Foto: Learnster

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Learnster auf Expansionskurs: „Deutschland hat das größte Potenzial in Europa“

Nach mehreren schwedischen und internationalen Auszeichnungen hat das schwedische SaaS-Unternehmen Learnster nun auch Deutschland ins Visier genommen. Der europäische Markt für LMS, also Softwarelösungen, die sich auf die Ausbildung und Kompetenzentwicklung in Wachstumsunternehmen und Organisationen konzentrieren, wird auf 700 Millionen Dollar geschätzt.

Deutschland hat laut Learnster das größte Potenzial für eine Marktetablierung im Bereich LMS, Learning Management Systems. Die zahlreichen und großen Organisationen des Landes, kombiniert mit dem Ausbau der Digitalisierung, öffnen die Türen für Lösungen für den Informations- und Wissensaustausch von morgen.

Die Deutsch-Schwedische Handelskammer sprach mit Learnster-Vertriebsleiter Frank Riehl über die Deutschland-Strategie des Unternehmens, Markterfolge und die Vorteile sowie Herausforderungen für Unternehmen, die LMS in ihrer eigenen Organisation einführen wollen.

Deutsch-Schwedische Handelskammer: Learnster wurde als Top 20 LMS in the World 2023 ausgezeichnet. Was steckt hinter dieser großen Ehre und wie würden Sie Ihr Geschäftskonzept beschreiben?

CCO Frank Riehl. Foto: Learnster

Frank Riehl: Die Auszeichnung „TOP 20 LMS in the World 2023“ wurde uns verliehen von der Craig Weiss Group, dem weltweit führenden Analysten für Lernplattformen und E-Learning-Lösungen. Wir sind aber auch stolz auf die Auszeichnungen, die wir von schwedischen Expertinnen und Experten bekommen haben, wie zum Beispiel „2023 TOP rated LMS“ und „2023 TOP within Customer Satisfaction“ von businesswith.se. Beim Wissensmanagement von morgen steht die Anwendung im Fokus. Unsere Plattform zeichnet sich durch einfache, intuitive Nutzung und modernes Design aus. Unsere Automatisierungsfunktionen sparen Zeit und erlauben Personalisierung von Lerninhalten und -zeitpunkt. Unser integriertes Autorenwerkzeug erlaubt es allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ohne aufwendige Trainingskurse ihr Wissen aufzubereiten und mit dem Team zu teilen. 

„Das relevante Wissen von morgen wird von den Beschäftigten generiert und nicht nur von 'oben nach unten' mit ihnen geteilt.“ 

Das relevante Wissen von morgen wird von den Beschäftigten generiert und nicht nur von „oben nach unten" mit ihnen geteilt. 

Wie sieht der Markt für LMS aus? Wo sehen Sie das größte Potenzial?

Der Fokus unserer Expansion liegt auf Europa. Hier wird der Markt für LMS voraussichtlich auf über 700 Millionen Dollar bis 2025 wachsen, bei einer jährlichen Wachstumsrate von 17 Prozent zwischen 2020 und 2025. 

„Deutschland hat in Europa das größte Potenzial, nicht nur aufgrund der proportional höchsten Anzahl von Unternehmen, sondern auch, weil die Nachfrage nach E-Learning-Lösungen bisher noch nicht alle Segmente gleichermaßen erfasst hat.“

Deutschland hat in Europa das größte Potenzial, nicht nur aufgrund der proportional höchsten Anzahl von Unternehmen, sondern auch, weil die Nachfrage nach E-Learning-Lösungen bisher noch nicht alle Segmente gleichermaßen erfasst hat. Gerade mittelständische Unternehmen sind noch dabei, die Vorteile der Digitalisierung zu erschließen und adaptieren digitale Lösungen etwas später als zum Beispiel in Schweden.

Learnster investiert jetzt stark in den deutschen Markt. Wie geht das Unternehmen dabei vor?

