Innovation in Process Mining. Bild: Celonis

Celonis: Start-up-Riese aus Bayern baut Schwedengeschäft aus

Der Weg des 2011 gegründeten Münchner Softwareunternehmens Celonis kann nicht anders als Erfolgsgeschichte bezeichnet werden. Der Schlüssel zum Erfolg heißt Process Mining – eine Vorgehensweise, Prozesse zu scannen und Ineffizienzen aufzudecken. Im vergangenen Mai war Celonis das erste Start-up aus Deutschland mit einem Marktwert von mehr als 10 Milliarden Dollar. Jetzt sollen Geschäftsprozesse schwedischer Unternehmen verbessert werden.

Celonis` Lösung zur Verbesserung von Geschäftsprozessen wird von internationalen Unternehmen wie 3M, Cisco, Vodafone, Siemens, Bayer und General Electric eingesetzt. In Schweden ist es der Firma gelungen, Unternehmen wie Telia, ABB und Akzo Nobel für eine Zusammenarbeit zu gewinnen. Michael Zink, Vice President of Sales & GM Nordic, spricht mit der Deutsch-Schwedischen Handelskammer über die Bedeutung von Röntgenprozessen, den Nachhaltigkeitsansatz des Unternehmens und seine Etablierung auf dem schwedischen Markt.

Deutsch-Schwedische Handelskammer: Wie würde sich ein Pitch für Ihr Unternehmen anhören?

Michael Zink. Bild: Celonis

Michael Zink: Celonis ist ein Technologieunternehmen mit einer marktführenden SaaS-Lösung für Process Mining, einer objektiven, datengesteuerten Methode zur Analyse und Verbesserung von Geschäftsprozessen. Traditionell haben Unternehmen mit Mapping- und Modellierungsprozessen gearbeitet.

„Celonis liefert hingegen einen „Röntgenblick“ davon, wie die Prozesse tatsächlich jedes Mal ausgeführt werden...“

Celonis liefert hingegen einen „Röntgenblick“ davon, wie die Prozesse tatsächlich jedes Mal ausgeführt werden, wie sich verschiedene Abweichungen auf die wichtigsten Leistungsindikatoren auswirken und bietet die Möglichkeit, diese zu korrigieren. Die Informationen sind für verschiedenste Funktionen innerhalb des Unternehmens von Bedeutung: Finanzen, Logistik, Produktion, Kundendienst und so weiter.

Wie sehen die Expansionspläne des Unternehmens für den schwedischen Markt aus?

Wir sind seit 2015 über Händler in Schweden tätig und haben im Herbst 2020 ein eigenes Büro eröffnet. Jetzt sind wir etwa zehn Personen im schwedischen Team und wollen uns bis Ende 2022 auf 20 bis 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bereichen Vertrieb, Technologie und Kundennutzen vergrößern.

„Unser Fokus auf den reinen Kundennutzen ist ein wenig einzigartig in der Branche.“

Unser Fokus auf den reinen Kundennutzen ist ein wenig einzigartig in der Branche. Wir planen, dass wir in Zukunft Value as a Service liefern werden, bei dem Technologie und Servicebereitstellung ebenfalls Bestandteile sind. Was wir dann messen und in Rechnung stellen, ist der realisierte Wert in der Prozesseffizienz.

Was glauben Sie, können Sie in die schwedische Geschäftswelt einbringen?

Wenn wir Reibungsverluste und Ineffizienzen in den Prozessen beseitigen, trägt unsere Lösung zu niedrigeren Kosten, geringerer Kapitalbindung und höherer Produktivität bei. Ein weiterer sehr wichtiger und besonders relevanter Faktor sind die Umweltkosten, z. B. in Form von Emissionen oder für ineffiziente Prozesse, die wir sichtbar machen und minimieren können – nicht zuletzt in der Logistik und der Produktion.

Was erwarten Sie von Ihrer Mitgliedschaft in der Deutsch-Schwedischen Handelskammer?

Ein gutes Netzwerk von Unternehmen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, mit Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch und zur Zusammenarbeit.