Ein Kassierer, der an einer Kasse ein paar Schuhe in einen Zalando-Karton packt.

Foto: Zalando

Trendbarometer Schweden

Der deutsche Internet-Modehändler Zalando hat in Schweden eine beispiellose Erfolgsgeschichte hingelegt. Gut vier Jahre nach dem Start 2012 setzt der Online-Anbieter für Schuhe und Kleidung hier mittlerweile geschätzt rund eine Milliarde Kronen (knapp 105 Millionen Euro) jährlich um.

Genaue Zahlen über den Umsatz in einzelnen Ländern veröffentlicht das Unternehmen, bei dem der schwedische Investor Kinnevik größter Anteilseigner ist, nicht.

„Die Schweden sind modebewusst und offen für neue Technologien“, erklärt Nordeuropa-Chef Kenneth Melchior den Erfolg. Er arbeitet, genauso wie das gesamte Nordics-Team von Zalando, im Headquarter in Berlin. „Es ist ein Vorteil für uns, bei dieser rasanten Entwicklung mit den anderen zusammenzusitzen.“

Dennoch sei es unerlässlich, jeden einzelnen Markt genau zu kennen. „Die Schweden mögen zum Beispiel Farbe nicht so gerne und bevorzugen gedeckte Töne“, sagt Melchior. Gleichzeitig sei das Land ein hervorragender Testmarkt. „Was sich in Schweden gut verkauft, verkauft sich auch anderswo gut.“ Auch in Sachen Handy- und App-Nutzung liegt man im Norden vorne. „Schweden ist von unseren 15 europäischen Märkten mobilen Plattformen gegenüber am aufgeschlossensten“, heißt es bei Zalando.

Grundsätzlich, so der Nordeuropa-Chef, denke man in Berlin jedoch eher in europäischen als in nationalen Kategorien. In zehn Jahren wolle man einen Anteil von fünf Prozent des gesamten Modeumsatzes in Europa haben. Derzeit liege man bei rund einem Prozent.

Um dieses Ziel zu erreichen, stellt sich Zalando als Plattform für Mode auf, die alle Akteure in der Modeindustrie verbindet. Dabei testet das Unternehmen ständig neue Services, so zum Beispiel die Anbindung von stationären Geschäften ohne eigenen Webshop an die Zalando-Plattform. „Online und offline werden so vernetzt“, sagt Melchior.