Die Transportbranche befindet sich im Wandel hin zur Elektromobilität. Das schwedische Unternehmen Novoleap unterstützt andere Unternehmen dabei, die Umstellung durch Elektrifizierung und Digitalisierung auf umweltfreundliche Weise voranzutreiben.

Im Interview berichtet Geschäftsführer Henrik Wallström über die Methoden von Novoleap und darüber, was seiner Meinung nach in den nächsten zehn Jahren in der Branche passieren wird.

Deutsch-Schwedische Handelskammer: Novoleap ist neues Mitglied der Deutsch-Schwedischen Handelskammer. Ihr Fokus liegt auf der Elektrifizierung des Transportsektors. Wie tragen Sie zum Übergang zu nachhaltigen Transporten bei?

Henrik Wallström: Wir arbeiten mit Komplettlösungen für Produktbesitzer und Spediteure, die alles vom Business Case über Logistikplanung und -optimierung bis hin zur Bereitstellung von Transportfahrzeugen und Ladeinfrastruktur umfassen.

Um welche Arten von Transporten handelt es sich?

Es handelt sich um verschiedene Arten von Warenströmen im Straßenverkehr. Der Fokus liegt auf Lösungen für logistische Prozesse und darauf, was Elektrifizierung in konkreten Zahlen bedeutet. Wasserstoff und elektrische Straßen sind ebenfalls aktuelle Themen.

Sie erwähnen auf Ihrer Webseite, dass maßgeschneiderte Lösungen, die sich flexibel an Marktveränderungen anpassen können, in Zukunft immer gefragter werden. Wie wird sich die Branche Ihrer Meinung nach in den nächsten zehn Jahren verändern?

Der Transportmarkt wird sich unter anderem durch neue Technologien und Konsummuster verändern. Durch Covid-19 hat der E-Commerce noch mehr Fahrt aufgenommen, was die Nachfrage nach Last-Mile-Transporten weiter erhöht.

In den nächsten zehn Jahren wird die Transportbranche mit neuen Technologien wie Elektrofahrzeugen, Wasserstoffantrieben, elektrischen Straßen und Technologien für autonome Fahrzeuge konfrontiert werden, die hohe Anforderungen an die Planung und Entwicklung neuer Prozesse stellen werden. Ich gehe davon aus, dass die Fahrzeugflotten der Zukunft mit einer Vielzahl von Energiearten wie Biokraftstoffen (Gas/Diesel), Wasserstoff und reinem Strom betrieben werden.

Derzeit sind Sie an einem von der schwedischen Energieagentur finanzierten Projekt beteiligt. In diesem wird die Elektrifizierung des emissionsfreien Verkehrs im Hafen von Norrköping, südlich von Stockholm, untersucht. Welche Rolle haben Sie innerhalb des Projekts und wie gehen Sie vor?

Wir sind dafür verantwortlich, zu untersuchen, wie im Hafen von Norrköping die Elektrifizierung durchgeführt und emissionsfreier Transport geschaffen werden kann. Zusammen mit sowohl Fahrzeuglieferanten und Infrastrukturanbietern wie NCC und Terberg als auch Forschern der Universität Lund und der Technischen Universität Chalmers erstellen wir einen Plan, wie dieses Ziel erreicht werden kann.

„Wir können einen konkreten Business Case für die Implementierung sowie ihre kurz- und langfristigen Auswirkungen präsentieren – sowohl aus wirtschaftlicher als auch nachhaltiger Perspektive.“

Durch unsere eigenen Analysemethoden und -instrumente können wir bei Novoleap einen konkreten Business Case für die Implementierung sowie ihre kurz- und langfristigen Auswirkungen präsentieren – sowohl aus wirtschaftlicher als auch nachhaltiger Perspektive. Das Projekt ist Teil einer bedeutenden Entwicklung der Region, die langfristig sowohl den Ausbau des Hafens als auch große Investitionen in eine erweiterte elektrifizierte Schieneninfrastruktur umfasst.

Angesichts der Tatsache, dass Deutschland eine so starke Transportnation ist – arbeiten Sie speziell auf den deutschen Markt hin?

Derzeit haben wir sowohl Lieferanten als auch Partner in Deutschland, aber noch keine Angebote speziell für den deutschen Markt. Im Moment konzentrieren wir uns voll und ganz auf den skandinavischen Markt, auf dem wir jetzt über unseren deutschen Partner Framo elektrische Schwerlastwagen anbieten.

Novoleap ist wie gesagt neu im Netzwerk der Deutsch-Schwedischen Handelskammer. Welchen Nutzen erhoffen Sie sich von der Mitgliedschaft und unseren Dienstleistungen?

Wir unterhalten wichtige Kooperationen mit deutschen Unternehmen und möchten langfristig Lösungen für den deutschen Markt anbieten. Daher ist es für uns wichtig, zu verstehen, welche Schnittstellen wir zu Deutschland haben und wie wir Beziehungen zu Akteuren auf dem deutschen Markt aufbauen können.

In unserer Serie Mitglied des Monats treffen wir jeden Monat einen Vertreter eines unserer rund 1.150 Mitgliedsunternehmen, der uns einen Einblick in die Arbeit und aktuellen Aktivitäten des jeweiligen Unternehmens gibt.