Bild på seminariedeltagarna framför e-truck

v.l.n.r. / från vänster till höger: Carl Petersen (Einride), Maximilian Perlitz (Lidl Schweden), Corinna Hauber (TSHK), Stefan Ziegert (Scania), Robert Ziegler (Einride), Florian Niethammer (Giesecke+Devrient)

Panelister fotograferade på scen

v.l.n.r. / från vänster till höger: Robert Ziegler, Maximilian Perlitz, Stefan Ziegert, Stefan Garche, Corinna Hauber

Gruppbild på scen

v.l.n.r. / från vänster till höger: Robert Ziegler, Stefan Ziegert, Jenny Lennung Malmqvist, Florian Niethammer, Stefan Garche, Silke Krebs, Maximilian Perlitz, Carl Petersen, Corinna Hauber

v.l.n.r. / från vänster till höger: Florian Niethammer, Stefan Ziegert, Maximilian Perlitz, Corinna Hauber, Robert Ziegler, Carl Petersen

„Tradition im Wandel“: German Swedish Tech Forum in Essen zu Besuch

05.09.2023

„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den schwedischen Unternehmen". Mit diesen Worten rundete Silke Krebs, Staatssekretärin im nordrhein-westfälischen Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, auf dem German Swedish Tech Forum das Handlungskonzept der Landesregierung für einen klimaneutralen Straßengüterverkehr ab. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Potenziale der Elektrifizierung und Digitalisierung für die Dekarbonisierung des Frachtverkehrs in Rhein-Ruhr.

Der Abend begann mit der Begrüßung durch Corinna Hauber, Projektleiterin des German Swedish Tech Forums, die die branchenübergreifenden Partnerunternehmen der Veranstaltung vorstellte und betonte, dass sie alle ein Beleg für die Innovationskraft Deutschlands und Schwedens sind.

Logistik der Zukunft für Europas zentrale Drehscheibe

Wie kann der Straßengüterverkehr der Zukunft effizienter, nachhaltiger und resilienter gestaltet werden?

Ausgehend von den aktuellen Herausforderungen wie steigenden Kraftstoff- und Energiekosten, Fahrermangel und dem ehrgeizigen Ziel der Bundesregierung, die CO2-Emissionen bis 2030 mehr als zu halbieren, zeichneten die Referenten ein vielschichtiges Bild, in dem Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung der Schlüssel zur Reduzierung von Kosten, Lieferzeiten und Emissionen sind.

„Nordrhein-Westfalen ist eine der wichtigsten logistischen Drehscheiben in Europa.“

Nordrhein-Westfalen ist eine der wichtigsten logistischen Drehscheiben in Europa: Obwohl der Schwerlastverkehr nur 1,3 Prozent der Fahrzeugflotte in dem Bundesland ausmacht, ist er für 21,3 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Fast alle Lastkraftwagen im Fernverkehr fahren derzeit mit Diesel. Silke Krebs, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, betonte die Bedeutung des Aufbaus einer flächendeckenden Infrastruktur für die nachhaltige Umstellung des Straßengüterverkehrs. Das Land hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 200 Wasserstofftankstellen und 80 Ladestationen errichtet werden und bis zum gleichen Jahr rund 80.000 schwere Lkw mit klimafreundlichen Antrieben auf den Straßen fahren.

„Wir stehen vor großen, vielschichtigen Herausforderungen, aber wir sind fest entschlossen, bis 2045 die erste klimaneutrale Industrieregion Europas zu werden.“

„Wir stehen vor großen, vielschichtigen Herausforderungen, aber wir sind fest entschlossen, bis 2045 die erste klimaneutrale Industrieregion Europas zu werden. Wir müssen jetzt handeln und uns auf die Umstellung von Antrieben und Infrastrukturen konzentrieren. Der Logistiksektor ist für die Region von enormer wirtschaftlicher Bedeutung, so dass es entscheidend ist, dass die notwendige Umstellung die Wettbewerbsfähigkeit nicht gefährdet. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den schwedischen Unternehmen“, fasste Krebs das Handlungskonzept ihres Ministeriums in diesem Bereich und die Unterstützungsmöglichkeiten für Unternehmen zusammen. 

Jenny Lennung Malmqvist, Gesandte der schwedischen Botschaft in Berlin, konzentrierte sich in ihrer Rede auf den europäischen Kontext, in dem das Klimapaket Fit for 55 und die Verordnung über die Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) eine zentrale Rolle spielen werden sowie die offizielle deutsch-schwedische Innovationspartnerschaft, die mit dem German Swedish Tech Forum einhergeht.

„Durch Kooperationsansätze über traditionelle Grenzen hinweg sind sicherlich bessere Lösungen zu finden.“

„Die Klimaziele zu erreichen, wird ein Kraftakt. Daher freut es mich zu sehen, dass heute ganz unterschiedliche Akteure zusammenkommen, um diese Aufgabe gemeinsam anzugehen, sei es traditionelle Fahrzeughersteller und Start-Ups aus der Automobilbranche oder Unternehmen, die Transportleistungen in Anspruch nehmen. Durch Kooperationsansätze über traditionelle Grenzen hinweg sind sicherlich bessere Lösungen zu finden.“

Die Perspektive der Unternehmen

Stefan Ziegert, Produktmanager für nachhaltige Transportlösungen bei Scania in Deutschland und Österreich, sagte, dass vier Faktoren die Notwendigkeit eines Übergangs zu neuen Technologien unterstreichen: Verkehrsdichte, Schadstoffe, Energiesicherheit und Klimawandel.

