Staffan Ring Flyeralarm

Staffan Ring, Key Account Manager für Schweden bei Flyeralarm.

Foto: Flyeralarm

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Smarte Technologie, analoges Produkt: Fränkischer Hochdruck für Schweden

Abgesagte Veranstaltungen und geschlossene Geschäfte während der Pandemie haben auch das Druckgewerbe hart getroffen. Bei Flyeralarm entschied man sich, die Krise als Chance zu begreifen und baute die Präsenz in Schweden aus.

Nun profitiert das innovative Unternehmen aus Unterfranken von der wieder anziehenden Nachfrage, unter anderem nach Werbematerialien und Weihnachtsartikeln.

Flyeralarm ist eines der größten deutschen E-Commerce-Unternehmen und eine der führenden Online-Druckereien in Europa. Die Würzburger haben globale Ambitionen und sind unter anderem bereits in Schweden etabliert. Wir haben mit Staffan Ring, Key Account Manager Sweden, über die Zukunft des Druckgewerbes gesprochen.

Deutsch-Schwedische Handelskammer: Das Geschäftskonzept von Flyeralarm basiert auf der Industrie 4.0 – durch smarte Produktion können Sie wettbewerbsfähige Preise anbieten. Erzählen Sie uns mehr darüber und was der nächste Entwicklungsschritt sein könnte.

Staffan Ring: Wir erwarten künftig deutlich mehr aktive Kunden, die ihre Bestellungen nicht nur online tätigen, sondern das Material auch direkt in unseren Web-Tools bearbeiten, mithilfe der von uns entwickelten Vorlagen. Diese Vorlagen, zum Beispiel für verschiedene vorgefertigte Werbemailings, werden wir langsam, aber sicher mit kreativen und innovativen Ideen ergänzen. Hier gibt es große Möglichkeiten.

Derzeit herrscht Papiermangel, wovon sowohl Druckereien als auch Medienhäuser betroffen sind. Was ist die Ursache für diese Knappheit und wie wirkt sie sich auf Flyeralarm aus?

Ungleichgewichte auf dem Markt in Bezug auf Angebot und Nachfrage haben auch Folgen für unser Unternehmen. Für die Zukunft erwarten wir unter anderem eine Preisanpassung für Papier, wahrscheinlich gegen Ende des Jahres. Es ist jedoch schwer vorherzusagen, wie hoch diese ausfallen wird. Darüber hinaus könnte auch Aluminium knapp werden, das zum Beispiel für Roll-ups benötigt wird.

„Lange Zeit war die Nachfrage gering, und jetzt, wo die Verkäufe wieder an Fahrt aufnehmen, können die Lieferketten nicht mehr mithalten.“

Lange Zeit war die Nachfrage gering, und jetzt, wo die Verkäufe wieder an Fahrt aufnehmen, können die Lieferketten nicht mehr mithalten. Diese Erfahrung teilen wir aktuell mit vielen anderen Branchen. Als Großabnehmer der Papierlieferanten ist es für uns entscheidend, unsere Versorgung zu sichern, was uns dank einer guten Planung sicher auch gelingen wird.

Wie hat sich die Pandemie allgemein auf Druckereien ausgewirkt?

Viele Akteure in unserer Branche liefern Material für Veranstaltungen, Messen, Ladengschäfte und ähnliches. Daher waren die Auswirkungen insgesamt ziemlich hart. Es gibt viele Unternehmen, die trotz umfangreicher Unterstützung leider nicht überlebt haben. Flyeralarm hat sich entschieden, die Herausforderungen in Chancen umzuwandeln, indem wir zum Beispiel unsere Präsenz in Schweden ausgebaut haben. Wir freuen uns auf den Rest des Jahres 2021 und blicken optimistisch in die Zukunft.

Wie wichtig ist gedrucktes Material im Vergleich zu digitalem Marketing?

Studien zeigen ganz klar, dass physische Kommunikation eine stärkere Wirkung auf den Empfänger hat als digitale. Gleichzeitig befinden wir uns in einer Zeit des Wandels, sodass dies auf lange Sicht sicherlich anders aussehen wird. Ich bin überzeugt davon, dass die Gesamtwirkung am stärksten ist, wenn physische und digitale Kommunikation kombiniert werden. Wird beides genutzt, ist der Effekt oft mehr als doppelt so groß.

Wird in der jetzt beginnenden Vorweihnachtszeit generell mehr gedruckt, beispielsweise Weihnachtskarten und Fotoalben?

Die Nachfrage nach Druckerzeugnissen nimmt derzeit allgemein zu, da wieder mehr Ausstellungen, Konzerte und andere Veranstaltungen geplant und durchgeführt werden. Was das Weihnachtsgeschäft angeht, sehen wir unterschiedliche Entwicklungen in den 15 Ländern, in denen wir tätig sind. Im Allgemeinen kann man sagen, dass sich Kalender und Weihnachtskarten, aber auch verschiedene Werbematerialien, derzeit sehr gut verkaufen.

„Unsere Kunden setzen verstärkt auf Qualität statt auf Quantität.“

Wir stellen außerdem fest, dass unsere Kunden verstärkt auf Qualität statt auf Quantität setzen.

Flyeralarm hat sich vor sechs Jahren mithilfe der Deutsch-Schwedischen Handelskammer auf dem schwedischen Markt etabliert. Wie laufen die Geschäfte im hohen Norden?

Trotz voranschreitender Digitalisierung laufen unsere Geschäfte weiterhin gut. Die Menschen erkennen und schätzen den Wert von gedrucktem Material. Der physische Aspekt bedeutet größeres Engagement und es kann sich schneller und leichter ein Überblick verschafft werden. In der nahen Zukunft stehen zudem viele spannende Ereignisse wie die schwedischen Wahlen und vielerlei Veranstaltungen an. Darüber hinaus verstärken die Einzelhändler ihre Werbekampagnen, was sich eindeutig positiv auf uns auswirkt. Flyeralarm ist bereit für die Zukunft!


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