Deutsch Schwedische Handelskammer Poduim Diskussion Betty Malmberg Marlene Burwick Magnus Ek Kjell Arne Ottosson hållbart samhälle BASF

Die Parlamentarier Betty Malmberg (M), Marlene Burwick (S), Kjell-Arne Ottosson (KD) und Magnus Ek (C).

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Deutsch Schwedische Handelskammer Poduim Diskussion Andreas Bode hållbart samhälle BASF

Andreas Bode, Program Leader Carbon Management R&D, BASF.

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Deutsch Schwedische Handelskammer Poduim Diskussion Svante Axelsson Fossilfritt Sverige  hållbart samhälle BASF

Svante Axelsson, nationaler Koordinator bei Fossilfritt Sverige.

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Deutsch Schwedische Handelskammer Poduim Diskussion Svante Axelsson Thomas Malmerhållbart samhälle BASF

Svante Axelsson mit Moderator Thomas Malmer.

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Deutsch Schwedische Handelskammer Poduim Diskussion Rene Backes hållbart samhälle BASF

René Backes, New Business Development Specialist, BASF.

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Deutsch Schwedische Handelskammer Poduim Diskussion Betty Malmberg hållbart samhälle BASF

Betty Malmberg, Mitglied des schwedischen Parlaments und des Ausschusses für Umwelt und Landwirtschaft.

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Marlene Burwick, Mitglied des schwedischen Parlaments und des Ausschusses für Umwelt und Landwirtschaft, mit Betty Malmberg.

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Deutsch Schwedische Handelskammer Poduim Diskussion Magnus Ek  hållbart samhälle BASF

Magnus Ek, Mitglied des schwedischen Parlaments und stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Umwelt und Landwirtschaft.

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Deutsch Schwedische Handelskammer Poduim Diskussion Kjell Arne Ottosson hållbart samhälle BASF

Kjell-Arne Ottoson, Mitglied des schwedischen Parlaments und stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Umwelt und Landwirtschaft.

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Deutsch Schwedische Handelskammer Poduim Diskussion Malin Johansson Mark Meier hållbart samhälle BASF

Malin Johansson, Deutsch-Schwedische Handelskammer, und Mark Meier, BASF, hießen die Teilnehmer des gemeinsamen Seminars willkommen.

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Deutsch Schwedische Handelskammer Poduim Diskussion Betty Malmberg Marlene Burwick Magnus Ek Kjell Arne Ottosson Malin Johansson Andreas Bode Mark Meier Svante Axelssonhållbart samhälle BASF

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Deutsch Schwedische Handelskammer Poduim Diskussion Betty Malmberg Marlene Burwick Magnus Ek Kjell Arne Ottosson Malin Johansson Andreas Bode Mark Meier Thomas Malmer Svante Axelssonhållbart samhälle BASF

Wir danken den Teilnehmern für die interessante Diskussion!

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Deutsch Schwedische Handelskammer Poduim Diskussion Betty Malmberg Marlene Burwick Magnus Ek Kjell Arne Ottosson Malin Johansson Andreas Bode Mark Meier Thomas Malmer Svante Axelssonhållbart samhälle BASF

Nach dem Seminar hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, sich vor der Kulisse des Stockholmer Mittelmeermuseums weiter auszutauschen.

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Schweden als Vorreiter der Nachhaltigkeit – das wollen die Politiker

02.12.2019

Bei der Entwicklung hin zu einer fossilfreien Industrienation liegt Schweden vorne. Darüber waren sich Unternehmensvertreter und Politiker auf dem gemeinsam von der Deutsch-Schwedischen Handelskammer und dem Chemiekonzern BASF veranstalteten Seminar „What is needed to develop a bio-based chemical and material industry in Sweden?“ einig. Um den Übergang weiter zu beschleunigen, ist jedoch die Entwicklung innovativer Technologien notwendig. Das braucht Zeit, setzt einen europäischen Rechtsrahmen voraus und erfordert von allen Beteiligten, sich auf die mit dem Wandel verbundenen Chancen und Möglichkeiten zu fokussieren.

