Das schwedische Familienunternehmen Atlasbalans bietet hochqualitative Produkte, Schulungen und andere Gesundheitsdienstleistungen zur Faszien-Behandlung an. Für seine Behandlungsgeräte ist das Unternehmen bereits mit mehreren renommierten Designpreisen ausgezeichnet wurden, zuletzt mit dem German Design Award 2020. In unserem Interview spricht Atlasbalans-Geschäftsführer Hans Bohlin über die neuartige Behandlungsform und den Markteinstieg in Deutschland und erklärt, warum die Faszien so wichtig für das körperliche Wohlbefinden sind.

Deutsch-Schwedische Handelskammer: Ihre Geschäftsidee ist es, Menschen dabei zu helfen, „langfristig gesund“ zu werden. Erzählen Sie uns mehr über die Produkte und Dienstleistungen, die Sie anbieten.

Hans Bohlin: Das Kernstück unseres Unternehmens ist Swedish Fascia Vibes, eine neue Methode für die Behandlung von Rückenschmerzen und bei Problemen mit der sogenannten Frozen Shoulder. Unsere preisgekrönten Behandlungsgeräte sind vor allem für die Behandlung von Faszien ausgelegt. Durch harmonische Pulsationen lösen die Geräte Wellenbewegungen aus, die sich über die Faszien ausbreiten. So können große Flächen in kurzer Zeit behandelt werden. Dadurch kann der Patient entspannen und Durchblutung und Flüssigkeitsfluss werden angeregt.  Das hilft dem Körper dabei, sich selbst zu heilen. In Schweden haben wir mittlerweile zehntausenden Patienten mit Rückenschmerzen, Nackenproblemen oder Tennisarm helfen können. 2019 wurde eine Forschungsstudie veröffentlicht, die zeigt, dass genau diese Form der Behandlung auch Patienten mit Frozen Shoulder helfen kann – einer Bewegungsstörung, die etwa 2 bis 5 Prozent der Bevölkerung betrifft und für die es bisher keine wirksame Behandlung gab.

Die Faszien haben erst in den letzten Jahren mehr Beachtung erfahren. Was hat man sich darunter vorzustellen und warum sind diese Ihrer Meinung nach so wichtig für den Körper?

Untersuchungen der letzten Jahre zeigen, dass die Faszien eine viel größere Rolle für Gesundheit und Schmerzen spielen, als wir bisher angenommen haben. Die Faszien bilden ein Netzwerk aus Bindegewebe ohne Anfang und Ende, das alles im ganzen Körper umfasst, von Muskeln und Skelett bis hin zu Organen und Zellen. Faszien machen mehr als ein Drittel des Bewegungsapparates aus, hier befinden sich die meisten unserer Schmerzrezeptoren und nahezu die gesamte Kommunikation im Körper erfolgt über die Faszien. Sind sie beschädigt, verklebt oder entzündet, spüren wir nicht nur Schmerzen, es fällt auch schwerer, sich zu bewegen und der Körper kann sich schlechter erholen. Die Faszien werden unter anderem von Faktoren wie dem Alter, genetischen Veranlagungen, Krankheiten, Medikamenten, Ernährung, sozialem Stress, Schlaf, Luftverschmutzung und psychischem Stress beeinflusst. Man kann daher davon ausgehen, dass sich jeder, der einen modernen Lebensstil mit Arbeit im Sitzen und nährstoffarmer Ernährung führt, durch eine regelmäßige Behandlung besser fühlen würde.

An welche Gruppen wenden Sie sich in erster Linie?

Wir sprechen zwei Zielgruppen an: diejenigen, die eine Behandlung benötigen, und diejenigen, die die Behandlungen durchführen. Unsere primäre Geschäftsidee besteht darin, Therapeuten und anderen Gesundheitsdienstleistern Produkte, Schulungen und andere Dienstleistungen anzubieten. Parallel dazu arbeiten wir daran, Patienten auf einfache Art und Weise Wissen über ihren eigenen Körper zu vermitteln. Auf unserer Website präsentieren wir dazu auch regelmäßig neue Ergebnisse aus dem Bereich der Forschung.

Nun haben Sie den deutschen Markt ins Visier genommen und wurden Anfang Februar mit dem German Design Award 2020 ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch! Wie läuft der Markteinstieg bisher? Haben Sie Tipps für andere Mitgliedsunternehmen?

Vielen Dank! Wir sind sehr zufrieden bisher und freuen uns darauf, bald auch auf dem deutschen Markt präsent zu sein. Wir haben uns dazu entschieden, den Einstieg mit der Deutsch-Schwedischen Handelskammer zu planen, da deren Kenntnis des deutschen Marktes, Kontakte und die Professionalität der Arbeit für uns unglaublich wertvoll sind. Von der Handelskammer erhielten wir bezüglich unserer Marktkommunikation auch den Tipp, in Deutschland vor allem Preise, Auszeichnungen, Forschungsergebnisse, Expertenmeinungen und Kooperationen mit namhaften Unternehmen hervorzuheben. Eine externe Validierung ist anderen Verkaufsargumenten auf dem deutschen Markt oftmals übergeordnet. Wie wichtig es ist, die Verkaufsbotschaft an kulturelle Faktoren anzupassen, haben wir auf die harte Tour gelernt. Als wir zur Preisverleihung vor Ort in Frankfurt waren, haben wir deutlich gesehen, dass der jetzt eingeschlagene Weg der richtige ist.

Sie sind seit Kurzem Mitglied der Deutsch-Schwedischen Handelskammer. Welchen Nutzen ziehen Sie aus der Mitgliedschaft und unseren Dienstleistungen?

Wir versuchen, die Dienstleistungen der Deutsch-Schwedische Handelskammer soweit wie möglich zu nutzen – von der Unterstützung bei der Qualitätssicherung von Übersetzungen über den Kontakt mit Interessenten bis hin zur strategischen Planung vor dem Launch.

In unserer Serie Mitglied des Monats treffen wir jeden Monat einen Vertreter eines unserer rund 1.150 Mitgliedsunternehmen, der uns einen Einblick in die Arbeit und aktuellen Aktivitäten des jeweiligen Unternehmens gibt.