
Foto: Wago
Elektroautos laden mit Wago
Das westfälische Familienunternehmen Wago ist mit seinen Federklemmen zum Weltmarktführer bei elektrischer Verbindungs- und Automatisierungstechnik geworden. In Schweden ist das Unternehmen seit 2005 aktiv. Die Deutsch-Schwedische Handelskammer hat sich mit Urban Wase, Geschäftsführer Wago Schweden, ausgetauscht.
Deutsch-Schwedische Handelskammer: Wago ist seit 15 Jahren auf dem schwedischen Markt aktiv – wie würden Sie Ihren Weg nach Schweden beschreiben?
Urban Wase: Wir können auf eine positive Entwicklung in den letzten Jahren in Schweden zurückschauen. Am Anfang bestand unser Team nur aus einigen wenigen Mitarbeitern, die eine landesweite Organisation schaffen und Kunden in ganz Schweden Service und Support bieten sollten. Im Laufe der Jahre haben wir ein stabiles organisches Wachstum verzeichnet und die Organisation ständig weiterentwickelt. Heute besteht unser Team aus 25 Personen, die sich an vier lokalen Standorten von Kalmar im Süden bis Umeå im Norden befinden.
Unsere Marke ist in unserer Branche bekannt und wir arbeiten stets daran, die Bekanntheit weiter zu erhöhen. Ein großer Entwicklungsschwerpunkt liegt auf Automatisierungslösungen in den Bereichen Industrie und Immobilien. Dies ergänzt unsere Position als innovativer Marktführer in der elektrischen Federverbindungstechnik.
Wie hat das Unternehmen das vergangene Jahr mit dem Coronavirus erlebt, vor allem mit Hinblick darauf, dass Sie Komponenten an große Industrien verkaufen, die teilweise sehr stark von der Pandemie betroffen waren?
Ende 2020 und die letzten Monate haben uns vor Herausforderungen gestellt. Im zweiten und dritten Quartal 2020 herrschte große Unsicherheit darüber, wozu dies führen würde und wie stark unsere Branche und unsere Kunden betroffen sein würden. Trotz dieser Herausforderungen können wir im Großen und Ganzen auf ein gutes Jahr 2020 zurückblicken. Wir haben neue Kunden und Projekte gefunden, auch wenn die Nachfrage in einigen Bereichen sank.
„Wie alle anderen mussten wir unser operatives Geschäft umstellen und deutlich digitaler werden.“
Wie alle anderen mussten wir unser operatives Geschäft umstellen und deutlich digitaler werden. In der Vergangenheit hatten wir immer sehr persönliche Treffen und Veranstaltungen mit unseren Kunden. Diese finden vorerst ausschließlich digital statt und wir haben unsere Verkaufsorganisation an die neuen Spielregeln angepasst.
Stellen die zunehmend wachsenden und grenzüberschreitenden Ströme von elektronischen Produkten Wago vor Herausforderungen?
Dies ist definitiv ein Faktor, der uns betrifft und wir sehen deutliche Trends, die Veränderung und Anpassung notwendig machen. Als weltweit tätiges Unternehmen sind wir gut aufgestellt, um uns anzupassen und gute lokale Kenntnisse der verschiedenen Märkte zu haben. Einige Teile unseres Sortiments werden über globale Distributoren vertrieben. Hier haben wir eine zentrale Organisation, die koordiniert und damit uns als Tochtergesellschaft unterstützt.
Sie sind im Bereich Elektroauto aktiv. Können Sie uns mehr über diese Investition erzählen?
Bei der erfolgreichen Entwicklung unseres Unternehmens liegt ein ständiger Fokus auf der Neuentwicklung innovativer Produkte. Ein Bereich, in den wir jetzt investieren, ist die gesellschaftliche Infrastruktur, zu dem die Stromverteilung und Automatisierung von Ladevorgängen für Elektroautos gehört.
Wir bieten eine Lösung an, mit der die Installationszeit um etwa 70 Prozent kürzer ist als bei der herkömmlichen Installation. Darüber hinaus erhält der Kunde eine offene und flexible Lösung, die leicht erweitert werden kann, wenn mehr Autos geladen werden müssen.
Sie sind seit 2004 Mitglied in der Deutsch-Schwedischen Handelskammer. Wie profitieren Sie von der Mitgliedschaft und unseren Dienstleistungen?
Wir haben seit der Etablierung in Schweden eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen. Im Laufe der Zeit haben wir auch mehr Dienstleistungen in Anspruch genommen. Heute wird unsere gesamte Zeit- und Abwesenheitserfassung digital verwaltet. Von Anfang an haben Sie sich um unsere Reiserechnungen und die Bearbeitung von Ausgaben und Quittungen gekümmert. Bei Bedarf nehmen wir auch die Hilfe Ihrer Experten in den jeweiligen Bereichen in Anspruch. Im Jahr 2020 erhielten wir wertvolle Unterstützung bei arbeitsrechtlichen Fragen während der Pandemie.
In unserer Serie Mitglied des Monats treffen wir jeden Monat einen Vertreter eines unserer rund 1.160 Mitgliedsunternehmen, der uns einen Einblick in die Arbeit und aktuellen Aktivitäten des jeweiligen Unternehmens gibt.