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Aufwärtstrend für Maschinenbau in Schweden
04.09.2015
Während Schwedens Bruttoinlandsprodukt 2015 voraussichtlich um 2 bis 3 Prozent steigen wird, dürften die Bruttoanlageinvestitionen um ganze 4 bis 5 Prozent zulegen. Wichtiger Wachstumstreiber für den Maschinen- und Anlagenbau ist dabei die öffentliche Hand.
Im vergangenen Jahr stiegen vor allem die Investitionen der Stromerzeuger sowie der Chemie-, Pharma-, Zellstoff- und Papierproduzenten in neue Maschinen. Sie konnten den Nachfragerückgang 2014 nach Kapitalgütern in anderen Teilen des Verarbeitungsgewerbes trotz anfänglich positiver Prognosen jedoch nicht kompensieren. Für dieses Jahr sehen die Konjunkturaussichten besonders für die Bauwirtschaft, die ein bedeutender Abnehmer von Maschinen und Anlagen in Schweden ist, gut aus.
Bauwirtschaft profitiert von öffentlichen Investitionen
Zum einen setzt sich das starke Wachstum der Investitionen in den Wohnungsbau fort, zum anderen dürfte auch die öffentliche Hand wieder ein wichtiger Wachstumstreiber sein, die 2015 zwar weniger in den Straßenbau, dafür aber mehr Geld in das Schienennetz investieren wird. Schwedens Bauinvestitionen könnten daher 2015 insgesamt um 7 bis 8 Prozent steigen.
Auch der Anlagenbau bietet Geschäftschancen und profitiert von öffentlichen Investitionen. Ein Kernpunkt im Regierungsprogramm der rot-grünen Koalition ist der angestrebte Abbau der Kern-, und gleichzeitige Ausbau der erneuerbaren Energien, was geplanten Projekten im Energiesektor, darunter neue Windkraftwerke und der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung, Auftrieb geben könnte. Die Ausrüstungsinvestitionen sollen dagegen, trotz des im Zuge der schwachen Krone allmählich anziehenden Exports, nur um gut 3 Prozent zunehmen.
Auslandgeschäft weiter schwach
Überhaupt ist die Auslandsnachfrage für die schwedischen Maschinen- und Anlagenbauer von großer Bedeutung. 2014 sanken die Ausfuhren insgesamt um 3,6 Prozent, darunter die von Arbeits- (-4,8 Prozent) und Spezialmaschinen (-4,1 Prozent) überdurchschnittlich stark. Der Löwenanteil der Ausfuhren geht in europäische Länder. Während sich die Nachfrage aus Russland, Australien und Norwegen 2014 abschwächte, hat sich die Entwicklung in China und den USA aufgehellt.
Nach einem Einbruch um knapp 7 Prozent 2013 ist der Import von Maschinen und Anlagen 2014 nochmals um etwa 1 Prozent gesunken. Von diesen Einbrüchen waren vor allem Arbeits-, Metallbearbeitungs- und Kraftmaschinen betroffen, bei Spezialmaschinen gab es ein Importplus von knapp 2 Prozent.
Die Dynamik der Lieferungen aus Deutschland war in beiden Jahren negativ. Dennoch bleibt Deutschland weiterhin das mit Abstand wichtigstes Lieferland Schwedens für Maschinen und Anlagen.
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