Zu Ostern schnellen die Umsätze im Einzelhandel nach oben

Foto: Peter Sieling/Gytha69/Andreas Kollmorgen/Flickr.com

Süßes Fest: Ostern und der Einzelhandel

25.03.2015

Nur noch gut eine Woche, dann steht das Osterfest vor der Tür. Für die meisten bedeutet das längste Feiertagswochenende des Frühjahrs Entspannung und Zeit für Familie und Freunde. Doch in so manchem Unternehmen haben die Mitarbeiter gerade rund um Ostern alle Hände voll zu tun.

Jedes Jahr steigen in Deutschland die Verkäufe von Süßwaren, Spielzeug und Dekorationsartikeln zu Ostern kräftig an. Dies geht aus der Statistik des Handelsverbands Deutschland (HDE) hervor, die Umsatzsteigerungen von etwa 20 Prozent in diesen Bereichen bestätigt.

In den Verkaufszahlen von Mondelez International, globaler Marktführer im Bereich Süßwaren mit bekannten Marken wie Milka, Daim, Marabou und Toblerone im Produktportfolio, zeichnet sich deutlich ab, dass die Deutschen zum Osterfest besonders auf Schokolade stehen.

„In Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern wird zu Ostern sehr viel Schokolade gegessen. In Schweden ist das nicht so“, sagt Emma Lindgren aus der Kommunikationsabteilung von Mondelez Schweden. „Hierzulande konsumiert man vor allem sogenanntes lösviktsgodis, also Süßigkeiten verschiedener Sorten, die man in den Läden je nach Belieben selbst mischen kann. Mit diesen füllt man dann traditionellerweise Pappeier unterschiedlicher Größen. Unser meistverkauftes Produkt zu Ostern ist das Gleiche wie im Rest des Jahres: Marabou Milchschokolade.“

Schweden kaufen am Gründonnerstag ein

In Schweden nimmt in den Tagen vor dem Osterfest vor allem der Verkauf von Lebensmitteln stark zu. Laut schwedischem Einzelhandelsverband (Svensk Handel) liegt die Steigerung auch hierzulande bei etwa 20 Prozent verglichen mit einer „normalen“ Woche. Am Gründonnerstag laufen die Geschäfte dabei besonders gut. Für dieses Jahr rechnet Svensk Handel mit ganzen 80 Prozent Mehrumsatz im Vergleich zu einem gewöhnlichen Donnerstag.

Bei Hemägg Sverige AB, schwedischer Eierlieferant mit zahlreichen Kunden im Großraum Stockholm, hat man die zu den Feiertagen wachsende Nachfrage bereits registriert.

„Die Zahl der Bestellungen steigt vor Ostern um 30 bis 40 Prozent“, sagt Lars Ekelund, Geschäftsführer von Hemägg. „Aber wir sehen auch, dass die Nachfrage nach dem langen Wochenende wieder sinkt. Schließlich landen wir insgesamt bei etwa 20 Prozent Mehrumsatz.“

Warum nicht mal ein Lakritz-Ei?

Im südschwedischen Helsingborg werden Eier anderer Art produziert, und zwar aus Lakritze. Lisa Carlsson, Exportchefin bei Lakritsfabriken, freut sich auf die Osterfeiertage.

„Unsere Verkaufszahlen steigen immer zu Weihnachten und Ostern an. Seit zwei Jahren verkaufen wir ein spezielles Osterei, das mit Lakritzbonbons gefüllt ist. Sowohl unser schwedischer als auch unser deutscher Vertrieb haben es dieses Jahr im Programm.“

Eier essen wir zu Ostern aus mehreren traditionellen Gründen. Einerseits wegen dem Ende der christlichen Fastenzeit, in der ein Verbot für Eier gilt. Andererseits legen die Hühner gerade in diesen Wochen viele Eier, wenn der Frühling beginnt und die Wärme zurückkehrt. Somit besteht nach der Fastenzeit ein Eierüberschuss. Außerdem hat das Ei auch einen symbolischen Bezug zur Auferstehung Christi.

Heute mögen unsere Ostereier zwar oft aus Schokolade oder Lakritze sein – die Tradition ist dennoch höchst lebendig, zur großen Freude des Einzelhandels.