
Anton Beck, Praktikant bei der Handelskammer, empfiehlt den Autor Peter Weiss, der einen eigenen Platz in Stockholm hat.
Buchtipp: Peter Weiss – Ein kultureller Brückenbauer im deutsch-schwedischen Nachkriegskontext
30.06.2025
Sommerzeit ist Lesezeit! Unser Buchtipp in diesem Jahr gilt einem besonderen Botschafter der deutsch-schwedischen Beziehungen: Peter Weiss.
In Deutschland hat Peter Weiss längst seinen Platz im Kanon und gilt als einer der ganz Großen, wenn es um die literarische Verarbeitung der frühen Nachkriegszeit geht. In Schweden wird er seltener gelesen – obwohl er das Land kannte wie kaum ein anderer Deutscher.
Peter Weiss wurde am 8. November 1916 in Nowawes bei Berlin geboren. Nachdem er in Prag Malerei studierte, emigrierte Weiss 1939 nach Schweden und befasste sich 1947 aus dieser Perspektiven mit „De besegrade“ also „den Besiegten“. Der schmale Prosaband entstand aus mehreren Reportagen, die er für die Stockholms Tidningen schrieb und gibt einen ersten Einblick in die Rückschau auf den deutschen Faschismus. Etwas, das Weiss in den 70ern mit seinem Hauptwerk „Ästhetik des Widerstandes“ vollendet.
Deutlich erscheinen die beiden Welten, – Deutschland und Schweden – in denen Weiss sich bewegte, in seiner Erzählung „Abschied von den Eltern“, eine Art autobiografisches Resumee der ersten Jahre.
Allein schon wegen seiner Flexibilität im Umgang mit dem Deutschen und Schwedischen fängt Weiss eine Bilateralität ein, die in der Literatur selten zu finden ist. In Deutschland verhelfen Weiss Werke ihm zum Rang einer der bedeutendsten Schriftsteller der Nachkriegszeit, was 1982 der Georg-Büchnerpreis, der wichtigste deutschsprachige Literaturpreis, vollendet.
Auch in Stockholm findet sich mittlerweile zentral gelegen der „Peter Weiss Plats“.