En annons på en av Workwides sajter och en Europakarta

Foto: Workwide

Personalsuche ohne Grenzen mit der Workwide Group

International tätige Unternehmen haben oft einen hohen Bedarf an Arbeitskräften mit spezifischen Sprachkenntnissen. Viele Menschen möchten auch gerne einmal im Ausland arbeiten. Die Jobportale, die die Workwide Group betreibt, führen beide zusammen und bieten Stellenanzeigen und Informationen für die Karriere im Ausland. In unserem Interview erklärt Produkt- und Marketingchef Simon Nilsson, was Workwide auszeichnet und warum Deutschland der größte Markt des schwedischen Unternehmens ist.

Deutsch-Schwedische Handelskammer: 2014 startete Workwide mit dem Ziel, Schweden dabei zu helfen, einen Job im Ausland zu finden. Heute sind Sie in fünf europäischen Ländern aktiv. Wie würden Sie Ihre bisherige Firmengeschichte zusammenfassen?

Simon Nilsson: Wir haben mit workwide.se in Schweden begonnen, weil wir selbst Erfahrung aus der schwedischen Personalvermittlungsbranche und damit einen guten Überblick über die Prozesse und Bedürfnisse von Unternehmen und Bewerbern hatten. Als wir uns auf dem Markt etabliert hatten und bessere und tiefergreifende Kundenbeziehungen entstanden waren, verstanden wir aus Gesprächen mit unseren Kunden, dass schwedische Mitarbeiter nur die Spitze des Eisbergs darstellen, wenn es um die Vermittlung von mehrsprachigem Personal in Europa geht. Niederländisch, Dänisch, Französisch, Norwegisch und Finnisch waren in den zentralisierten Kundendienst-, Support- und Vertriebsabteilungen großer europäischer Unternehmen ebenfalls sehr gefragte Sprachen. Die mit Abstand größte Nachfrage bestand jedoch nach deutschsprachigem Personal – ein Engpass, den die Personalchefs uns gegenüber immer wieder betonten. Wir haben den Launch unserer deutschen Webseite workwide.de dann sechs Monate lang präzise vorbereitet und schon wenige Wochen nach dem Start war diese ein voller Erfolg. Danach haben wir uns auf weiteren Märkten etabliert und verfügen mittlerweile über ein stabiles Kundenportfolio, in dem es Bedarf für weitere Sprachen gibt und von dem wir wissen, dass die Unternehmen sofort weitere Stellenanzeigen bei uns buchen, wenn wir in einen neuen Markt einsteigen. Dabei ist und bleibt die Vermittlung von deutschsprachigen Arbeitskräften für uns der größte Markt.

Wie unterscheidet sich Workwide von den vielen anderen Jobportalen im Internet?

Unsere Jobportale bewegen sich in einer eigenen Nische und sind vollkommen auf Personen, die im Ausland arbeiten wollen, zugeschnitten. Auf den gängigen Job-Seiten werden fast ausschließlich Stellen in der Umgebung oder im Inland angeboten. Bei uns findet man dagegen grundsätzlich nur Anzeigen, die sich auf das Ausland beziehen. Für jedes Land und jede Sprache entwickeln wir eigene Websites, die neben Stellenangeboten auch Artikel und Leitfäden enthalten, die die Besucher beim Einstieg in ihre internationale Karriere und das Leben im Ausland begleiten sollen. Wir bieten außerdem Daten zu Lebenshaltungskosten, Umwelt-, Klima- und Verkehrsinformationen an, damit man einen Überblick davon bekommt, was einen in der neuen Stadt und dem neuen Land erwartet.

Welche Arten von Jobs findet man auf den Workwide-Seiten? Wie viele Anzeigen werden dort monatlich geschaltet?

