
Einride: „Deutsche Qualität und schwedische Innovation haben enormes Potenzial“
Einride ist ein schwedisches Technologieunternehmen, das ein Betriebssystem entwickelt hat, welches den Transport von Gütern mit elektrischen und autonomen Fahrzeugen auf nachhaltige und kostengünstige Weise ermöglicht. Das Unternehmen etabliert sich nun auch in Deutschland und wurde laut Christofer Laurell, Vizepräsident Research and Public Affairs bei Einride, fantastisch aufgenommen: „Wir haben die Technologie, um große Veränderungen im Güterverkehr zu bewirken.“
Einride AB ist ein schwedisches Technologie- und Transportunternehmen, das sich auf elektrische und selbstfahrende Fahrzeuge spezialisiert hat. Der Name ist eine Anspielung auf den nordischen Gott des Donners, Thor, und bedeutet „der einsame Reiter“. Seit der Gründung im Jahr 2016 bewegt sich das Unternehmen mit riesigen Schritten auf dem Markt und ist seit einiger Zeit auch in Deutschland aktiv. Die Deutsch-Schwedische Handelskammer war im Gespräch mit Christofer Laurell, Vizepräsident Research and Public Affairs.
Deutsch-Schwedische Handelskammer: Einride steht an der Spitze des digitalen, elektrischen und selbstfahrenden Gütertransports. Was macht Ihre Lösung so interessant und nachhaltig?
Christofer Laurell: Einride ist ein Technologieunternehmen, das ein Betriebssystem entwickelt hat, welches den Transport von Gütern mit elektrischen und autonomen Fahrzeugen auf nachhaltige und kostengünstige Weise ermöglicht. Wir übernehmen die volle Verantwortung für die Waren auf ihrem Weg von A nach B. Mit unserer KI-basierten Plattform Saga können wir unser Angebot an elektrifizierten und autonomen Lkws durch eine Software ergänzen. Kurz gesagt: Saga ist unsere End-to-End-Lösung für eine intelligentere Routenplanung. Sie verbindet alle Fahrzeuge im Netzwerk und bietet eine optimierte, dynamische Planung auf Grundlage des Frachtbedarfs, der Verfügbarkeit von Laderampen und mehr. Saga ist das Bindeglied in unserem Netzwerk, das zu Kosteneinsparungen für unsere Kunden und zur Optimierung des Batterieverbrauchs und letztlich zu einer geringeren Belastung der Umwelt führt.
Sie beschreiben Ihr Unternehmen als eine Bewegung. Sie müssten Türen öffnen, die es in der Gesellschaft noch gar nicht gäbe. Welche sind die einfachsten und schwierigsten Aspekte dieser Arbeit, und welche Zielgruppen möchten Sie am ehesten erreichen und beeinflussen?
Der Transportsektor ist zwar unverzichtbar und wird es auch in Zukunft bleiben, aber zu lange schon sieht sich die Branche mit einer Vielzahl von Herausforderungen in Bezug auf Emissionen, Kostensteigerungen und Sicherheit konfrontiert.
„Indem wir das Beste kombinieren, was Digitalisierung, Elektrifizierung und autonome Technologien zu bieten haben, erfinden wir das Verkehrssystem neu.“
Indem wir das Beste kombinieren, was Digitalisierung, Elektrifizierung und autonome Technologien zu bieten haben, erfinden wir das Verkehrssystem neu. Wir setzen Innovationen kommerziell ein, die darauf zugeschnitten sind, die Herausforderungen des alten Systems zu überwinden. Da wir alle in gewissem Maße mit dem Verkehrssektor in Kontakt kommen, haben wir das große Vergnügen, mit einer Vielzahl von Interessengruppen zusammenzuarbeiten – von Akteuren des öffentlichen Sektors über NGOs bis hin zu kommerziellen Unternehmen. Da die Branche so essenziell ist, hat selbst die kleinste Veränderung zum Besseren eine erhebliche Auswirkung. Das ist einer der Gründe, warum wir in den Partnerschaften, an denen wir beteiligt sind, auf so viel Begeisterung treffen.