„Die Elektrofahrzeuge der Zukunft sind nicht nur emissionsärmer, sondern auch leiser.“

„Wir haben in Deutschland rund 50 Millionen zugelassene Fahrzeuge, und die Fahrzeugflotte wird immer älter und stößt übermäßige Mengen an Kohlendioxid und Stickoxiden aus. Die Elektrofahrzeuge der Zukunft sind nicht nur emissionsärmer sondern auch leiser. Die Gewährleistung der Energiesicherheit für Verlader und Transporteure sowie für die Bevölkerung ist ebenfalls von zentraler Bedeutung. Dem Klimawandel muss entgegengewirkt werden; hier gibt es ein Wechselspiel zwischen dem eigenen ehrgeizigen Ziel von Scania, bis 2040 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, und der Gesetzgebung, d.h. den politischen Rahmenbedingungen. Der Green Deal der EU bedeutet, dass die Unternehmen die Reduktion der Emissionen weiter verschärfen müssen, was positiv ist.“

Robert Ziegler, General Manager Europe bei Einride, betonte, dass der Übergang neue Anforderungen an die gesamte Branche stellt, auch an die Fahrer, die ohnehin schon knapp sind.

„Es geht um eine 'Tradition im Wandel'."

„Wir bei Einride sind unglaublich glücklich, zu dem Wandel beizutragen, der sich gerade vollzieht. Es geht um eine "Tradition im Wandel", und es fühlt sich richtig an, heute an diesem historischen Ort zu sein und sich auf ein nachhaltiges Ökosystem für den Güterverkehr an Rhein und Ruhr zu konzentrieren, einem der größten Verkehrsknotenpunkte, an dem West und Ost, Nord und Süd zusammentreffen, sowie dem größten Binnenhafen Europas. Rund 25.000 Logistikunternehmen mit über 360.000 Beschäftigten sprechen eine deutliche Sprache: Es gibt viele Hebel, um etwas zu bewegen, und wir sind bereit. Aber ohne eine verstärkte Digitalisierung und den Zugang zu Ökostrom wird es nicht gehen.“

Weg vom Diesel

Lidl Schweden und NRW.Energy4Climate nahmen ebenfalls an der anschließenden Podiumsdiskussion teil.

„Wir arbeiten seit 2017 mit Einride in Schweden zusammen und sind zufrieden. Schweden ist Vorreiter bei der Digitalisierung, und wir liefern eine Lösung für Nachhaltigkeit, die die Kunden wirklich wollen, sie haben hohe Ansprüche an die Nachhaltigkeit, sind aber auch sehr loyal. Durch den Elektrobetrieb haben wir Vorteile gegenüber Mitbewerbern, die mit Diesel fahren, zum Beispiel können wir zum Teil auch nach 22 Uhr noch Waren ausliefern, da wir die vorgeschriebenen Dezibelwerte unterschreiten“, erklärte Maximilian Perlitz, Leiter Logistik bei Lidl Schweden.

„Es ist an der Zeit, sich vom klassischen Verbrennungsmotor und dem Diesel zu verabschieden.“

Auch wenn die Meinungen darüber, ob Wasserstoff oder Batterien die Fahrzeugflotte der Zukunft dominieren sollten, auseinander gingen, war man sich einig, dass es an der Zeit ist, sich vom klassischen Verbrennungsmotor und dem Diesel zu verabschieden, wobei auch die Verfügbarkeit verschiedener Kraftstoffe wichtig sei.

„Unsere Ziele sind ehrgeizig, wie Staatssekretärin Silke Krebs darlegte. Um die 2045 angestrebte Klimaneutralität zu erreichen, bedarf es einer frühzeitigen Umsetzung, die wir in allen Bereichen – Energie, Wirtschaft, Wärme, Mobilität – vorantreiben und fachlich unterstützen", sagte Stefan Garche, Projektmanager bei NRW.Energy4Climate.

Die Podiumsdiskussion machte deutlich, dass es länderspezifische Unterschiede gibt. So ist der erneuerbare Kraftstoff HVO, der die CO2-Emissionen um 83 Prozent reduzieren kann, in Schweden viel weiterverbreitet. Die Reichweite bei batterieelektrischen Fahrzeugen ist nach wie vor eine Herausforderung, ebenso wie die Kosten: Solange Batterie- oder Wasserstoffalternativen respektive drei- bis fünfmal teurer sind, werden Fördermaßnahmen für den Übergang notwendig sein. Gleichzeitig waren sich die Redner einig, dass wir alle ein gewisses Maß an Ungewissheit in Kauf nehmen müssen, wenn die Logistik der Zukunft Realität werden soll.

„Für den erfolgreichen Wandel zu nachhaltigem Transport bedarf es Mut der Entscheidungsträger in Wirtschaft und Politik."

Für den erfolgreichen Wandel zu nachhaltigem Transport bedarf es Mut der Entscheidungsträger in Wirtschaft und Politik, die Umstellung auf zukunftsfähige Frachttechnologien zu wagen.

Das Ziel ist allen gemein: der klimaneutrale Warentransport auf der Straße, die Komplexität und Dringlichkeit der Umsetzung ist offensichtlich, für die es eine branchen-, segment- und auch länderübergreifende Zusammenarbeit bedarf. Mit diesen Worten resümierte Corinna Hauber die Podiumsdiskussion.


Die Veranstaltung fand im Rahmen des German Swedish Tech Forum statt und wurde gemeinsam mit den Partnerunternehmen Einride, Scania, Lidl Sverige und Giesecke+Devrient sowie der Schwedischen Botschaft in Berlin und der Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz, NRW.Energy4Climate, durchgeführt. Das German Swedish Tech Forum ist eine etablierte bilaterale Plattform für den langfristigen Innovationsaustausch zwischen den beiden Ländern und hat bereits zahlreiche Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik zusammengebracht und konkrete Kooperationen angestoßen.

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