
Deutsche chemische Produkte und Autos waren 2014 in Schweden gefragt
Foto: Chemie-Verbände Baden-Württemberg/Kullez/Flickr.com
Deutsch-schwedischer Handel 2014 gewachsen
04.03.2015
Schweden hat im vergangenen Jahr wieder mehr Güter exportiert und importiert. Wie aus aktuellen Zahlen des Statistischen Zentralamtes hervorgeht, lag der Gesamtwert aller ausgeführten Waren 2014 um drei Prozent höher als im Jahr zuvor. Die Einfuhren konnten sogar um sechs Prozent gesteigert werden. Von dieser positiven Entwicklung profitierte auch der deutsch-schwedische Handel.
Schweden exportierte im vergangenen Jahr Güter im Gesamtwert von etwa 112 Milliarden Kronen (circa 12 Milliarden Euro) nach Deutschland, was einer Steigerung um vier Prozent im Vergleich zu 2013 entspricht. Starkes Wachstum konnte bei pharmazeutischen Erzeugnissen (+27,7 Prozent), im Automobilbereich (+8,7 Prozent) und bei Rohmetallen (+4,4 Prozent) verzeichnet werden. Bei Produkten aus der Forstwirtschaft (+105,1 Prozent) und Erzeugnissen aus Landwirtschaft und Jagd (+67,2 Prozent) nahmen die Ausfuhren noch stärker zu, wobei das Handelsvolumen in diesen Bereichen auf einem vergleichsweise geringen Niveau liegt.
Die Exporte von Papier und Papierprodukten, die umsatzstärkste Warengruppe bei den Ausfuhren nach Deutschland, stagnierten auf Vorjahresniveau (-0,6 Prozent). Zurückgegangen ist hingegen die Ausfuhr von Erzen (-2,8 Prozent), Chemikalien und chemischen Produkten (-10 Prozent) sowie Kokerei- und Mineralölerzeugnissen (-41,8 Prozent).
Deutsche Waren in Schweden gefragt
Noch stärker als beim Export fielen die Wachstumszahlen beim Import aus Deutschland aus. Das Handelsvolumen konnte um fünf Prozent auf über 192 Milliarden Kronen (etwa 20,5 Milliarden Euro) gesteigert werden. Damit ist Deutschland nach wie vor der weltweit mit Abstand wichtigste Handelspartner Schwedens (umgekehrt belegt Schweden Rang 16 in der deutschen Statistik). Der Wert der schwedischen Einfuhren aus Deutschland ist sogar größer als der aus ganz Asien, Amerika, Afrika und Ozeanien zusammen.
Die Nachfrage nach deutschen Produkten wuchs vor allem im Bereich der Konsumgüter. Neben Lebensmitteln (+3 Prozent) und Tabakprodukten (+23,9 Prozent) waren auch Leder und Lederwaren (+25,2 Prozent) sowie Bekleidung (+31,6 Prozent) gefragter als im Jahr zuvor.
Automobilimporte erholen sich
Beim wichtigsten Posten des schwedischen Imports aus Deutschland, Kraftfahrzeugen und Kraftwagenteilen, wuchs das Handelsvolumen wieder um 12,8 Prozent, nachdem es im Jahr 2013 noch stagnierte. Auch der bedeutende Import von Chemikalien und chemischen Produkten wuchs kräftig um 11,5 Prozent auf über 15 Milliarden Kronen (etwa 1,6 Milliarden Euro). Zulegen konnte die Einfuhr von Metallerzeugnissen (+7 Prozent), der Import von Rohmetall war jedoch mit -5,3 Prozent rückläufig. Holz, Kork- und Korbwaren (-1 Prozent) und Möbel (-6 Prozent) waren ebenfalls weniger gefragt als im Vorjahr.
Die deutlichsten Veränderungen in der Importstatistik sind jedoch im Energiesektor zu beobachten. Auf der einen Seite wurden Erdöl und Erdgas im Wert von gut 284 Millionen Kronen (30,4 Millionen Euro) aus Deutschland importiert. Dies entspricht einer Steigerung von 416,1 Prozent im Vergleich zu 2013. Auf der anderen Seite wurden 34,4 Prozent weniger Strom und Gas als im Vorjahr von Deutschland nach Schweden geliefert. Auch Kohle hat Schweden letztes Jahr nur noch in marginalen Mengen importiert.