Wir bearbeiten den deutschen Markt nachhaltig. Die Zeiten, in denen man unbegrenzt Geld in Online-Werbung pumpen konnte und so selbst geringe Akquiseergebnisse als Erfolg ausweisen konnte, sind vorbei. Wir haben mithilfe der Deutsch-Schwedischen Handelskammer im vergangenen Sommer verschiedene regionale Konferenzen in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfahlen ausgewählt, auf denen wir uns als Start-up präsentieren konnten und auch die Bedürfnisse unserer potenziellen Kunden in vielen persönlichen Gesprächen kennenlernen durften. Anhand dieser Erkenntnisse kontaktieren wir nun über externe Partner, aber auch mit eigenen Account-Managern mögliche Kundschaft in den entsprechenden Regionen. Überregional sind wir stolz, die Deutsche Telekom als Vertriebspartnerin gewonnen zu haben. Als Mitglied des Techboost-Programms der Deutschen Telekom wird unsere Plattform seit dem 1. Januar 2023 auch durch den Geschäftskundenvertrieb von DT und T-Systems vertrieben.

Was ist das größte Risiko oder Hindernis, wenn Unternehmen in LMS investieren? 

Eine LMS-Plattform kann nur so gut sein wie ihre Nutzerinnen und Nutzer. Wichtig ist, sich darüber klar zu sein, für welche Herausforderungen man ein LMS benötigt. Sollen Onboarding-Prozesse effizienter gestaltet werden? Will man die Zertifizierung des Personals automatisieren und besser nachverfolgen? Möchte man seine Kundschaft schulen? Oder will man etwa das gesamte Unternehmen zu einer lernenden Organisation weiterentwickeln?

„Die Deutsch-Schwedische Handelskammer war unsere erste Ansprechpartnerin, als wir unsere Deutschlandstrategie starteten.“

Je nach Ambition muss auch engagiertes Personal zur Verfügung stehen. Unsere Onboarding-Kurse sind genau dazu da, die internen „Champions“ auszubilden und ihnen das volle Potenzial unserer Plattform zur Verfügung zu stellen. Dabei ist es unwichtig, ob wir eine Person ausbilden oder mehrere Dutzend wie bei ICA, Schwedens führendes Lebensmittelunternehmen und unser bisher größter Kunde. Schwierig wird es, wenn interne „Champions“ ohne Übergabe die Firma verlassen oder die Kommunikation zwischen Einkauf und Anwendern oder der Administration nicht gut ist.

Können Sie ein oder mehrere erfolgreiche Unternehmensbeispiele nennen und wie diese von der Learnster-Lösung profitiert haben? 

Unser Kunde SATS, die führende nordische Fitnesskette, hat durch den Einsatz von Learnster beim Onboarding neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervorragende Ergebnisse erzielt. In ihrer jüngsten Umfrage hatten 96 Prozent aller neuen Mitarbeiter nach Abschluss des Onboardings einen guten ersten Eindruck von SATS und 91 Prozent gaben an, sich seit dem Startdatum beruflich weiterentwickelt zu haben. Die Tatsache, dass 75 Prozent der Managerinnen und Manager ebenfalls angaben, dass die digitale Unterstützung zu einer guten Einführung beigetragen hat, zeigt, wie effektiv das Tool ist.

Wie profitieren Sie von der Deutsch-Schwedischen Handelskammer?

Die Deutsch-Schwedische Handelskammer war unsere erste Ansprechpartnerin als es galt, unsere Deutschlandstrategie zu entwickeln. Wir wurden im Juni 2022 Mitglied und konnten uns schon im Juli für die ersten Veranstaltungen, wie die „Start.Up! Germany Tour“, durch Vermittlung der Handelskammer anmelden. Auf den vielen hervorragenden Veranstaltungen, vom „Business Kick-off“ bis zur „Chairman's New Year Reception“, konnten wir viele Netzwerk-Kontakte schließen. Besonders dankbar bin ich unseren Ansprechpartnerinnen Ninni Löwgren und Corinna Hauber, die uns in den gemeinsamen Projekten, die wir mit der Handelskammer bisher durchführen durften, mit Information, Feedback und auch Motivation zur Seite standen. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!