Bedarf an Arbeitskräften mit spezifischen Sprachkenntnissen besteht häufig in den Bereichen Kundendienst und technischer Support, Übersetzung und Contentmanagement sowie Marketing und Vertrieb. Oft dreht es sich dabei um sogenannte Einstiegsjobs bei Großkonzernen wie Apple, Amazon und Uber oder Visma, Betsson Group und Transcom, um ein paar nordeuropäische Unternehmen zu nennen. Gelegentlich suchen die Unternehmen auch nach Spezialisten oder Personen für das mittlere Management, aber die meisten Stellenanzeigen gehören zu den oben genannten Kategorien. Aktuell liegen wir bei etwa 200 gleichzeitig online geschalteten Anzeigen, welchen nahezu 1200-1400 Stellen bei unseren Kunden entsprechen.

Zum jetzigen Zeitpunkt sind Sie in Deutschland, Schweden, Frankreich, den Niederlanden und Dänemark tätig. Inwiefern unterscheiden sich die einzelnen Märkte voneinander?

Auf der Vertriebs- und Einnahmenseite gibt es keine großen Unterschiede, da es in etwa die gleichen Arten von Unternehmen sind, die auf den verschiedenen Websites Anzeigen schalten. Jedoch unterscheiden sich die Bewerber deutlich. Schweden sind zum Beispiel gewillter, ins Ausland zu ziehen und dort auch ein geringeres Einkommen als zu Hause hinzunehmen. Deutsche Bewerber informieren sich oft ausführlicher über das Unternehmen, den Arbeitsort und die Stelle und erwarten das gleiche oder ein höheres Gehalt als in Deutschland. In beiden Ländern ist die Arbeitslosigkeit relativ niedrig, weshalb suchende Unternehmen attraktive Rundum-sorglos-Pakete anbieten müssen, die alles von der Abholung am Flughafen über eine kostenfreie Unterkunft bis zur administrativen Unterstützung bei der Eröffnung eines Bankkontos beinhalten können. Der französische Arbeitsmarkt sieht hingegen anders aus. Arbeitgeber erwarten hier grundsätzlich qualifiziertere Bewerbungen und haben bei der Besetzung von Stellen eine große Auswahl.

Welchen Nutzen ziehen Sie aus Ihrer Mitgliedschaft in der Deutsch-Schwedischen Handelskammer für Ihre Tätigkeit in Schweden und Deutschland?

Da Deutschland unser größter Markt ist und wir schon immer auch deutsche Mitarbeiter in unserem Büro in Karlstad hatten, liegt es uns sehr am Herzen, uns mit anderen Unternehmen zu vernetzen und auszutauschen, die auf den beiden Märkten tätig sind. Wir haben zum Beispiel Kontakte zu Mitgliedern geknüpft, die schwedischsprachiges Personal für Deutschland und Deutsche für Schweden suchen. Darüber hinaus lese ich natürlich Ihre Umfragen und Newsletter, mithilfe derer man einen guten Überblick über die Exportprognosen der Unternehmen bekommt. Das sind sehr hilfreiche Informationen!

Wie sieht die Zukunft von Workwide aus? Haben Sie weitere Expansionspläne?

Im Grunde sind wir ein Wachstumsunternehmen und lieben es zu wachsen! Wir haben in den letzten drei Jahren jedes Jahr ein Umsatzwachstum von fast 100 Prozent erzielt. In diesem Jahr streben wir wieder ein ähnliches Ergebnis an. Um dieses Ziel zu erreichen, entwickeln wir unsere Produkte stetig weiter und steigen in neue Märkte ein. Als nächstes ist Finnland an der Reihe. Außerdem haben wir gerade auch den hebräischen und den japanischen Markt im Blick. Für eine Etablierung auf beiden Märkten bedarf es jedoch mehr Vorbereitung und Zeit, als wir bisher investiert haben. Aktuell sind wir auch auf der Suche nach drei Account Managern, die auf dem europäischen Markt Jobmarketinglösungen kommunizieren und verkaufen sollen. Toll wäre es, wenn einer von ihnen Deutsch spricht.

 

In unserer Serie Mitglied des Monats treffen wir jeden Monat einen Vertreter eines unserer rund 1.150 Mitgliedsunternehmen, der uns einen Einblick in die Arbeit und aktuellen Aktivitäten des jeweiligen Unternehmens gibt.