Håkan Jevrell, Staffan Bohman, Joachim Bertele

Staatssekretär Håkan Jevrell: Deutsche Impulse für Schwedens EU-Ratspräsidentschaft

01.02.2023

Als Staatssekretär Håkan Jevrell zum Jahresauftakt der Deutsch-Schwedischen Handelskammer eine Rede hielt, stand die laufende schwedische EU-Ratspräsidentschaft im Mittelpunkt. Er betonte, dass gemeinsame deutsch-schwedische Visionen notwendig seien, insbesondere in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Turbulenzen.

Um ein grüneres, sichereres und freieres Europa zu schaffen, seien Sicherheit, Widerstandsfähigkeit, Wohlstand, demokratische Werte und Rechtsstaatlichkeit die Prioritäten der schwedischen EU-Präsidentschaft. 

Deutsch-schwedische Zusammenarbeit entscheidend

Håkan Jevrell ist Staatssekretär des Außen- und Handelsministers Johan Forssell und fokussiert sich in dieser Funktion auf den Außenhandel sowie Export- und Investitionsförderung. In seiner Rede, die er auf Deutsch eröffnete, skizzierte er das Bild einer turbulenten Welt, in der die deutsch-schwedische Zusammenarbeit entscheidend sei.

„Unsere Länder haben eine besondere Beziehung und sind sich in wichtigen Fragen einig. Bei Themen wie der Digitalisierung und dem grünen Wandel, die auch zu den Prioritäten der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft gehören, sind wir auf einer Wellenlänge. Es gibt derzeit viele positive Entwicklungen, zum Beispiel in Nordschweden, wo Wasserstoff-Projekte und fossilfreier Stahl erfolgreich vorangetrieben werden. Auch in den Bereichen der künstlichen Intelligenz und Smart Industries gibt es spannende neue Initiativen. Als Schwedens wichtigster Exportmarkt spielt Deutschland natürlich eine zentrale Rolle und ich freue mich auf eine enge Zusammenarbeit.“, so Håkan Jevrell.

Der EU-Binnenmarkt wird 30 Jahre

Das hohe Maß an wirtschaftlicher Unsicherheit und die dringend notwendige Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas sind ebenfalls Themen, die in den verbleibenden fünf Monaten der Ratspräsidentschaft im Mittelpunkt stehen werden.

„Schweden und Deutschland teilen die Ansicht, dass wir unsere Wettbewerbsfähigkeit nicht verlieren oder in eine Situation geraten dürfen, in der wir zu sehr von staatlichen Subventionen abhängig werden.“

„Der EU-Binnenmarkt ist die Grundlage für unseren Wohlstand und unser Wohlergehen. Wir brauchen strategische und langfristige Investitionen, nicht zuletzt angesichts einer veränderten Sicherheitslage in Europa, die noch einige Zeit andauern wird. Schweden und Deutschland teilen die Ansicht, dass wir unsere Wettbewerbsfähigkeit nicht verlieren oder in eine Situation geraten dürfen, in der wir zu sehr von staatlichen Subventionen abhängig werden. Der EU-Binnenmarkt wird in diesem Jahr 30 Jahre alt und ist ein Garant für gute Handelsbeziehungen mit den USA. Hier verfolgen wir jetzt genau die Entwicklung des IRA, des neuen US-Inflationsbekämpfungsgesetzes und müssen uns darüber im Klaren sein, dass das europäische Bestreben darin besteht, Protektionismusbestrebungen entgegenzuwirken und den freien Handel zu fördern.“

Neben Herrn Jevrell sprachen auch der Vorstandsvorsitzende der Deutsch-Schwedischen Handelskammer, Staffan Bohman, und der deutsche Botschafter in Schweden, Joachim Bertele. Sie unterstrichen die Stärke der deutsch-schwedischen Beziehungen in einer unruhigen Welt, in der der russische Angriff auf die Ukraine das Ende einer Ära des Friedens und der Sicherheit in Europa markiert.