Foto: News Öresund/Flickr.com

Rekordjahr für Windkraft in Schweden

10.02.2015

Für Schwedens Windkraftbranche war 2014 ein erfolgreiches Jahr. Mehr als 1 GW Windleistung wurde neu installiert. Doch haben sinkende Strompreise im vergangenen Jahr zu einer Verschlechterung der Rahmenbedingungen für die Branche geführt.

Der Branchenverband Svensk Vindenergi rechnet für 2014 mit einem Gesamtinvestitionsvolumen in neue Anlagen von rund 12 Milliarden Schwedischen Kronen (circa 1,3 Milliarden Euro). Das wäre ein Wachstum um 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Windstromerzeugung würde dadurch um 16 Prozent gesteigert.

Seit 2009 sind in Schweden gut 59 Milliarden Kronen (knapp 6,5 Milliarden Euro) in den Bau von Windrädern geflossen. Ende 2014 gab es mehr als 3.000 Windenergieanlagen mit einer Jahresstromerzeugung von schätzungsweise 11,5 TWh. Dies entspricht rund 8 Prozent des gesamten Stromverbrauchs.

Weitere Entwicklung ungewiss

Allerdings täuscht das hohe Wachstum darüber hinweg, dass viele Investitionsbeschlüsse bereits vor über einem Jahr gefasst, dann aber vorübergehend zurückgestellt wurden. Tatsächlich haben sich die Rahmenbedingungen für Anlagenbetreiber im letzten Jahr eher verschlechtert. So drückt insbesondere der Rückgang der Strompreise auf die Margen der Produzenten, wodurch sich das Wachstum in den Folgejahren deutlich verlangsamen könnte.

Nachdem im Oktober 2014 eine rot-grüne Koalition in Stockholm die Amtsgeschäfte übernommen hat, haben sich auch die politischen Rahmenbedingungen für die Branche geändert. Schwedens neuer Ministerpräsident Stefan Löfven will erreichen, dass das Land bis 2020 mindestens 30 TWh Energie aus alternativen Quellen erzeugt. Der Regierungschef will dazu unter anderem den Handel mit Strompreiszertifikaten zu einem technologieneutralen Fördersystem ausbauen sowie Offshorewind- und Solarenergie zusätzlich fördern.

Vattenfall investiert mehr in Schweden

Zu den Branchen-Highlights 2015 zählt die geplante Gründung eines Joint Venture zwischen dem Energieriesen Vattenfall und dem Versicherungskonzern Skandia. Das Gemeinschaftsunternehmen wird rund 2 Milliarden Kronen (knapp 220 Millionen Euro) in vier neue Windparks in Schweden investieren. Vattenfall will sich nun stärker auf Schweden konzentrieren, nachdem man bei Investitionen in Windkraft bisher vor allem in anderen Ländern aktiv gewesen war. Dabei strebt der staatliche Energiekonzern in Zukunft noch weitere Partnerschaften an.

Laut einer Studie des Forschungs- und Entwicklungsportals Elforsk ist – neben der Wasserkraft – der Ausbau der Windkraft die derzeit kostengünstigste Möglichkeit, die Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen in Schweden zu erhöhen. Dabei kommt der Windkraft besondere Bedeutung zu, da die vermehrte Nutzung von Wasserkraft durch strenge Naturschutzauflagen begrenzt wird.

 

Den ausführlichen Artikel zur Entwicklung der Windkraftbranche in Schweden finden Sie bei Germany Trade & Invest