
Fahrzeugheizungen gehören fest zum Portfolio des weltweit führenden Automobilzulieferers.
Foto: Eberspächer

Das Eberspächer-Werksgelände im Jahr 1914. Hier steht noch immer das Stammwerk des Unternehmens.

Moderne und innovative Technik prägt heute das Unternehmensbild.
150 Jahre Eberspächer: Von Gießkannen zu Fahrzeugelektronik
10.11.2015
Seit nunmehr 150 Jahren beweist das Familienunternehmen Eberspächer aus Esslingen am Neckar seine Innovations-und Anpassungsfähigkeit. Inzwischen in über 25 Ländern vertreten, steht das Unternehmen als einer der weltweit führenden Systementwickler- und lieferanten rund um Abgastechnik, Fahrzeugheizungen und Bus-Klimasysteme für hohe Umweltstandards und Innovationen.
Am Tag seiner Hochzeit im Jahr 1865 legt Jakob Eberspächer mit der Gründung einer Flaschnerwerkstatt im Keller seines eigenen Wohnhauses den Grundstein für die Unternehmensgeschichte. Er fertigt zunächst Produkte wie Gießkannen, Wärmflaschen oder auch Dachrinnen für Privatkunden und erweitert aufgrund des starken wirtschaftlichen Aufschwungs das Portfolio zügig für Gewerbekunden. Eine Revolution in der damaligen Zeit: der 28-jährige Eberspächer verglast als einer der ersten Scheiben für Dachkonstruktionen auf Blechsprossen ganz ohne Kitt.
Fokus auf Automobilindustrie
Die Weltwirtschaftskrise in den 1930er-Jahren trifft das Unternehmen hart. Doch Eberspächer ist innovationsfähig und kann durch gute persönliche Kontakte zu Daimler-Benz die Fertigung auf Abgasschalldämpfer ausrichten – eine zukunftsweisende Entscheidung, wie sich bald zeigen würde.
Durch gezielte Investitionen und externes Know-how floriert die Produktion und 1954 wird der millionste Schalldämpfer gefeiert. Es folgen Katalysatoren, elektrische Zuheizer im Jahr 1999 sowie der Einstieg in die Fahrzeugelektronik 2001. Durch die Übernahme eines Bus-Klimaanlagen-Herstellers 2010 spielt der Automobilzulieferer nun auch auf diesem Markt eine zunehmende Rolle.
„Wir hatten immer ein gutes Gespür für neue Entwicklungen und haben Veränderungen nicht gescheut. Bei allem Wandel sind wir uns im Kern aber treu geblieben. Als Familienunternehmen führen wir unser Geschäft seit 150 Jahren verantwortungsvoll und legen viel Wert auf Qualität, Service und Innovationen“, so Heinrich Baumann, geschäftsführender Gesellschafter der Eberspächer Climate Control Systems GmbH & Co. KG.
Eberspächer in Schweden
Im Jahr 1980 expandiert das Unternehmen nach Schweden. Mit Hauptsitz im westschwedischen Trollhättan, Heimat des ehemaligen Autoherstellers Saab und einer der wichtigsten Industriestandorte in der Region, konzentriert sich das langjährige Mitgliedsunternehmen der Deutsch-Schwedischen Handelskammer auf den Vertrieb von Fahrzeugheizungen und -klimasystemen sowie auf die Distribution in den skandinavischen Markt.
Im ostschwedischen Nyköping findet seit 2011 auch die Produktion von Abgaskomponenten und kompletter Abgasnachbehandlungssysteme statt. Darüber hinaus arbeiten Entwickler in Schweden an fahrzeugspezifischen Adaptionen für Fahrzeugheizungen und unterstützen die Zentrale in Esslingen bei gemeinsamen Entwicklungsprojekten. Eberspächer beschäftigt inzwischen 725 Mitarbeiter in Schweden, einem der traditionsreichsten Autoländer Europas.
Impulsgeber für Innovationen
Die Mobilität von morgen bewegt das Unternehmen im Hier und Jetzt. Die steigenden Anforderungen an die Kfz-Elektronik, strengere Abgasnormen sowie das komplexe Thermomanagement resultieren in gezielten Investitionen in Forschung und Entwicklung.
„Basis unseres Erfolgs ist bis heute der Erfindergeist unserer Ingenieure. Ich bin davon überzeugt, dass wir dank unserer starken Forschung und Entwicklung und unseres weltweiten Netzwerkes den Automobilmarkt auch zukünftig mit unseren Innovationen mitgestalten werden“, sagt Martin Peters, einer der drei geschäftsführenden Gesellschafter des Konzerns.
Mit rund 8.400 Angestellten weltweit ist Eberspächer inzwischen an circa 60 Standorten vertreten und damit ein Paradebeispiel des exportorientierten deutschen Unternehmertums. Für die nächsten 150 Jahre ist man heute bestens aufgestellt.