Foto: Melker Dahlstrand/imagebank.sweden.se

Investitionsland Schweden

23.02.2016

Als Nordeuropas größte Volkswirtschaft zieht Schweden die meisten Direktinvestitionen an. Viele Konzerne wählen das Land als regionalen Hauptsitz. Vor allem wissensbasierte und Hightechfirmen finden gute Bedingungen vor.

Unter deutschen Unternehmen gilt Schweden aus vielerlei Hinsicht als attraktiver Investitionsstandort: Dazu zählen die geografische Nähe, eine hohe Kaufkraft sowie interessante Nachfragebranchen, um nur einige zu nennen. Die besonderen Stärken Schwedens liegen dabei insbesondere in der technologischen Reife, der Innovationsfähigkeit und der Qualität des Geschäftsumfeldes. Als größte Hindernisse hinsichtlich einer Geschäftsaufnahme in Schweden werden unter anderem Arbeitsmarktregelungen, aber auch eine potenzielle Verzerrungen durch hohe Besteuerung angegeben.

In der Indexrangliste des Weltwirtschaftsforums zur globalen Wettbewerbsfähigkeit rangiert Schweden seit vielen Jahre auf den vordersten Plätzen, 2012/13 auf Rang vier, im 2015/16er-Ranking immer noch unter den Top 10 auf Platz neun. Bei anderen Standortranglisten internationaler Organisationen ist das Königreich oft ganz oben zu finden.

Stabiles Wirtschaftswachstum und Innovationsklima

Wie im Jahr 2015 dürfte Schwedens Wirtschaft 2016 um rund 3 Prozent wachsen. Konjunkturtriebfedern sind der Export, der Wohnungsbau und der private Konsum. Die exportorientierte heimische Verarbeitungsindustrie profitiert von der anhaltend schwachen Krone. Generell stützen deutlich solidere makroökonomische Kennzahlen die Ökonomie des Königreichs stärker als in den meisten anderen EU-Ländern.

Das schwedische Rechtssystem gilt als sehr zuverlässig, die gut funktionierenden, bürokratischen Strukturen und die sehr hohe politische Stabilität sorgen ebenfalls für eine große Planungssicherheit. Eine hervorragende Infrastruktur sowie ein hohes Ausbildungsniveau und ein gutes Umfeld für Innovationen und unternehmerische Initiative bekräftigen Schwedens guten Ruf als Investitionsstandort.

Die schwedische Regierung hat zudem verschiedene Programme aufgelegt, um Forschung und Entwicklung zu fördern und Innovationen voranzutreiben. Ein hoher Anteil dieser Ausgaben entfällt auf den Informations- und Kommunikationsbereich. Unter anderem deshalb bescheinigen Experten dem nordischen Land ein exzellentes Umfeld für die Entwicklung und Frühvermarktung entsprechender Produkte und Dienstleistungen.

Standortnachteile und Risiken

Standortnachteile sind ein mit etwa 9,7 Millionen Einwohnern vergleichsweise kleiner Inlandsmarkt sowie das hohe Kosten- und Abgabenniveau. Schweden wird im internationalen Vergleich als Hochlohnland eingestuft. Unabhängig von ihrer Größe oder Gesellschaftsform unterliegt der Gewinn schwedischer Unternehmen der Unternehmenssteuer. Eine zusätzliche Gewerbesteuer fällt nicht an. Zu einem möglichen Beitritt zum Euroraum äußern sich Regierungs- und Zentralbankvertreter in Schweden zurückhaltend; dieser gilt derzeit politisch als sehr unpopulär.

Traditionsgemäß haben die Gewerkschaften einen großen Einfluss auf den Arbeitsmarkt, dessen Regelungen und die Arbeitsbedingungen. Das Zusammenwirken von Unternehmen, Gewerkschaften und Staat gilt als gut und die arbeitspolitische Lage ist stabil.

Investoren berichten jedoch teilweise von Fachkräftemangel, unter anderem im Gesundheitswesen. Beobachter prognostizieren für die nächsten Jahre einen Mangel unter anderem an biomedizinischen Wissenschaftlern, Informatikern und Chemikern.

Perspektiven für ausländische Investitionen

Neben der Strategie, mit bestehenden Geschäftsmodellen vor Ort zu arbeiten, sind Akquisitionen und Beteiligungen an schwedischen Firmen häufig zu beobachten. Wettbewerbsfähige, international agierende und wissensorientierte schwedische Firmen gelten oft als lukrative Übernahmekandidaten.

Aufgrund der günstigen Voraussetzungen haben sich in den letzten Jahren auch eine Reihe deutscher Fachhandelskonzerne auf den Weg nach Schweden gemacht. Dazu zählen Bauhaus, Hornbach, Mediamarkt oder Deichmann, die vergleichsweise zügig ein Filialnetz aufgebaut haben und in ihren Sparten inzwischen erfolgreich tätig sind.

 

Den ausführlichen Artikel zum Investitionsklima in Schweden finden Sie auf der Internetseite von Germany Trade & Invest.