Eine Deichmann-Filiale von außen.

Foto: Deichmann

Vorreiter in Sachen Omni-Channel

Das Familienunternehmen Deichmann ist der größte Schuheinzelhändler Europas. Was vor mehr als hundert Jahren als kleiner Schuhmacherladen in der Nähe von Essen begann, ist mittlerweile zu einer Societas Europaea mit über 37.000 Angestellten gewachsen.

Von Kopenhagen aus leitet die Deutsche Julia Schmitz unter anderem das Schweden-Geschäft. 2007 eröffnete Deichmann seine erste Filiale in Upplands Väsby bei Stockholm, mittlerweile gibt es 30 Läden und einen Online-Shop in Schweden.

„Wir sehen uns auf dem Gebiet des Omni-Channel als Vorreiter im Schuh-Einzelhandel“, sagt Schmitz. „Es ist unsere wichtigste Aufgabe, dem Kunden den Kauf unserer Schuhe so leicht wie möglich zu machen. Ob der Verkauf dann in unserem Online-Shop oder stationär erfolgt, ist nicht mehr so wichtig.“

Beides wird verzahnt: Im Online-Shop gekaufte Ware kann der Kunde im Laden umtauschen. Schuhe, die er in der Filiale nicht in seiner Größe findet, werden kostenlos nach Hause geschickt. „Die physischen Läden wachsen durch den Online-Shop und umgekehrt.“

Nach fast zehn Jahren kennt man bei Deichmann die Herausforderungen des schwedischen Marktes. „Seitens der Verbraucher und der Modepresse gibt es in Schweden allgemein eine große Affinität und ein großes Interesse für schwedische und skandinavische Marken“, so Schmitz. Gleichzeitig gelte eine andere Kostenstruktur, „angefangen bei einer Mehrwertsteuer von 25 Prozent über hohe Personalkosten bis hin zu hohen Mieten.“

Dennoch setzt Deichmann auf Expansion, im Netz und im Laden. „Es ist interessant, zu verfolgen, wie manche Online-Shops stationär werden und wie gleichzeitig Kleiderketten wie H&M oder Zara verstärkt Schuhe in ihr Sortiment aufnehmen“, meint Schmitz. „Dadurch wird die Branche in den kommenden Jahren vertikalisiert.“