Die lineare Wirtschaft, in der Unternehmen Ressourcen nutzen, um Produkte herzustellen, die wieder entsorgt werden, steht vor großen Veränderungen. Andreas Bode, Programmleiter Carbon Management R&D bei BASF und Hauptredner des Seminars, betonte, dass die Chemieindustrie und ihre Erzeugnisse notwendig sind, um die Entwicklung zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu ermöglichen.

„Wir bei BASF haben es geschafft, unsere Emissionen seit 1990 zu halbieren und gleichzeitig das Produktionsvolumen zu verdoppeln. Kaum eine andere Branche kann ähnliche Zahlen vorweisen. Für uns ist es wichtig, in allen Schritten der Wertschöpfungskette Verantwortung zu übernehmen. Im Moment konzentrieren wir uns auf die Produktion“, sagte Andreas Bode.

Technologische Innovationen notwendig

Zurzeit arbeitet man bei BASF an einer Technologie, die es ermöglichen soll, Kunststoffabfall als Ausgangsmaterial für neue Produkte zu verwenden. Trotz effizienter moderner Gaskraftwerke zur Stromerzeugung sind rund die Hälfte aller Emissionen auf konzerneigene Kraftwerke zurückzuführen.

„Um die Emissionen in Zukunft deutlich senken zu können, müssen wir innovativ denken und völlig neue Technologien entwickeln. Wir glauben, dass dies fünf bis 15 Jahre dauern wird. Deshalb haben wir es uns zum Ziel gesetzt, unsere Emissionen bis 2030 stabil zu halten, während wir weiterhin wachsen“, erläuterte Andreas Bode.

Schweden gilt international als Pilotregion für eine biobasierte Wirtschaft. Grund hierfür ist laut René Backes, New Business Development Specialist bei BASF, dass Schweden und Skandinavien Deutschland in puncto Nachhaltigkeit fünf bis zehn Jahre voraus sind.

„Die schwedische Wirtschaft ist stark, stabil und in der Forstindustrie verwurzelt. Darüber hinaus sind die Menschen offen dafür, neue und nachhaltige Innovationen auch anzuwenden. Diese können dann Vorbilder für den Rest der Welt werden“, meinte René Backes.

Wettbewerbsfähigkeit als Treiber

Schweden ist gut aufgestellt, um die erste fossilfreie Industrienation der Welt zu werden. Laut Svante Axelsson, nationaler Koordinator bei der Initiative Fossilfritt Sverige (Fossilfreies Schweden, Anm. d. Red.), sind jedoch neue politische Rahmenbedingungen erforderlich. Diesen Herbst legte die Initiative der schwedischen Regierung ein 27-Punkte-Programm vor, das Vorschläge für Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ohne fossile Brennstoffe enthält.

„Die Welt wird bald einsehen, dass es sich lohnt, fossilfrei zu sein. Davon sind wir überzeugt. In Klimaverhandlungen wird über Grenzen diskutiert – wir hingegen wollen den Fokus auf Möglichkeiten setzen. Es ist die Diskussion um Wettbewerbsfähigkeit, die die Klimaarbeit in Schweden vorantreibt. 13 Branchen fordern schnelleres Handeln. Dabei geht es weniger um die Umwelt als um die Förderung ihrer Geschäfte. Hierfür muss die Politik entsprechende Reformen auf den Weg bringen“, sagte Svante Axelsson.

„Deutsch-schwedische Kontakte sind von großer Bedeutung. Wenn sich wie hier vier Parlamentarier versammeln, sollten mindestens drei davon Deutsch sprechen können.“

In einer anschließenden Podiumsdiskussion mit vier Abgeordneten des schwedischen Parlaments wurde diskutiert, welche langfristigen politischen Spielregeln geschaffen werden müssen, um den Übergang zu einer fossilfreien Material- und Rohstoffindustrie zu beschleunigen.

