
Deutsche Autos und Medikamente waren 2015 in Schweden besonders gefragt.
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Deutsch-schwedischer Handel wächst stark
08.03.2016
Schweden hat im letzten Jahr deutlich mehr Güter importiert und exportiert. Wie aus den kürzlich vorgelegten Zahlen des Statistischen Zentralamtes hervorgeht, lag der Gesamtwert aller ausgeführten Waren 2015 um fünf Prozent höher als im Jahr zuvor. Die Einfuhren stiegen ebenfalls um fünf Prozent. Im deutsch-schwedischen Handel ging es noch stärker bergauf.
Das Jahr 2015 brachte für Schweden starke Wachstumszahlen beim Import aus Deutschland mit sich. Das Handelsvolumen konnte um acht Prozent auf über 209 Milliarden Kronen (circa 22,3 Milliarden Euro) gesteigert werden. Damit ist Deutschland nach wie vor der weltweit mit Abstand wichtigste Handelspartner Schwedens. Umgekehrt belegt Schweden Platz 13 in der deutschen Exportstatistik und hat damit jetzt Russland hinter sich gelassen.
Gutes Jahr für Auto- und Pharmaindustrie
Die Nachfrage nach deutschen Produkten wuchs vor allem in den Bereichen pharmazeutische und ähnliche Erzeugnisse (+25,2 Prozent), Kraftfahrzeuge und Kraftwagenteile (+16,2 Prozent), Steine, Erden und sonstige Bergbauerzeugnisse (+12,5 Prozent) sowie Erzeugnisse der Landwirtschaft und Jagd (+7,1 Prozent). Bei den umsatzmäßig bedeutsamen Warengruppen Maschinen (+4,3 Prozent), Datenverarbeitungsgeräten (+5,9 Prozent) und Chemikalien (+0,6 Prozent) fiel das Wachstum etwas bescheidener aus.
Der Kohleimport, im vergangenen Jahr nahezu komplett eingebrochen, verzeichnete 2015 das prozentuell größte Wachstum aller Warenkategorien, auch wenn die nach Schweden eingeführte Menge weiterhin marginal war. Ebenfals deutlich legten „sonstige Waren“ zu. Die Kategorie, die unter anderem Industrieanlagen und gewisse Lieferungen für Fahrzeuge und Flugzeuge umfasst, wuchs innerhalb eines Jahres von knapp 4 auf über 164 Millionen Kronen (circa 17,6 Millionen Euro) Jahresumsatz.
Auf der Negativliste findet sich 2015 unter anderem der Bereich Bekleidung wieder (-10,9 Prozent), der im Jahr zuvor noch stark gewachsen war. Auch die Importe von Fischen und Fischereierzeugnissen (-53,1 Prozent) sowie forstwirtschaftlichen Erzeugnissen (-17,4 Prozent) nahmen ab.
Schwedische Fahrzeuge weiterhin beliebt
Was die schwedischen Exporte nach Deutschland angeht, fielen die Wachstumszahlen nur geringfügig niedriger aus als in der Gegenrichtung. Schweden führte im vergangenen Jahr Güter im Gesamtwert von etwa 121 Milliarden Kronen (circa 13 Milliarden Euro) nach Deutschland aus, was einer Steigerung um sieben Prozent im Vergleich zu 2014 entspricht.
Besonders der Export im Automobilbereich und von Metallen ist noch stärker gestiegen als im bereits sehr positiven Jahr 2014. So konnte beispielsweise bei Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+30,4 Prozent), pharmazeutischen Erzeugnissen (+29,4 Prozent) und Metallen (+13,5 Prozent) ein starkes Wachstum verzeichnet werden. Die für Schweden wichtigen Exporte von Papier und Papierprodukten (+3,8 Prozent) sowie Chemikalien und chemischen Produkten (+3,2 Prozent) stiegen leicht. Darüber hinaus nahmen auch die Ausfuhren von Datenverarbeitungsgeräten und elektronischen Erzeugnissen (+14,1 Prozent), Kokerei- und Mineralölerzeugnissen (+20,9 Prozent), sonstigen Fahrzeugen (+40,3 Prozent) sowie Textilien (+13,5 Prozent) zu.
Zurückgegangen ist hingegen der Export von Maschinen (-8,2 Prozent), Erzen (-19,1 Prozent), Steinen, Erden und sonstigen Bergbauerzeugnissen (-21 Prozent) sowie Erzeugnissen aus Landwirtschaft und Jagd (-22,2 Prozent).
Für die Ausfuhren gilt, Deutschland bleibt, nun ganz dicht hinter Norwegen, Schwedens zweitwichtigster Exportpartner. Aus deutscher Perspektive rangierte Schweden 2015 auf Platz 18 der Importländer.