Nun tritt Einride mit großen Schritten auch in den deutschen Markt ein. Wie ist die bisherige Resonanz, und wie wollen Sie auf dem größten europäischen Markt vorgehen?
„Die Medien, Behörden und andere in Deutschland ansässige Unternehmen begrüßen uns sehr positiv.“
Die bisherigen Reaktionen sind überwältigend gewesen. Nicht nur unsere bestehenden und zukünftigen Kundinnen und Kunden freuen sich über diesen Schritt, sondern auch die Medien, Behörden und andere in Deutschland ansässige Unternehmen begrüßen uns sehr positiv. Dafür sind wir wirklich dankbar. Wir haben die Technologie, um große Veränderungen in der Frachtindustrie herbeizuführen. Deshalb freuen wir uns darauf, an den bereits vorhandenen dynamischen Transformationsprozess in Deutschland anknüpfen zu können und unser Bestes im Bereich des vernetzten, elektrischen und autonomen Verkehrs beizusteuern.
Welche Erfahrungen haben Sie mit der Niederlassung in den USA gemacht? Haben Sie daraus etwas lernen können?
Unsere Etablierung in den USA zeigt, dass Innovation und Technologie aus Europa sowohl bei der Umgestaltung des größten Verkehrsmarktes der Welt als auch auf globaler Ebene eine führende Rolle spielen können. Während die USA in der Vergangenheit bei vielen Veränderungen eine Vorreiterrolle eingenommen haben, gab es bei der kommerziellen Umsetzung von Innovationen auf beiden Seiten des Atlantiks oft eine Kluft. Diesmal sehen die Dinge jedoch ganz anders aus. Wir freuen uns darauf, zu einem gemeinsamen Verständnis und einer gemeinsamen Terminologie im Bereich des vernetzten, elektrischen und autonomen Verkehrs sowohl in den USA als auch in Europa und darüber hinaus beizutragen. Damit können wir gemeinsam ein wirklich globales intelligentes Verkehrssystem für die Zukunft aufbauen.
Sie arbeiten bereits mit mehreren Unternehmen zusammen, die auf dem deutschen Markt präsent sind, wie zum Beispiel Electrolux. Wie werden Ihre Lösungen in diesen Unternehmen eingesetzt?
Angesichts der Herausforderungen, vor denen der Verkehrssektor steht, ist klar, dass er in den kommenden Jahren drastische Veränderungen erfahren wird. Dies wird auch in Deutschland der Fall sein, wo das Ziel darin besteht, die verkehrsbedingten Emissionen bis 2030 um 55 Prozent zu reduzieren. Wir bieten Unternehmen wie Electrolux eine Gesamtlösung, die schon heute funktioniert und es ihnen ermöglicht, diesen Wandel rechtzeitig zu bewältigen. Gleichzeitig ist die derzeitige Verkehrslandschaft seit sehr langer Zeit weitgehend unverändert. Daher ist es nicht einfach, die Mühe aufzubringen und sich bewusst für ein neues System zu entscheiden. Unternehmen wie Electrolux verdienen daher Anerkennung für ihre Vorreiterrolle bei der Einführung nachhaltigerer Transportlösungen.
Einride ist seit einiger Zeit Mitglied der Deutsch-Schwedischen Handelskammer, was erwarten Sie von der Mitgliedschaft?
„Wir haben immer daran geglaubt, dass deutsche Qualität und schwedische Innovation ein enormes Potenzial haben.“
Wir haben immer daran geglaubt, dass deutsche Qualität und schwedische Innovation ein enormes Potenzial haben, wenn man sie kombiniert. Unser Markteintritt in Deutschland hat diese Überzeugung bestätigt. Mit Hilfe der Deutsch-Schwedischen Handelskammer wollen wir gleichgesinnte Partner finden, die dieselbe Vision von der Zukunft des Verkehrs teilen, und Partnerschaften bilden, mit denen wir die Transformation weiter beschleunigen können.