerleben etwas für sie sein könnte oder ob sie gerne anderen beim Verwirklichen ihrer Gründerträume unter die Arme greifen würden. Die Reise ist Teil der Kampagne Rally for SSE der Handelshochschule, im Rahmen derer Geld für die Entrepreneurship-Forschung, ein Gründerzentrum sowie Workshops zum Thema soziales Unternehmertum gesammmelt wird.

„Meine Treffen mit den Unternehmern waren alle sehr unterschiedlich. Bei einigen habe ich den Mut bewundert, eine Idee zu haben und diese dann auch von vorne bis hinten umzusetzen. Andere haben mich mit ihrer strategischen Herangehensweise beeindruckt. Sie hatten für alles einen Plan und haben nichts dem Zufall überlassen. Es ist wirklich schwer zu sagen, welches der Treffen mich am meisten inspiriert hat.“

Neugierig auf München

Wenn Erik dann Anfang Oktober in München ankommt, wartet ein Semester mit Kursen in Entrepreneurship und Innovation an der Technischen Universität auf ihn. „Ich habe schon viel Gutes über München und die TU gehört. Überhaupt ist Deutschland meiner Meinung nach ein extrem interessantes Land, gerade wirtschaftlich gesehen. Es gibt das große industrielle Erbe und gleichzeitig ist es das wahrscheinlich wichtigste Zentrum der Start-Up-Szene in Europa. München symbolisiert für mich beide diese Seiten und ich bin schon sehr gespannt darauf, die Stadt näher kennenzulernen.“

Erik hofft darauf, neben dem Studium auch seine etwas eingerosteten Deutschkenntnisse auffrischen und außerdem verschiedene Regionen Deutschlands besuchen zu können. Zuerst müssen jedoch noch die letzten Kilometer auf dem Fahrrad geschafft werden. „Die Wochen dieser Tour waren sehr intensiv und anstrengend. In Berlin wurde mir mein Computer geklaut und in Tschechien ging mein Fahrrad kaputt. Aber wenn einem so etwas unterwegs passiert, muss man die Lage einfach akzeptieren und versuchen, die Probleme vor Ort zu lösen. Es ist ein bisschen wie selbst Unternehmer sein“, sagt Erik Arvidson.