„Die biobasierte Wirtschaft hat viele Facetten. Als Politiker müssen wir uns vor allem auf Lizensierungsprozesse konzentrieren und langfristige Spielregeln im Dialog mit den Branchen entwickeln. Wir müssen über einen stabilen Rechtsrahmen verfügen, ohne zu viele nationale Regelungen für Schweden, um der Industrie gute Voraussetzungen für den Übergang zu bieten. Darüber hinaus müssen wir viel näher mit der Forschung zusammenarbeiten und sicherstellen, dass ihre Ergebnisse noch stärker einbezogen werden, wenn es um die Umsetzung von Innovationen für die biobasierte Wirtschaft geht“, sagte Betty Malmberg, Mitglied der konservativen Partei Moderaterna sowie des Ausschusses für Umwelt und Landwirtschaft.

Europäische Vorschriften wichtig

„Wir müssen den Kunststoff-Kreislauf schließen. In Norwegen werden hierfür schon Investitionen getätigt. Auch wir in Schweden müssen eine Lösung finden, wie wir Rohstoffe alternativ gewinnen können, um den Kreis wirklich zu schließen“, so Marlene Burwick, Mitglied der sozialdemokratischen Partei und des Ausschusses für Umwelt und Landwirtschaft. (Dank Investitionen in ein norwegisches Energietechnikunternehmen hat BASF eine Methode zum chemischen Kunststoff-Recycling entwickelt. Anm. d. Red.)

„Für eine biobasierte Kreislaufwirtschaft ist ein einheitlicher Rahmen erforderlich. Nur dann können wir von Energie und Kraftstoff zu Produkten aus Biomasse übergehen. In Schweden müssen wir noch besser darin werden, Innovationen massentauglich zu machen, um die chemische Industrie zu unterstützen. In vielen Bereichen ist es von Vorteil, EU-Vorschriften als Grundlage zu haben, auf denen wir mit nationalen Regeln aufbauen können. Außerdem sind deutsch-schwedische Kontakte von großer Bedeutung. Wenn sich wie hier vier Parlamentarier versammeln, sollten mindestens drei davon Deutsch sprechen können“, sagte Magnus Ek, Mitglied der Zentrumspartei und stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Umwelt und Landwirtschaft.

Wir brauchen Technologieoptimisten

„Wir in Europa müssen uns darauf einigen, in welche Technologien wir investieren wollen. Es ist wichtig, dass wir Technologieoptimisten sind und daran glauben, dass wir den wirklich Wandel realisieren können. Auf Basis von Angst, Scham und Schuld kann der Übergang nur misslingen und uns entsprechend nicht voranbringen“, sagte Kjell-Arne Ottosson, Mitglied der christdemokratischen Partei und stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Umwelt und Landwirtschaft.

Mit innovativen Unternehmen, die die notwendigen Technologien entwickeln, und Politikern, die sich der Herausforderung stellen, kann Schweden nicht nur Vorreiter sein, sondern den Bürgern auch vermitteln, dass der Übergang zu einer nachhaltigen Gesellschaft machbar ist, rundete Moderator Thomas Malmer die Paneldiskussion ab.

„In den nordischen Ländern herrscht eine Can-do-Haltung. Wir haben die Möglichkeit, den Wandel zu verwirklichen. Dazu müssen wir bestehende Wertschöpfungsketten überdenken und uns auf Möglichkeiten statt auf Hindernisse konzentrieren“, schloss Mark Meier, Geschäftsführer für die nordischen und baltischen Länder bei BASF, ab.

 

Das Seminar wurde im Rahmen des German Swedish Tech Forum veranstaltet. Das German Swedish Tech Forum ist eine Innovationsplattform, die zu mehr Zusammenarbeit zwischen Industrieunternehmen in Deutschland und Schweden beitragen soll, und im Januar 2017 von Angela Merkel und Stefan Löfven eingeweiht wurde. Initiatoren des Forums sind die Deutsch-Schwedische Handelskammer und die Königlich Schwedische Akademie der Ingenieurwissenschaften (IVA).