Ein politisch und wirtschaftlich turbulentes Jahr liegt hinter uns. Angesichts der zahlreichen nationalen, europäischen und globalen Krisen 2015 ist es umso erfreulicher, dass sich in unserer doch relativ kleinen deutsch-schwedischen Welt die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen weiterhin äußerst positiv entwickeln.

Flüchtlingsströme nach Europa, islamistischer Terrorismus und das andauernde Schuldendrama in Griechenland – das zu Ende gehende Jahr bleibt reich an Krisen, auf die Politik und Wirtschaft reagieren müssen und die uns in unserem unternehmerischen Umfeld vermutlich auch in den kommenden Jahren beschäftigen werden.

Gleichzeitig läuft es für die Unternehmen in Deutschland und Schweden gut, wie auch unser gerade erschienenes aktuelles Konjunkturbarometer bestätigt. Das Bruttoinlandsprodukt wächst in beiden Ländern stabil, die Beschäftigungszahlen steigen, die Arbeitslosigkeit sinkt. Dies schlägt sich für uns in starken Exportwerten nieder: In den ersten neun Monaten des Jahres stiegen die schwedischen Ausfuhren nach sowie die Einfuhren aus Deutschland mit jeweils 8 Prozent – deutlich stärker als der Handelszuwachs mit dem Rest der Welt.

Wir arbeiten für den bilateralen Austausch

Als bilaterale Handelskammer sind wir bestrebt, unseren Beitrag zu diesem erfreulichen Trend zu leisten. Wir unterstützen Unternehmen von der Beratung bei ersten Internationalisierungsgedanken bis zur konkreten Übernahme von Leistungen wie Buchhaltung, Gehaltsabrechnung oder Fiskalvertretung und bieten ein wertvolles Netzwerk aus deutsch-schwedischen Entscheidungsträgern. Steigende Mitglieder- und Kundenzahlen bestätigen uns in unserer täglichen Arbeit.

Auch im kommenden Jahr möchten wir den personellen Austausch zwischen Deutschland und Schweden weiter ankurbeln. Wie das Konjunkturbarometer zeigt, ist dieses Thema aktuell wie eh und je. Deshalb hat unser Vorstand den Start eines deutsch-schwedischen Talentprogramms beschlossen, im Rahmen dessen Studenten von ausgewählten Partnerhochschulen betreute Praktika bei großen Mitgliedsunternehmen wie VW, Volvo, E.ON, Bosch oder SAP absolvieren können. Die ersten schwedischen Stipendiaten werden ihre Reisen nach Deutschland Anfang 2016 antreten. Es ist unser Auftrag, das Programm in den nächsten Jahren auf noch breitere Füße zu stellen. Darüber hinaus bieten wir unseren Mitgliedsunternehmen eine kostenfreie Praktikumsbörse an und unterstützen Studienreisen sowie Sprachkurse.

Schwerpunkte für 2016

Selbstverständlich werden wir uns nächstes Jahr neben der operativen Arbeit auch wirtschaftspolitischen Themen widmen. Die Schlagworte dazu sind Digitalisierung der Wirtschaft, Energiewende, Fachkräftemangel, Diversity und die Integration von Flüchtlingen in die Arbeitswelt. Hier haben gerade Deutschland und Schweden eine enorme Aufgabe vor sich, die unsere beiden Länder verbindet.

Auf unserer Jahrestagung am 12. April werden wir Dr. Markus Miele als Ehrengast begrüßen dürfen, einen exponierten Vertreter eines deutschen Familienunternehmens mit globalem Markenauftritt. Wie ist aus dem Start-up von gestern der erfolgreiche Mittelstand von heute geworden? Merken Sie sich diesen Termin gerne schon jetzt in Ihrem Kalender vor.

Genaueres zu all unseren Veranstaltungen, Themen und Initiativen erfahren Sie aber auch wie gewohnt zeitnah über unsere persönlichen Einladungen, den Newsletter, die Handelskammer-Homepage oder unsere anderen Kanäle.

Ich würde mich freuen, wenn Sie uns auch 2016 verbunden bleiben und wir uns auf der einen oder anderen Veranstaltung persönlich treffen.

Im Namen des Vorstands und aller Mitarbeiter der Deutsch-Schwedischen Handelskammer wünsche ich Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und einen gelungenen Start ins neue Jahr!

Ralph-Georg Tischer
Geschäftsführer der Deutsch-Schwedischen Handelskammer