Foto: Sveriges Riksbank
Auf dem neuen 20-Kronen-Schein ist das Porträt der Kinderbuchautorin Astrid Lindgren zu sehen.
Die 50-Kronen-Banknote ziert neuerdings Evert Taube, ein bekannter schwedischer Dichter, Komponist, Sänger und Maler.
Man kennt sie aus Filmen wie Anna Karenina oder Die Kameliendame. Ab 2016 sieht man Greta Garbo auch auf dem 100-Kronen-Schein.
Ingmar Bergman war Drehbuchautor und Regisseur. Er ist ab sofort auf dem neu eingeführten Zweihunderter abgebildet.
Die Sopranistin und Opernsängerin Birgit Nilsson wird ab nächstem Jahr den 500-Kronen-Schein schmücken.
Dag Hammarskjöld, ehemaliger UN-Generalsekretär und Mitglied der Schwedischen Akademie, ist nun 1000 Kronen wert.
Auf den Münzen bleibt es beim BIld des schwedischen Staatsoberhaupts, König Carl XVI. Gustaf, und seinen Insignien.
Astrid Lindgren statt Selma Lagerlöf: Neues Geld für Schweden
01.10.2015
Schweden bekommt neue Banknoten und Münzen. Am heutigen 1. Oktober startet der größte Kronen-Tausch in der Geschichte des Landes. Dabei muss unter anderem die Nils Holgersson-Autorin Selma Lagerlöf nach 24 „Dienstjahren“ der Pippi Langstrumpf-Erfinderin Astrid Lindgren weichen.
Auf jeder der neuen Banknoten ist auf der Vorderseite eine bekannte schwedische Kulturpersönlichkeit aus dem 20. Jahrhundert abgebildet. Astrid Lindgren wird beispielsweise künftig schon für 20 Kronen zu haben sein, während etwa die Schauspiel-Ikone Greta Garbo den Hunderter und der Regisseur Ingmar Bergman den neu eingeführten 200-Kronen-Schein zieren dürfen. Da die Berühmtheiten zusätzlich jeweils mit einer bestimmten schwedischen Gegend in Verbindung gebracht werden, sind auf den Rückseiten Landschaftsmotive dieser Regionen abgebildet.
Hingegen werden sich die neuen Münzen vom Design der heutigen nicht wesentlich unterscheiden. Bis auf die 10-Kronen-Münze, die vom gesamten Austausch verschont bleibt, wechseln sie aber die Farbe: Das 1-Kronen-Stück und die erstmals seit 1971 wieder eingeführte 2-Kronen-Münze werden kupferfarben, der Fünfer goldig. Außerdem sollen sie etwas kleiner und leichter sein und kein Nickel mehr enthalten.
Tausch in zwei Etappen
Um die neuen Geldscheine und Münzen auf eine möglichst einfache und effektive Art und Weise in Umlauf zu bringen, findet die Einführung zu zwei verschieden Zeitpunkten statt. Im ersten Schritt am 1. Oktober 2015 werden zunächst nur die neuen Banknoten zu 20, 50, 200 und 1000 Kronen ausgegeben. Die alten 20-, 50- und 1000-Kronen-Scheine bleiben noch bis zum 30. Juni 2016 gültig.
Im zweiten Schritt folgen am 1. Oktober 2016 schließlich auch die neuen 100- und 500-Kronen-Scheine. Außerdem gibt die schwedische Nationalbank ab diesem Tag auch die neuen 1-, 2- und 5-Kronen-Münzen aus. Deren Vorgänger müssen bis zum 30. Juni 2017 verwendet oder auf ein Konto eingezahlt werden, da sie dann ihre Gültigkeit verlieren. Alte Scheine können aber auch danach noch bei der Nationalbank umgetauscht werden.
Schweden zahlen lieber mit Karte
Vielen Schweden mag der Austausch der Banknoten und Münzen als ziemlich unnötig erscheinen, da Schweden weltweit eines der Länder ist, in dem die Entwicklung und Nutzung bargeldloser Zahlungsmittel am weitesten fortgeschritten ist. In der Studie „Die bargeldlose Gesellschaft“ (Det kontantlösa samhället) hat der Finanzforscher Niklas Arvidsson beispielsweise herausgefunden, dass der Durchschnittsschwede schon bei Beträgen ab 100 Kronen fast immer mit Karte zahlt.
Zurzeit ist hierzulande Bargeld im Gesamtwert von 100 Milliarden Schwedischen Kronen (ca. 10,6 Milliarden Euro) im Umlauf. Laut Christina Wejshammar, Abteilungsleiterin für Bezahlungssysteme und Bargeld bei der Schwedischen Nationalbank, nimmt dieser Wert seit 2008 stetig ab. „Der Hauptgrund für die Einführung der neuen Banknoten ist aber ein Sicherheitsaspekt, das heißt wir wollen die Geldscheine kleiner und fälschungssicherer machen“, so Wejshammar im schwedischen Nachrichten-Magazin Fokus.
Weitere Informationen zu den neuen Banknoten und Münzen, deren Sicherheitsmerkmalen und den Tausch-Fristen erhalten Sie auf den Seiten der schwedischen Nationalbank.
