Foto: Dennis Rosenfeld/Johan Ramberg/Copenhagen Malmö Port

Ausgezeichnete Bedingungen für Logistikbranche in Schweden

12.11.2014

Die schwedische Infrastruktur hat einen hervorragenden Ruf: Sie rangiert weltweit auf Platz sechs im Logistics Performance Index der Weltbank. Um die Transportindustrie auf Straßen, Schienen und Wasserwegen weiter anzukurbeln, stellt die schwedische Regierung von 2014 bis 2025 knapp 282 Milliarden Schwedische Kronen (etwa 30 Milliarden Euro) zur Verfügung.

In Schweden haben sich durch die zentrale Lage in Nordeuropa sowie intensive außenwirtschaftliche Verflechtungen landesweit zahlreiche leistungsstarke Logistikzentren etabliert. Im Jahr 2013 waren mehr als 224.000 Mitarbeiter in rund 30.000 Logistikunternehmen beschäftigt. Dabei wurden rund 500 Millionen Tonnen Güter über Straßen, Schienen und Wasserwege transportiert.

Die wirtschaftliche und logistische Aktivität konzentriert auf den Süden des Landes. Über den Hafen von Göteborg wird beispielsweise knapp ein Drittel des schwedischen Außenhandels abgewickelt. Doch auch der bergbaugeprägte Norden ist infrastrukturell von großer Bedeutung. Daher erstrecken sich die Vorhaben zum Ausbau der Infrastruktur über das gesamte Land.

Bessere Anbindung der Häfen

Die südschwedische Stadt Malmö will in den nächsten Jahren hohe Summen in die Weiterentwicklung ihres Nordhafens investieren. Dabei sollen zum einen neue Hafen- und Bahnanlagen sowie Umschlagseinrichtungen entstehen, zum anderen ist ein hochmodernes Logistikzentrum für Vertriebsunternehmen und das verarbeitende Gewerbe geplant.

Viele schwedische Logistikzentren verfügen über intermodiale Terminals, um die Vernetzung von Schiff, Bahn und LKW zu erleichtern. Im Zeitraum von 2014 bis 2025 stellt die Regierung nun insgesamt 4,9 Milliarden Kronen (gut 530 Millionen Euro) zur Verfügung, um die Häfen noch besser an das Hinterland anzubinden. So soll beispielsweise der Eisenbahnanschluss des Hafens von Gävle ausgebaut und das neue Kombiterminal in Norrköping an die wichtige Bahnstrecke zwischen Malmö und Katrineholm angebunden werden.

Erleichterter Transport von Bergbauerzeugnissen

Milliardenbeträge sind außerdem für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in den Bergbauregionen in der Mitte und im Norden des Landes vorgesehen, um beispielsweise den Transport von Eisenerz nach Norwegen zur Weiterverschiffung zu erleichtern.

Ferner soll auch das Stockholmer Stadtzentrum vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Dazu sollen Gelder in die Verbesserung der Verkehrsleistung auf der Schiene im Großraum der Hauptstadt fließen.

Deutsche Konzerne dominieren Logistikmarkt

Als Logistikdienstleister sind in Schweden überwiegend Akteure tätig, die zu ausländischen, insbesondere deutschen Konzernen wie Schenker und DHL gehören. Beim Briefdienst besteht kein staatliches Monopol, dennoch ist die Zulassung für private Unternehmen nur sehr begrenzt möglich. Die größten Postdienstleister sind das schwedisch-dänische Gemeinschaftsunternehmen PostNord AB sowie Bring aus Norwegen.

Die Lieferbedingungen des Warenverkehrs zwischen Käufer und Verkäufer werden entweder über individuelle Kaufverträge oder handelsübliche Lieferklauseln wie die Incoterms abgewickelt. Über Transportversicherungen informiert der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft.

Mautgebühren fallen in Schweden lediglich bei Überquerung der Öresund- oder Svinesundbrücke sowie im innerstädtischen Verkehr in Stockholm und Göteborg (derzeit nur für in Schweden zugelassene Kraftfahrzeuge) an.

 

Den ausführlichen Artikel zu Transport und Logistik in Schweden finden Sie bei Germany Trade & Invest