Zwei Forstarbeiter mit Motorsägen gehen durch einen Nadelwald.

Foto: Melker Dahlstrand/imagebank.sweden.se

Schwedens Forstindustrie stellt die Weichen für die Zukunft

02.08.2017

Um die Digitalisierung in ihren Unternehmen voranzutreiben, wollen immer mehr schwedische Forstkonzerne mit Start-ups kooperieren. Mehrere Hochschulen und Unternehmen wollen zudem zusammen mit der Regierung eine nationale Plattform zur Unterstützung von Spitzenforschung und Entwicklung von Hochtechnologien für die Wald- und Forstwirtschaft aufbauen.

Unternehmen in Schwedens Forstindustrie wollen ihre Geschäftsprozesse stärker digitalisieren. Der finnisch-schwedische Konzern Stora Enso strebt hierzu beispielsweise eine Kooperation mit sechs Start-ups an, die neben Finanzierungsquellen auch Zugang zu Mentoring-Programmen und Laboratorien erhalten sollen. Ziel des neuen Programms ist es, disruptive Innovationen im Bereich der Digitalisierung zu entwickeln, die geeignet sind, Geschäftsprozesse des Konzerns umzugestalten.

Auch der Forstwirtschaftskonzern SCA stellt hohe Summen für die Entwicklung innovativer, digitaler Lösungen bereit. Zusammen mit IBM und BizMaker, einem Gründerzentrum für die nordschwedische Provinz Västernorrland, hat SCA den sogenannten Forest Business Accelerator gegründet. Gestärkt werden soll dadurch vor allem die Kooperation mit Start-ups, die in den Bereichen künstliche Intelligenz und Virtual Reality arbeiten.

Bioökonomie soll gestärkt werden

Gemäß seiner im Jahr 2012 verabschiedeten nationalen Bioökonomiestrategie will Schweden durch eine nachhaltige Produktion und Nutzung von Biomasse fossile Ressourcen zunehmend ersetzen. Um mehr Bioprodukte zu entwickeln, kooperieren insbesondere Chemieunternehmen in den letzten Jahren enger mit der heimischen Holzindustrie.

Gemeinsam mit der Regierung wollen die Königlich Technische Hochschule (KTH) in Stockholm, die Technische Hochschule Chalmers und die sechs Unternehmen Billerud Korsnäs, Holmen, SCA, Södra, Stora Enso und Sveaskog eine nationale Forschungsplattform zur Unterstützung von Spitzenforschung und Entwicklung von Hochtechnologien für die Wald- und Forstwirtschaft aufbauen. Von den jährlich rund 250 bis 300 Millionen schwedischen Kronen (circa 26-31 Millionen Euro), die laut Pressemeldungen im Rahmen dieses Projekts an Ausgaben geplant sind, soll die Industrie einen wesentlichen Teil beisteuern.

Hersteller bauen Produktionskapazitäten um

Schwedens Markt für Holzerzeugnisse gilt insgesamt als stabil. Die Zellstoffindustrie des Landes hält ihr Produktionsniveau weitgehend unverändert aufrecht. Die Nachfrage nach Druck- und Grafikpapier ist in den letzten Jahren zwar gesunken, der Bedarf an Verpackungsmaterial jedoch gestiegen. Unternehmen wie Billerud Körsnäs, SCA und Stora Enso reagieren auf diese Entwicklung mit Kapazitätsum- und -ausbau.

Laut einem Bericht des Verbands der schwedischen Forstindustrie (Skogsindustrierna) vom April 2017 werden in diesem Jahr in der Holzverarbeitenden Industrie des Landes Investitionen in Höhe von über 18,1 Milliarden Kronen (circa 1,9 Milliarden Euro) erwartet. Das entspräche einem Zuwachs gegenüber dem bereits investitionsstarken Jahr 2016 um etwa 3,5 Prozent.

 

Den ausführlichen Artikel über die aktuelle Entwicklung in der Forstindustrie finden Sie bei Germany Trade & Invest.