

v.l.n.r.: Therese Larsson Hultin (Moderatorin), Jonas Hjelm (Saab Group), Maria Engqvist (Swedish Defense Research Agency FOI), Jan Brockmann (Präsident der DSHK), Annegret Kramp-Karrenbauer, Ralph-Georg Tischer (GF)




Jan Brockmann (Präsident der Handelskammer) testet den Sicherheitsscanner unseres Partners Rohde & Schwarz

Partner der diesjährigen Jahrestagung Omegapoint
Annegret Kramp-Karrenbauer: „Innovationskraft und Unternehmertum wichtig in diesen angespannten Zeiten“
21.05.2024
Auf der Jahrestagung der Deutsch-Schwedischen Handelskammer am 16. Mai sprach Annegret Kramp-Karrenbauer, ehemalige deutsche Verteidigungsministerin, über die geopolitische Lage und die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit Europas. Anschließend diskutierte sie mit Jonas Hjelm von Saab und Maria Engqvist von der schwedischen FOI über die globalen Herausforderungen und die Chancen für Schweden und Deutschland.
Gleich zu Beginn ihrer Rede betonte Annegret Kramp-Karrenbauer, dass es in diesen angespannten Zeiten mehr denn je auf Innovationskraft und Unternehmertum ankäme. Die weltweiten Krisen, allen voran der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, stellten laut Kramp-Karrenbauer eine immer stärkere Belastung für die wirtschaftliche Entwicklung Europas dar. Die globale Nachfrage, Handelsbarrieren, Lieferketten, Rohstoff- und Energiepreise sind zu ernsthaften Risiken deutscher, schwedischer und europäischer Unternehmen geworden. Die Notwendigkeit eines geeinten und starken Europas sei dringender denn je.
Politischer Mut zu schwierigen Entscheidungen
In der anschließenden Podiumsdiskussion, die von Therese Larsson Hultin, Politik-Redakteurin der Tageszeitung Svenska Dagbladet, moderiert wurde, lag der Fokus vor allem auf den konkreten Maßnahmen, die von Politik und Wirtschaft ergriffen werden sollten.
Jonas Hjelm, Senior Vice President & Head of Government Affairs bei der Saab Group argumentierte, dass es für ein langfristiges Wirtschaftswachstum in Europa vor allem politischen Mut zu schwierigen Entscheidungen brauche, um Unternehmen bei ihren Investitionsplänen zu unterstützen. Deutschland und Schweden, beides offene und neugierige Länder mit ähnlichen Wertvorstellungen, hätten die besten Voraussetzungen ihre langjährigen Handelsbeziehungen zu vertiefen und damit zu einem starken Europa beizutragen.
Maria Engqvist, Analystin beim Department for Security Policy and Strategic Studies an der Swedish Defense Research Agency FOI betonte dabei, dass Europa künftig noch stärker mit einer Stimme agieren und kommunizieren müsse, um seine Position gegenüber anderen globalen Akteuren wie Russland, China oder den USA zu stärken.
Standardisierung und Anreize schaffen
Besonders wichtig sei es in diesem Zusammenhang die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen zu verbessern.
„Standardisierungsprozesse voranzutreiben sowie Anreize für Innovation, Qualität, Flexibilität und Nachhaltigkeit zu schaffen, sind die Schlüsselkomponenten für den Erfolg europäischer Unternehmen.“
„Standardisierungsprozesse voranzutreiben sowie Anreize für Innovation, Qualität, Flexibilität und Nachhaltigkeit zu schaffen, sind die Schlüsselkomponenten für den Erfolg europäischer Unternehmen“, so Annegret Kramp-Karrenbauer.
Sicherheitsindustrie braucht Sicherheiten
Jonas Hjelm führte das Beispiel der Sicherheitsindustrie an, die nicht zuletzt seit dem Beitritt Schwedens in die Nato für die deutsch-schwedische Zusammenarbeit stark an Bedeutung gewonnen hat.
„Die Sicherheitsindustrie ist nicht länger ein Käufermarkt. Politische Willensbekundungen reichen nicht mehr. Unternehmen benötigen verbindliche Langzeitverträge über zehn bis 15 Jahre.“
Er unterstrich zwar, wie viel Potenzial in diesem Sektor stecke. Er betonte jedoch auch, wie wichtig Planungssicherheit für die Unternehmen wäre, um Engpässe entlang der Lieferketten zu vermeiden: „Die Sicherheitsindustrie ist nicht länger ein Käufermarkt. Politische Willensbekundungen reichen nicht mehr. Unternehmen benötigen verbindliche Langzeitverträge über zehn bis 15 Jahre.“
Entscheidend wären nun die Ergebnisse der kommenden EU-Wahl, so Annegret Kramp-Karrenbauer. Sie hoffe, dass die Prozesse für ein Europa, dessen Länder enger denn je zusammenarbeiten müssten, nach den Wahlen an neuer Dynamik gewinnen. Deutschland und Schweden, deren wirtschaftlich Zusammenarbeit seit jeher zu Wachstum und Entwicklung beigetragen hat, können diesem Prozess maßgeblich vorantreiben, so Kramp-Karrenbauer.
Die Deutsch-Schwedische Handelskammer dankt allen Redner*innen und den Partnern der diesjährigen Jahrestagung Omegapoint und Rohde & Schwarz.